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24.01.2012

Fragmente der Rechtsgeschichte

Papyrussammlung des Fachbereichs Rechtswissenschaften bis 26. Februar 2012 im Marburger Kunstverein ausgestellt

Papyrussammlung Der Beginn der Papyrologie als Wissenschaftsdisziplin lässt sich in die 90er Jahre des 19. Jahrhunderts datieren. Sie befasst sich mit einem kleinen Ausschnitt aus den überreichen schriftlichen Überlieferungen der antiken Welt, vorrangig aus dem griechisch-römischen Ägypten der Zeit um 332 vor Christus bis 643 nach Christus. Zu Papyrus zählen außer Verschriftlichungen auf Papyrusblättern auch solche auf Holz, Stein oder Leder. Dabei handelt es sich in der Regel um dokumentarische Texte wie Verträge, Rechnungen, Horoskope, Strafarbeiten für Schüler sowie kurze Briefe und anderes. Wenn oft nur Fragmente dieser Texte erhalten sind, so erlauben sie doch einen tiefen Einblick in das alltägliche Leben im griechisch-römischen Ägypten.

Das Jahr 1946 markiert den Beginn der juristischen Papyrusforschung an der Philipps-Universität Marburg, die leider 2009 wegen Umstrukturierungsmaßnahmen wieder aufgelöst wurde. 1981 konnte ein kleines Konvolut ägyptischer Papyri für den Fachbereich Rechtswissenschaften erworben werden, das als Anschauungsmaterial für die juristische Papyruskunde dienen sollte. Die einzelnen Fragmente hängen von ihrer Herkunft her zusammen, bilden also ein Archiv und führen in das Alltagsleben ihrer Zeit ein wie heutige rechtliche Vorgänge in das Leben unserer Tage. Eine weitere Besonderheit dieser Papyri ist, dass sie aus sogenannten Mumienkartonagen stammen, den bemalten Hüllen ägyptischer Mumien.

Was das bedeutet, wie Papyrus überhaupt hergestellt wurde und weitere interessante Informationen zur Papyruskunde werden in der Präsentation der Marburger Papyrussammlung im Foyer des Kunstvereins erläutert und in einer Begleitbroschüre veröffentlicht.

Die Papyrussammlung des Fachbereichs Rechtswissenschaften bildet den Abschluss der Veranstaltungsreihe, in der die zahlreichen Sammlungen der Philipps-Universität in den Räumen des Marburger Kunstvereins am Gerhard-Jahn-Platz der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Die Ausstellung ist bis zum 26. Februar 2012 dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr und mittwochs von 11 bis 20 Uhr geöffnet; der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen:
Marburger Kunstverein: www.marburger-kunstverein.de
Tel.: 06421 – 25882

Ansprechpartner: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gilbert Gornig, Fachbereich Rechtswissenschaften
Tel.: 06421 28-23127 (Sekretariat)
E-Mail: sekretariat@voelkerrecht.com