06.01.2012
Von Behring-Röntgen-Stiftung unterstützt acht medizinische Forschungsprojekte in Gießen und Marburg
1,5 Millionen Euro für die Hochschulmedizin
Mit rund 1,5 Millionen Euro fördert die Von Behring-Röntgen-Stiftung ab dem Jahr 2012 acht neue Forschungsprojekte an den medizinischen Fachbereichen der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Philipps-Universität Marburg. Als eine der größten Medizinstiftungen Deutschlands mit einem Stiftungskapital in Höhe von 100 Millionen Euro, hat die Von Behring-Röntgen-Stiftung aus den Zinserträgen ihres Stammkapitals bereits rund neun Millionen Euro ausgeschüttet und damit fast 50 Projekte unterstützt. „Profitiert haben davon insbesondere Nachwuchswissenschaftler sowie exzellente Wissenschaftler mit innovativen Gemeinschaftsprojekten der beiden medizinischen Fachbereiche“, erklärt Friedrich Bohl, Präsident der Von Behring-Röntgen-Stiftung.
Das Themenspektrum der neuen Förderprojekte reicht von der Erforschung von Krebsstammzellen, die neue Erkenntnisse zu Tumorwachstum und Metastasierung liefern soll, bis zu Untersuchungen zum Einfluss von Meditation auf die Hirnstruktur, die direkten therapeutischen Einsatz bei der Behandlung stressbedingter Erkrankungen finden können.
Drei Beispiele: Seit einigen Jahren wird die Meditation in der Psychologie und in der Medizin zur Therapie seelischer und körperlicher Erkrankungen angewandt. Prof. Dr. Andreas Jansen und seine Kollegen möchten in ihrem mit rund 88.000 Euro geförderten Projekt nun mithilfe von Kernspintomographie den Einfluss verschiedener Meditationstechniken auf positive Veränderungen des Gehirns überprüfen. Die dadurch verbesserten Meditationstechniken sollen bei der Behandlung stressbedingter Erkrankungen eingesetzt werden.
Zu den neuen Projekten gehört auch das Projekt der Marburger und Gießener Wissenschaftler Dr. Benjamin Straube, Dr. Helge Gebhardt und Prof. Dr. Gerhard Sammer, die 250.000 Euro zur Erforschung der Schizophrenie erhalten. Bei gesunden Menschen ist das menschliche Gehirn in der Lage, Informationen unterschiedlicher Sinneskanäle zusammenführen und dadurch angemessen auf die Umwelt zu reagieren. In ersten Studien, die mithilfe von bildgebenden Verfahren, Kernspintomographie und Hirnstrommessungen durchgeführt wurden, konnte gezeigt werden, dass das Zusammenspiel zwischen den Hirnregionen, insbesondere der Regionen, die für die Integration von Sprache und Gestik beteiligt sind, bei Patienten mit Schizophrenie reduziert und die Verarbeitung gestört ist. Ziel des Projektes ist es, neue Erkenntnisse über Schizophrenien zu gewinnen und diese sowohl medikamentös als auch psychotherapeutisch besser behandeln zu können.
Rund 160.000 Euro erhalten der Gießener Dr. Christian Apitz und sein Marburger Kollege Dr. Helmut Barth für ihr Projekt, bei dem mithilfe eines speziellen Herzkatheters funktionelle Untersuchungen an der rechten Herzkammer von Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden sollen. Ihr Ziel ist es, neue Erkenntnisse über die sogenannte pulmonale Hypertonie zu gewinnen, einer Gruppe von Erkrankungen der rechten Herzkammer, die unbehandelt zum Herzversagen führen.
Darüber hinaus fördert die Von Behring-Röntgen-Stiftung die Nachwuchswissenschaftlerin Dr. Eva Friebertshäuser mit rund 95.000 Euro, Prof. Dr. Ritva Tikkanen und ihre Kollegen erhalten rund 258.000 Euro, der Nachwuchswissenschaftler Dr. Jan-Marcus Daniel erhält für sein Projekt rund 138.000 Euro, Dr. Hagen Maxeiner und seine Kollegen werden mit rund 192.000 Euro unterstützt und Prof. Dr. Till Acker und seine Kollegen erhalten rund 260.000 Euro.
Kontakt
Heidi Natelberg M.A.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Von Behring-Röntgen-Stiftung
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