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02.10.2012

Alles Bologna, oder wohin steuert das Bildungswesen?

Vortragsreihe im Wintersemester befasst sich mit Entwicklung des Bildungssystems

„Ökonomisierung oder Demokratisierung – Was wird aus unserem Bildungswesen?“ Dieser Frage geht eine Vortragsreihe nach, die am 1. November mit einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion startet. Unter dem Titel „Welche Schule wollen wir für unsere Kinder?“ befassen sich dort Vertreter der GEW, des Hessischen Kultusministeriums, des Instituts für Qualitätsentwicklung, der Gesellschaft für Bildung und Wissen sowie des Landeselternbeirats und der Landesschülervertretung mit der aktuellen Entwicklung des Bildungssystems. In insgesamt sieben Veranstaltungen geht es auch um das Unbehagen, das bei Schülern, Eltern, Lehrern und Erziehungswissenschaftlern angesichts der Folgen von PISA und Bologna-Prozess festzustellen ist.

„Die Verkürzung der gymnasialen Schulzeit, die Modularisierung des Studiums, Kompetenzorientierung und Bildungsstandards, all das ist ohne angemessene Diskussion mit den Betroffenen von oben herab eingeführt worden“, sagt Prof. Dr. Joachim Hösler, der die Vortragsreihe mit vorbereitet hat. Die Reihe schließt unmittelbar an das Studium Generale „Bildung im Wandel“ vom Sommersemester an und will der Besorgnis über die aktuellen Entwicklungen ein Forum bieten. An die Podiumsdiskussion zum Auftakt schließen sich sechs Vorträge an.

15. November: „Bluff der Bildungsstandards – Was verbirgt sich hinter den neuen Zauberwörtern der bildungspolitischen Debatte?“, Prof. Dr. Hans Peter Klein (Universität Frankfurt/Main),
29. November: „Von der OECD zur neuen Unterrichtspraxis: Wie das Wirtschaftsdenken das Klassenzimmer erobert“, Dr. Sigrid Hartong (Universität Bamberg),
13. Dezember: „Nachruf auf PISA – nebst einer Warnung vor den Folgen dieses Unternehmens“, Prof. Dr. Thomas Jahnke (Universität Potsdam),
17. Januar 2013: „Das Bildungswesen ist kein Wirtschaftsbetrieb!“, Dr. Matthias Burchardt (Universität Köln)
31. Januar 2013: „Alternativen: eine bessere Schule ist möglich!“, Prof. Dr. Anton Hügli (Universität Basel)
7. Februar 2013: „Emanzipation statt Anpassung“, Prof. Dr. Oskar Negt (Hannover)

Veranstalter der Reihe, die jeweils donnerstags von 19 bis 21 Uhr im Hörsaal 00/0070 in der Biegenstraße 14 stattfindet, sind der Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi), der AStA Marburg, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Buchladen Roter Stern und die kulturelle Aktion Strömungen.


Weitere Informationen:

Ansprechpartner:

Apl. Prof. Dr. Joachim Hösler
FB Geschichte und Kulturwissenschaften
Tel.: 06421-2824527
E-Mail: hoesler@staff.uni-marburg.de