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12.11.2012

Lehren, Forschen und Operieren mit dem Roboter

Marburger Fachbereich Medizin nahm „da Vinci“-Operationssystem in Betrieb

Der Fachbereich Medizin der Philipps-Universität hat heute, am Montag, den 12. November 2012 ein „da Vinci“-Robotersystem in Betrieb genommen, mit dem Forschung und Lehre zur roboterassistierten Chirurgie betrieben werden kann. „Die Anschaffung wurde durch eine großzügige Spende möglich, die die ‚Dr.-Reinfried-Pohl-Stiftung‘ und die ‚Anneliese-Pohl-Stiftung‘ dem Fachbereich Medizin zur Förderung der Forschung in Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen haben zukommen lassen“, sagte Medizindekan Professor Dr. Matthias Rothmund anlässlich des Festakts zur Inbetriebnahme, an dem auch der Stifter teilnahm. Der Marburger Fachbereich Medizin verfügt als einziger seiner Art im Bundesgebiet über eine derartige Anlage.

Professor Dr. Jochen. Werner bedient den Operationsroboter über eine Arbeitskonsole. (Foto: Fachbereich Medizin)

Bei „da Vinci“ handelt es sich um ein hochmodernes Operationssystem für roboterassistierte Chirurgie. Dabei bedient der Chirurg die Operationsinstrumente über eine im Operationssaal befindliche Arbeitskonsole. Hierdurch ist ein hochpräzises chirurgisches Arbeiten im gesamten Bauchraum sowie im Kopf-Halsbereich unter optimalen Sichtbedingungen möglich. Beispielsweise finden in den USA bereits über 80 Prozent der kompletten Prostataentfernungen mit dem „da Vinci“-System statt.

Professor Dr. Reinfried Pohl unterstützt seit Jahren die Krebsmedizin in Marburg. „Das Robotersystem lässt sich mit einem Operationssimulator koppeln, so dass es nicht nur von Ärzten, sondern auch von Studierenden genutzt werden kann, die das robotergestützte Operieren trainieren“, erläuterte Professor Dr. Jochen A. Werner, Direktor des Zentrums für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Philipps-Universität und Ärztlicher Direktor am Standort Marburg des Universitätsklinikums Gießen-Marburg. Auch dies sei ein Alleinstellungsmerkmal im Bundesgebiet, führte Werner aus. Der endoskopisch-chirurgische Unterricht werde dadurch auf das derzeit höchste Qualitätsmaß gehoben. „Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass die Studierenden der Medizin die Möglichkeit erhalten, eine solche Technologie zu benutzen“, äußerte anlässlich der Inbetriebnahme der Stifter Reinfried Pohl, Vorsitzender des Kuratoriums der „Dr. Reinfried Pohl-Stiftung“.

Die Einführung der robotergestützten Chirurgie wird am Marburger Fachbereich Medizin und am Universitätsklinikum von einer speziell dafür eingerichteten Gruppe von Wissenschaftlern verschiedener Fachgebiete begleitet und kontinuierlich weiterentwickelt.

Weitere Informationen:

Ansprechpartner: Professor Dr. Jochen A. Werner,
Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums  Marburg
Tel.: 06421 58- 66808
E-Mail: Jochen.Werner@uk-gm.de