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17.11.2012

Forschung verbindet

Am Samstag, 17. November, haben der Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen und die Präsidentin der Philipps-Universität Marburg bei einem Festakt die Vereinbarung zur „Forschungsallianz der Universitäten Gießen und Marburg / Universities of Marburg and Giessen Research Alliance“ unterzeichnet. Schon vor der Forschungsallianz arbeiteten die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Philipps-Universität Marburg in zahlreichen Forschungsfeldern eng zusammen. Dafür stehen eine Reihe von gemeinsamen Verbundforschungsvorhaben sowie die „strukturierte Kooperation“ in der Medizin. Im Zuge der Forschungsallianz sollen bestehende Kooperationen in ausgewählten Aktionsfeldern vertieft werden.

JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee und UMR-Präsidentin Prof. Dr. Katharina Krause unterzeichnen die Forschungsallianz Gießen-Marburg. DFG-Präsident Prof. Dr. Matthias Kleiner, Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann und Ministerpräsident Volker Bouffier stehen Pate (Foto: Pressestelle der Philipps-Universität/Markus Farnung).

„Unser Ziel ist es, die beiden traditionsreichsten Forschungsuniversitäten Hessens zu stärken und ihre Leistungen in der Forschung nach außen deutlicher sichtbar zu machen. Wir wollen gemeinsam den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für ihre Projekte hervorragende Rahmenbedingungen bieten“, erklärte Professorin Dr. Katharina Krause, Präsidentin der Philipps-Universität. „Der nationale und internationale Wettbewerb wird immer härter – umso wichtiger ist es, dass die Universitäten Gießen und Marburg gemeinsam auftreten, ihre Forschungsaktivitäten abstimmen und sich nicht auseinander dividieren lassen. Auf vielen Forschungsfeldern ist die Zusammenarbeit schon längst gelebte Praxis, sie erhält mit der Gründung der Forschungsallianz einen institutionellen Rahmen“, ergänzte Professor Dr. Joybrato Mukherjee, Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Die wesentlichen gemeinsamen Aktionsfelder der beiden Universitäten liegen derzeit auf verschiedenen Gebieten der Medizin (unter anderem Herz-/Lungenforschung, Infektionsforschung und Reproduktionsmedizin) sowie den Neurowissenschaften. Weitere gemeinsame Entwicklungsschwerpunkte sind Biodiversität und Klimaforschung, Materialwissenschaften sowie Geschichts- und Sozialwissenschaften. Zukünftig dürften weitere Aktionsfelder dazukommen. Kooperiert werden soll auch in den Bereichen Forschungsinfrastruktur und Nachwuchsförderung.

Krause
Die Präsidentin der Philipps-Universität Marburg, Prof. Dr. Katharina Krause, begrüßt zum Festakt anlässlich der Forschungsallianz Gießen-Marburg(Pressestelle der Philipps-Universität/Markus Farnung).
Die beiden Universitätspräsidenten Prof. Dr. Joybrato Mukherjee und Prof. Dr. Katharina Krause bei der feierlichen Unterzeichnung der „Forschungsallianz der Universitäten Gießen und Marburg / Universities of Marburg and Giessen Research Alliance“ (Foto: Pressestelle der Philipps-Universität Marburg / Markus Farnung).

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier führte aus: „Die Gründung der Forschungsallianz zwischen den Universitäten Gießen und Marburg ist ein Tag der Freude für beide Universitäten, aber auch für ganz Hessen. Sie haben damit ein Netz der Zusammenarbeit und des Knowhows zum Besten unseres Landes gesponnen. Diese Kooperation von Spitzentechnologie und Wissenschaft steht beispielhaft für den Standort Hessen. Denn wenn wir mit unseren Ideen und unserem Wissen auch in Zukunft mithalten wollen, müssen wir die klügsten Köpfe und die besten Ideen bündeln. Dafür steht die Forschungsallianz der beiden Nachbaruniversitäten Gießen und Marburg.“

Die Kooperationsbereitschaft soll nicht auf die beiden Universitäten beschränkt bleiben: Ziel der Allianz ist ausdrücklich auch die weitere Vernetzung mit Forschungspartnern in der Region, vor allem mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Projektgruppen, der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) und mit Forschungsförderern wie der Von-Behring-Röntgen-Stiftung.

Mukherjee
Der Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen, Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, begrüßt zum Festakt anlässlich der Forschungsallianz Gießen-Marburg(Pressestelle der Philipps-Universität/Markus Farnung).
Beifall für die Forschungsallianz
Beifall für die Forschungsallianz (Foto: Pressestelle der Philipps-Universität/Markus Farnung).

Professor Dr. Matthias Kleiner, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, lobte in seiner Festrede die Forschungsallianz als wichtige neue institutionelle Ebene in der Forschungslandschaft Mittelhessens, die die Forschung in dieser Region auf eine solide Grundlage stelle und Perspektiven für die Zukunft schaffe.  „Diese Allianz stellt ein neues Stadium in der Kooperation zwischen den Universitäten dar. Sie ist beispielhaft für die Tradition der Innovation in der Wissenschaft, die sich strukturell und intellektuell manifestiert“, erklärte Kleiner.

Die beiden Universitäten gründen eine gemeinsame Forschungs- und Strategiekommission, die unter dem wechselnden Vorsitz des jeweiligen Forschungs-Vizepräsidenten beziehungsweise der jeweiligen Forschungs-Vizepräsidentin tagt. Daneben gehören zu dem Gremium jeweils vier Professorinnen und Professoren aus Gießen und Marburg. Bei der Auswahl der Mitglieder werden das Profil der beiden Universitäten und das jeweilige Gewicht der in der Allianz zu entwickelnden Aktionsfelder berücksichtigt. Die Forschungs- und Strategiekommission tagt drei bis vier Mal im Jahr und hat die Aufgabe, die Präsidien der beiden Universitäten in Fragen der Forschung und der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu beraten. Außerdem spricht sie Empfehlungen zu gemeinsamen Antragsstellungen und zur Verwendung des aufgestockten gemeinsamen Forschungsförderfonds MaGiC aus. Auch die Entwicklung langfristiger Strategien im Bereich der Forschung gehört zu den Aufgaben der Kommission. Die Entscheidung über die Empfehlungen des Gremiums liegt bei den Präsidien.

Bouffier
Ministerpräsident Volker Bouffier bei seiner Ansprache zur Forschungsallianz Gießen-Marburg (Pressestelle der Philipps-Universität/Markus Farnung).

Zusätzlich wird ein extern besetzter wissenschaftlicher Beirat eingesetzt: Fünf auf den wesentlichen Aktionsfeldern der Forschungsallianz ausgewiesene Persönlichkeiten mit hoher Reputation und Erfahrung in der Forschungsförderung –  darunter auch Vertreterinnen und Vertreter von forschenden Unternehmen – begleiten die Forschungsallianz beratend über einen Zeitraum von fünf Jahren. Der wissenschaftliche Beirat kommt einmal im Jahr zusammen, und zwar im Beisein der Präsidentinnen beziehungsweise der Präsidenten, den für Forschung zuständigen Vizepräsidentinnen und -präsidenten sowie den Vorsitzenden der beiden Hochschulräte.

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Der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Prof. Dr. Matthias Kleiner, beim Festvortrag anlässlich der Forschungsallianz Gießen-Marburg(Pressestelle der Philipps-Universität/Markus Farnung).

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