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21.12.2012

Stipendium für Forschungsaufenthalt in Togo

Reisestipendium der Von Behring-Röntgen-Stiftung für die Marburger Medizinstudentin Anna Wöstemeier

Probenentnahme
Probenentnahme: Anna Wöstemeier bei der Entnahme einer Probe bei einem Leprapatienten (Foto: Von Behring-Röntgen-Stiftung).
Labortraining
Training des Laborpersonals bei der Bearbeitung und Analyse der gesammelten Proben (Foto: Von Behring-Röntgen-Stiftung).

Mit einem Reisestipendium in Höhe von 1800 Euro für einen Forschungsaufenthalt in Togo hat die Von Behring-Röntgen-Stiftung die Marburger Medizinstudentin Anna Wöstemeier unterstützt.

Ziel ihres dreiwöchigen Aufenthaltes in Lomé, Togo, war es, neue Daten über das Krankheitsbild der Lepra zu sammeln, das sie im Rahmen ihrer Doktorarbeit erforscht. Die Arbeit der 23-jährigen Nachwuchswissenschaftlerin ist Teil eines Forschungsprojektes im Bereich der Infektions- und Tropenmedizin, das sich mit Übertragungswegen und neuen Diagnostikmöglichkeiten der Lepra beschäftigt.

Lepra oder der schon in der Bibel beschriebene „Aussatz“ ist eine durch ein Bakterium versurachte chronische Infektion der Haut, peripherer Nerven und in seltenen Fällen der Organe. Während Lepra in Deutschland nahezu nicht mehr auftritt, stellt sie mit ca. 250 000 Neuinfektionen pro Jahr in Indien und Teilen Afrikas und Brasiliens noch ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem dar. Neben den körperlichen Symptomen stellen vor allem die mit der Krankheit verbundenen sozialen Folgen wie z.B. Stigmatisierung und Ausgrenzung infolge schwerer optischer Beeinträchtigungen ein großes Problem dar.

Anna Wöstemeier sammelte in verschiedenen Gebieten Togos Proben von Leprapatienten. Unterstützt wurde sie hierbei durch Mitarbeiter des togolesischen Nationalprogramms im Kampf gegen Lepra und durch die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW), welche auch für die weitere mehrmonatige medizinische Betreuung dieser Patienten Sorge getragen hat. Weiterhin bestand ihre Aufgabe darin, die gesammelten Proben in einem Labor der Hauptstadt Togos zu bearbeiten, zu analysieren und auch Labormitarbeiter in diesen Techniken zu schulen.

„Der von der Von Behring-Röntgen-Stiftung geförderte Aufenthalt in Togo war eine wertvolle Erfahrung für mich“, erklärt Anna Wöstemeier. „Er hat mich nicht nur meinem späteren Berufsziel ein Stück näher gebracht, sondern mich durch die Zusammenarbeit mit Menschen aus einer fremden Kultur auch persönlich geprägt.“

Über die Stiftung:
Die Von Behring-Röntgen-Stiftung wurde am 8. September 2006 vom Land Hessen zur Förderung der Hochschulmedizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Philipps-Universität Marburg errichtet. Mit ihrem Stiftungskapital in Höhe von 100 Millionen Euro, aus dessen Zinserträgen die Förderung erfolgt, gehört sie zu den größten Medizinstiftungen in Deutschland. Gegründet wurde die Von Behring-Röntgen-Stiftung im Zuge der Fusion der Universitätskliniken Gießen und Marburg im Jahr 2005 und der anschließenden Privatisierung 2006, mit dem Ziel, an beiden Standorten neue Perspektiven für die Hochschulmedizin zu entwickeln und zu sichern.

Kontakt

Heidi Natelberg M.A.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Von Behring-Röntgen-Stiftung
Schloss 1
35037 Marburg

Tel.: 06421-2822334
E-Mail