07.03.2012
„Einladende und lebendige Museumslandschaft“
Leiterin des Museums für Kunst und Kulturgeschichte verabschiedet
Besonders hervorgehoben wurde die von Tieze initiierte Reihe „Marburger Prominente führen ihr Lieblingsbild“, in der über einen Zeitraum von zwei Jahren 25 lokale Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Universität ihren Favoriten aus dem Bestand des Universitätsmuseums auswählten und der Öffentlichkeit vorstellten. „So kam das Universitätsmuseum vermehrt ins Gespräch und wurde wieder Teil des Marburger kulturellen Lebens“, lobte Schachtner.
Auch die universitären Sammlungen wurden in den vergangenen Jahren vermehrt ins Licht der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt: Auf die Ausstellung „Sehen und Verstehen – die Sammlungen der Philipps-Universität vom 18. bis 21. Jahrhundert“ auf dem Landgrafenschloss folgten unter dem Titel „Faszination, die Wissen schafft – wissenschaftliches Sammeln an Universitäten“ eine Vortragsreihe und die Ausstellung ausgewählter Exponate der insgesamt 30 Lehr- und Museumssammlungen der Philipps-Universität als Kooperation zwischen Universitätsmuseum, der Stadt und dem Kunstverein Marburg.
Der Vorsitzende des Vereins der Freunde des Museums für Kunst und Kulturgeschichte Marburg Horst Piringer betonte, dass Tieze dem Museum Kunstwerke von bleibendem Wert zugeführt und die Mitglieder des Vereins von moderner Museumskultur überzeugt habe. Seit November 2011 ist das Universitätsmuseum in der Biegenstraße wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, weshalb der Fokus laut Piringer nun auf den Ausstellungsräumen im Landgrafenschloss liege. Gut besuchte Ausstellungen wie „Blut ist ein ganz besonderer Saft – Emil von Behring (1854-1917)“ und „Tausend Jahre Wissen – Die Rekonstruktion der Bibliothek der Reichsabtei Corvey“ trugen dort in der jüngsten Vergangenheit dazu bei, dass das Universitätsmuseum auch über Marburg hinaus bekannter wurde.
Höhepunkt der Mitgliederversammlung war ein Vortrag Tiezes zur Kunstsammlung Eitel, die 58 Werke herausragender Künstler der europäischen Nachkriegszeit wie Niki de Saint Phalle, Antoni Tàpies und Ernst Ludwig Kirchner umfasst und nach der Wiedereröffnung des Museums im Ernst-von-Hülsen-Haus einen festen Platz bekommen soll. Die Marburger Unternehmerin Hilde Eitel hatte ihre Sammlung im Jahr 1995 dem Marburger Universitätsbund mit dem Ziel vermacht, dass die Gemälde, Papierarbeiten und Skulpturen nach ihrem Tod im Universitätsmuseum ausgestellt werden sollten. „Auf diese Weise sollen der Zugang zur zeitgenössischen Kunst gefördert und Forschung und Lehre der Fächer Kunstgeschichte und Bildende Kunst anschaulich unterstützt werden“, sagte Tieze und fügte hinzu: „Die Sammlung schließt eine Lücke im bisherigen Bestand.“
Auf der Mitgliederversammlung trat der bisherige Vorstand des Vereins geschlossen zur Wiederwahl an. Er besteht auch in Zukunft aus Horst Piringer (Vorsitzender), Bernd Höhmann (stellvertretender Vorsitzender), Jürgen Wieprecht (Schatzmeister), Susanne Piringer (Schriftführerin) sowie Dr. Gisela Babel, Gretl Melsheimer, Karin Stichnothe-Botschafter und Moritz Jacobsen (Beisitzer). Die Zahl der Mitglieder wächst kontinuierlich und beträgt derzeit rund 170.
Weitere Informationen:
Museum für Kunst und Kulturgeschichte; Tel.: 06421 28-22355; E-Mail: museum@verwaltung.uni-marburg.de ; Internet: www.uni-marburg.de/uni-museum
Freunde des Marburger Universitätsmuseums e.V.; Susanne Piringer (Schriftführerin); Tel.: 06421 61022-67329