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26.04.2012

Rekord geknackt

Marburger Halbleiterforschung erzielt technischen Durchbruch

„Sorgfältige Optimierung“: Bernd Heinen bei der Arbeit am Halbleiterscheibenlaser
Rekord geknackt: Der neue Halbleiter-Scheibenlaser aus Marburg verfügt über eine große Leistung.
(Fotos: Philipps-Universität Marburg/Bernd Heinen, Rafael Fritz)

Ein wissenschaftlicher Weltrekord aus Marburg: Forscher der Philipps-Universität haben einen Halbleiter-Scheibenlaser entwickelt, der erstmals Licht mit einer Ausgangsleistung von über 100 Watt aussendet, wie sie beispielsweise für die Materialbearbeitung von Vorteil ist. Die Forscher berichten über ihren Durchbruch in der aktuellen Ausgabe des Fachblattes „Electronics Letters“, die am 26. April 2012 erschienen ist.

Der bisherige Rekord aus dem Jahre 2010 lag bei 40 Watt, berichten die Autoren: „Weltweit haben mehrere Forschungslabors darauf hingearbeitet, die 100-Watt-Marke zu knacken.“ Diesen Meilenstein zu erreichen, sei das Ergebnis vieler sorgfältiger Optimierungsschritte sowohl auf theoretischer als auch auf experimenteller Seite, erläutert Bernd Heinen, der als Doktorand die eigentliche Arbeit im Labor geleistet hat.

Halbleiter-Scheibenlaser sind eine relativ neue Klasse von Lasern, die in der Zukunft einen breiten Einsatz erfahren könnten, wie die Wissenschaftler ausführen: „Sie bieten hohe Laserleistungen bei einem sehr guten Strahlprofil und weit einstellbarer Wellenlänge.“ Die Anwendungsfelder reichen von der Spektroskopie über die Medizintechnik bis zur Erzeugung von Terahertzwellen.

Um die neue Leistungsmarke zu erreichen, kooperierten die Marburger Arbeitsgruppen von Professor Dr. Wolfgang Stolz, Professor Dr. Martin Koch und Professor Dr. Stephan Koch mit der Marburger Firma „NAsP GmbH“ und dem „Optical Sciences Center“ in Tucson, Arizona.

Originalveröffentlichung: Bernd Heinen & al.: 106 W continuous-wave output power from vertical-external-cavity surface-emitting laser, Elect. Lett. 48 (2012), p. 516-517, http://dx.doi.org/10.1049/el.2012.0531

Weitere Informationen:
Ansprechpartner: Professor Dr. Martin Koch,
Fachgebiet Experimentelle Halbleiterphysik
Tel.: 06421 28- 22119, -22270
E-Mail: martin.koch@physik.uni-marburg.de
Internet: www.uni-marburg.de/fb13/forschung/experimentelle-halbleiterphysik