Familienbewusst in die Zukunft

Die Philipps-Universität ist heute erneut für ihre familienbewussten Arbeits- und Studienbedingungen ausgezeichnet worden. In einer Festveranstaltung in Berlin erhielt sie das von der berufundfamilie gGmbH – eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung – erteilte Zertifikat zum audit familiengerechte hochschule. Damit wird die Marburger Hochschule bereits zum dritten Mal ausgezeichnet. „Über diesen Erfolg freuen wir uns sehr“, erklärt Universitätskanzler Dr. Friedhelm Nonne, „denn die Philipps-Universität misst den Zielsetzungen des Audits eine hohe Bedeutung zu.“ Das Zertifikat sei Belohnung für das kontinuierliche Bemühen um Familiengerechtigkeit und gleichzeitig Ansporn, in dieser Richtung stetig weiterzuarbeiten. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei eine gesellschaftspolitisch wichtige Zielsetzung und habe in Zeiten des demographischen Wandels und des damit einhergehenden Fachkräftemangels auch einen hohen Stellenwert in der Arbeitswelt.

Die Zertifikate übergaben Dr. Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und Peter Hintze, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie. Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder und Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler tragen gemeinsam die Schirmherrschaft für das audit. Karen Albrecht, Leiterin des Familienservice in an der Philipps-Universität, nahm die Auszeichnung in Berlin entgegen.

Unter insgesamt 371 Arbeitgebern, die 2012 ausgezeichnet werden, sind 202 Unternehmen, 120 Institutionen und 49 Hochschulen. Rund 10 Prozent darunter stammen aus Hessen. Die Philipps-Universität zählt zu den 78 Arbeitgebern dieses Zertifizierungsjahres, die das Zertifikat zum audit berufundfamilie bzw. audit familiengerechte hochschule bereits zum dritten Mal erhalten. Mit dem alle drei Jahre zu durchlaufenden audit stellt sie damit ihre familienbewusste Ausrichtung bereits seit dem Durchgang von 2005/2006 unter Beweis.

Von dem familienorientierten Angebot können knapp 4.000 Beschäftigte und rund 22.000 Studierende in Marburg profitieren. Zu den bereits umgesetzten Maßnahmen gehört die Einführung eines Familienservice, der alle Universitätsmitglieder in familienbezogenen Fragen, inklusive Dual Career, berät. Bei der Etablierung institutionalisierter Mitarbeitergespräche wurde die Vereinbarkeitsthematik ebenso verankert wie bei der uni-eigenen Promotionsförderung. Die orts- und zeitunabhängige Organisation des Lehr- und Studienbetriebs mittels der Lernplattform ILIAS wurde als Beitrag zu einer flexibleren Vereinbarung von Familie mit Studium und Beruf weiter ausgebaut. Darüber hinaus wurden die von der Philipps-Universität Marburg zur Verfügung gestellten Räume der Kindertagesstätte „Zappel-Philipp“ erweitert und mit diversen Kooperationspartnern Ferienbetreuungsangebote für Grundschulkinder in den Schulferien angeboten.

Mit dem audit hat die Universität Marburg einen nachhaltigen Prozess der familienbewussten Personalpolitik beschritten. Auch in Zukunft wird sie an dem Ausbau des betrieblichen Angebots zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie arbeiten. So hat sie sich bereits jetzt zum Ziel gesetzt, Angebote für Führungskräfteschulungen zu machen, die sich unter anderem mit der Vereinbarkeit von Familie mit Studium und Beruf befassen, das Thema in das Handbuch für Dekaninnen und Dekane aufzunehmen sowie studierende und promovierende Eltern besser zu vernetzen. Studierende mit Kindern sollen kostenlosen Zugang zum Neuen Botanischen Garten der Philipps-Universität und mehr Wickelmöglichkeiten an der Universität erhalten.

Das audit ist das strategische Managementinstrument, das Arbeitgeber darin unterstützt, Unternehmensziele und Mitarbeiterinteressen in eine tragfähige, wirtschaftlich attraktive Balance zu bringen. Es wird von den führenden deutschen Wirtschaftsverbänden BDA, BDI, DIHK und ZDH empfohlen. Für den Erhalt des Qualitätssiegels hatte sich die Philipps-Universität zuvor einem eingehenden Auditierungsverfahren unterzogen, in dem der Status quo der bereits angebotenen Maßnahmen zur besseren Balance von Beruf und Familie erfasst, das betriebsindividuelle Potenzial systematisch entwickelt und maßgeschneiderte familienbewusste Maßnahmen geschaffen und eingeführt wurden. Mit verbindlichen Zielvereinbarungen sorgt das audit dafür, dass Familienbewusstsein in der Unternehmenskultur verankert wird. Die praktische Umsetzung wird von der berufundfamilie gGmbH überprüft. Nach drei Jahren können im Rahmen einer Re-Auditierung weiterführende Ziele vereinbart werden. Nur bei erfolgreicher Re-Auditierung darf das Unternehmen das „Zertifikat zum audit berufundfamilie“ unverändert weiterführen.

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung hat 1998 die berufundfamilie gGmbH gegründet, die seitdem alle Aktivitäten der Stiftung im gleichnamigen Themenfeld bündelt. Die berufundfamilie gGmbH gilt heute bundesweit als herausragender Kompetenzträger in Fragen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Sie ist der Ideen- und Impulsgeber in diesem Themenbereich und zentraler Akteur bei der Zertifizierung einer familienbewussten Personalpolitik. Das Bundesfamilienministerium fördert das audit berufundfamilie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Seit 2002 wird das audit auch Hochschulen als „audit familiengerechte hochschule“ angeboten.

Bildmaterial: . Fotos der Zertifikatsempfänger werden am 12. Juni 2012 unter www.beruf-und-familie.de in der Rubrik Presse / Bildarchiv bereitgestellt.

Weitere Informationen:

Familienservice im Internet: www.uni-marburg.de/familienservice

Zielvereinbarungen zur familiengerechten Hochschule an der Philipps-Universität: www.uni-marburg.de/familienservice/audit/zielvereinbarung
Details zum Audit und Liste der Zertifikatsempfänger: www.beruf-und-familie.de

Kontakt

Dipl.-Kffr. Karen Albrecht
Leiterin Familienservice
Tel.: 06421-2826401
E-Mail