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01.08.2012

Marburg ist einen Schritt näher an der Welterbeliste

Die Universitätsstadt Marburg ist weiter im Rennen um einen der begehrten Plätze auf der UNESCO-Welterbeliste. Das Land Hessen hat die Bewerbung der Universitätsstadt Marburg als Vorschlag für die Tentativliste (Vorschlagsliste) an die Kultusministerkonferenz eingereicht. Damit ist die gemeinsame Bewerbung der Stadt Marburg und der Philipps-Universität einen entscheidenden Schritt weiter gekommen.

„Die Nominierung der „Universitätsstadt Marburg als kultureller Raum“ durch das Land Hessen freut mich außerordentlich. Die Kooperation bei der Bewerbung mit der Philipps-Universität war hervorragend. Das stimmt mich für das weitere Bewerbungsverfahren optimistisch. Damit nimmt die erste offizielle Bewerbung Marburgs gleich die erste Hürde. Denn in den vergangenen Jahrzehnten gab es allenfalls Vorprüfungen einer Bewerbung. Als nächste Schritte werden wir unsere „Runden Tische“ zu Strategie, Maßnahmen sowie Einzelthemen fortsetzen und dabei die vielen kompetenten und interessierten Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt einbeziehen“, sagt Marburgs Oberbürgermeister Egon Vaupel.

Auch die Präsidentin der Philipps-Universität hält das Konzept der Bewerbung für tragfähig: „Die enge Verbindung von Universität und Stadt macht Marburg zu einem fruchtbaren Ort für Forschung und Lehre. Ich freue mich sehr, dass die Bewerbung nun einen Schritt weiter gekommen ist“, sagt Professorin Dr. Katharina Krause.

Grundlage der Bewerbung ist ein Gutachten des niederländischen Universitätshistorikers Prof. em. Dr. Dr. h.c. Willem Frijhoff. Marburg habe sich in den fast 500 Jahren seit der Universitätsgründung faktisch zum Prototyp der europäischen Universitäts­stadt entwickelt. Durch die gegenseitige Durchdringung von Stadt und Universität sei somit ein einzigartiger Kulturraum entstanden.

Die Bewerbung Marburgs stützt sich in ihrer Argumentation auf drei wesentliche Schlüsselbegriffe:

  • Marburg als von der Universität geprägter Kulturraum , wie er in Gebäuden, universitären Sammlungen und dem akademischen Leben zum Ausdruck kommt;
  • die unterschiedlichen Funktionen , die Wissenschaft, Forschung, Lehre und Gesundheitsfürsorge über die Jahrhunderte für die Stadt und ihre Umgebung wahrgenommen haben;
  • und schließlich das Selbstverständnis Marburgs als Universitätsstadt und die entsprechende Wahrnehmung von außen.

Der Bewerbung der Universitätsstadt Marburg hat sich Tübingen in einer seriellen Bewerbung angeschlossen. Im kommenden Jahr werden die Vorschläge der Bundesländer erstmals von einer eigens eingesetzten Expertengruppe auf die Einhaltung der Grundbedingungen der UNESCO sowie die praktischen Erfolgsaussichten hin geprüft. Das Auswärtige Amt erstellt eine Liste der aussichtsreichen Bewerbungen und leitet diese an die UNESCO weiter.

Weitere Informationen:

Stadt Marburg:
Dr. Richard Laufner
Fachdienst Kultur
Tel.: 06421-201-467
E-Mail: Richard.Laufner@marburg-stadt.de

Philipps-Universität:
Dr. Gabriele Neumann
Pressestelle
Tel.: 06421-282-3010
E-Mail: gabriele.neumann@verwaltung.uni-
marburg.de