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31.10.2013

Neuer Geist in alten Mauern

Die Umbauarbeiten in der ehemaligen HNO-Klinik haben begonnen

Die Dekanin des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften und Philosophie Prof. Dr. Ursula Birsl und Uni-Präsidentin Prof. Dr. Katharina Krause bei der Enthüllung des Bauschilds zum Umbau der ehemaligen HNO-Klinik (Philipps-Universität Marburg / Markus Farnung).
Die Philipps-Universität hat heute offiziell mit dem Umbau der ehemaligen Hals-Nasen-Ohren-Klinik am Marburger Firmanei-Platz begonnen. Das zwischen 1925 und 1927 erbaute denkmalgeschützte Klinikgebäude ist Teil des künftigen geistes- und gesellschafts-wissenschaftlichen „Campus Firmanei“ und grenzt unmittelbar an die geplante neue Universitätsbibliothek. Nach der Fertigstellung werden zum Wintersemester 2014 die Institute der Europäischen Ethnologie sowie der Kultur- und Sozialanthropologie die neuen Räume beziehen. Finanziert wird die rund 3,5 Millionen Euro teure Baumaßnahme aus Mitteln des von Bund und Ländern gemeinsam getragenen „Hochschulpakt 2020“.

Der Beginn der Umbauarbeiten sei ein Markstein für den sich entwickelnden „Campus Firmanei“, betonte die Präsidentin der Philipps-Universität Professorin Dr. Katharina Krause: „Es ist eine große Bereicherung nicht nur für die Universität, sondern auch für die Stadt Marburg, dass die historischen Bauten  in der Nordstadt nach dem Auszug der Kliniken nicht veröden, sondern dass sie durch die Studierenden, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit neuem Leben und mit Geist gefüllt werden.“

Die Dekanin des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Professorin Dr. Ursula Birsl, spannte in ihrer Ansprache den Bogen von der früheren Hals-Nasen-Ohrenklinik zu den künftig darin beheimateten Disziplinen: „Mit den Ohren hören wir den Narrationen von Menschen und Gesellschaften in verschiedenen Regionen der Welt zu. Mit der Nase schnuppern wir hin und wieder an den Exponaten unserer wertvollen Sammlungen“, erklärte sie.  Und so sehr sie sich über die neuen Räumlichkeiten freue, schwelle ihr doch der Hals angesichts eines bundesweiten Sanierungsstaus von 30 Milliarden Euro im Hochschulbau. Denn dieser gefährde auch die Qualität in Forschung und Lehre, sagte die Dekanin.

Das Eingangsportal an der Deutschhausstraße bildet die südliche Begrenzung des Firmaneiplatzes (Foto: Pressestelle der Philipps-Universität/Reinhold Eckstein).

Das Klinikgebäude war ursprünglich eine Festgabe des Preußischen Staates zur 400-Jahr-Feier der Philipps-Universität im Jahr 1927. Als Gegenüber der prächtigen gotischen Elisabethkirche präsentierte es sich von Anfang an betont schlicht als verputzter Mauerwerksbau mit steilem Schieferdach. Am Haupteingang die südliche Begrenzung des Firmaneiplatzes bildend, folgt das Gebäude dem Verlauf der Deutschhausstraße in einem sanften Bogen. Während sich auf der Straßenseite zwei Geschosse über einem Sockel erheben, weist der Bau zum tiefer liegenden Hof hin drei Geschosse über Geländeniveau auf. Das Gebäude wurde im Laufe der Jahre mehrfach - zuletzt 2004 - saniert und in den 1960er Jahren um das zwei- bis dreigeschossige sogenannte „Bettenhaus“ erweitert.

Nach dem Umzug der Hals-Nasen-Ohrenklinik auf die Marburger Lahnberge ging das Gebäude 2011 in den Besitz der Universität über und wurde in das Gesamtkonzept für den Campus Firmanei integriert. Um das Gebäude den Bedürfnissen der neuen Nutzer anzupassen, werden im Zuge der Umbaumaßnahmen sowohl kleinteilige Büro- und Besprechungsräume als auch großzügige Seminarräume entstehen. Eine Besonderheit stellt der Hörsaal im Obergeschoss dar: Hier finden sich noch ein bauzeitliches Gestühl sowie die originale Kassettendecke.

Außen erfährt das Gebäude keine Veränderungen; einzige Ausnahme ist ein neuer ebenerdiger Haupteingang auf der Hofseite, der das Haus künftig barrierefrei erschließt.

Kontakt

Dr. Eckhard Diehl
Dez. IV Gebäudemanagement und Technik
Tel.: 06421-28 26 040
E-Mail