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15.02.2013

23,5 Millionen Euro für LOEWE-Projekte unter Marburger Beteiligung

Staatsministerin Kühne-Hörmann übergab Förderbescheide

Marburger Wissenschaftler können sich erneut über die Förderung durch das hessische Landesforschungsprogramm „LOEWE“ freuen. Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann übergab am Donnerstag, den 14. Februar 2013 Bewilligungsbescheide für vier Projekte, an denen Forscher der Philipps-Universität beteiligt sind. Das Zentrum „UGMLC – Universities of Gießen and Marburg Lung Center“ wird bis 2015 weiter gefördert; neu eingerichtet wird der Schwerpunkt „STORE-E – Stoffspeicherung in Grenzschichten“. Die Federführung bei diesen Vorhaben liegt bei der Justus-Liebig-Universität Gießen. Auch an zwei Verbundprojekten zwischen der Technischen Hochschule Mittelhessen sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen sind Marburger Wissenschaftler beteiligt.

Das Land fördert die Vorhaben mit insgesamt rund 23,5 Millionen Euro. Alles in allem stellt die Landesregierung für die „ Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz in der laufenden Legislaturperiode rund 410 Millionen Euro zur Verfügung, wie Staatsministerin Kühne-Hörmann bei der Übergabe der Förderbescheide in Gießen sagte.

Die Projekte mit Marburger Beteiligung im Einzelnen:

Das seit 2010 bestehende „Universities of Gießen and Marburg Lung Center“ (UGMLC)  erhält von 2013 bis 2015 eine Förderung in Höhe von 16,2 Millionen Euro. Ziel des Zentrums ist es, die wissenschaftlichen und klinischen Kompetenzen der universitätsmedizinischen Standorte Gießen und Marburg und die des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim, auf dem Gebiet der Lungenforschung zu bündeln und zu einem international führenden Zentrum weiterzuentwickeln – eine Stellung, die das UGMLC im nationalen Rahmen schon innehat. Für die erfolgreiche Einwerbung des Deutschen Zentrums für Lungenforschung im Rahmen der vom Bund geförderten Gesundheitszentren wird die Förderung des LOEWE-Zentrums UGMLC als ursächlich verantwortlich gesehen. Die Koordination auf Marburger Seite liegt bei Professor Dr. Harald Renz.

Speichereffekte stellen eine der vielfältigsten Forschungsaufgaben auf den Gebieten von Physik, Chemie und Materialwissenschaft dar. Ihre Themen reichen von der Informationsspeicherung, der Energie- und Wärmespeicherung bis zur Stoffspeicherung, und sie bilden heute die Basis für unverzichtbare Technologien. Ziel des neuen LOEWE-Schwerpunkts „STORE-E - Stoffspeicherung in Grenzschichten“ ist es, die Grundlagen von stofflichen Speichereffekten in strukturell und chemisch komplexen Systemen als Funktionsprinzip elektrischer und elektrochemischer Systeme zu untersuchen und zu verstehen. Dabei soll die Rolle von inneren Grenzflächen bei atomaren Transportvorgängen von Speicherprozessen im Vordergrund stehen. Die wissenschaftliche Leitidee orientiert sich auch an dem sich deutlich abzeichnenden enormen technologischen Bedarf an neuen und verbesserten Energiespeichersystemen für die Elektromobilität. Der neue LOEWE-Schwerpunkt erhält rund 4 Millionen Euro an Landesförderung für die Jahre 2013 bis 2015. Von Marburger Seite ist der Chemiker Professor Dr. Bernhard Roling an dem Vorhaben beteiligt.

Im Rahmen zweier Verbundprojekte mit kleinen und mittelständischen Unternehmen befassen sich Wissenschaftler der Philipps-Universität einerseits mit Telemonitoring bei Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenkrankheit (COPD) und andererseits mit der plattformunabhängigen Entwicklung von Applikationen für mobile Endgeräte.