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04.04.2013

Klarer Fall

Marburger Jura-Studierende erfolgreich bei internationalem Moot Court

Moot Court
Das Marburger Team (von links): Die Coaches Masud Ulfat und Maren Wibke Weigl sowie die Teilnehmer Leonard Wolckenhaar, Irina Mertke und Johannes Rennicke. Foto: Jeremy Fenner

Den bisher größten Erfolg eines Marburger Teams bei einem fiktiven Gerichtsverfahren, einem so genannten Moot Court, errangen drei Marburger Studierende der Rechtswissenschaften beim Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot Court in Wien. Irina Mertke, Johannes Rennicke und Leonard Wolckenhaar erhielten eine Anerkennung (honorable mention) in den Kategorien bester Schriftsatz für den Schiedsbeklagten, bester Sprecher (Leonard Wolckenhaar) und bestes Team in den mündlichen Verhandlungen. Der Vis Moot Court zählt zu den weltweit renommiertesten Moot Courts im Bereich Zivilrecht. Intensiv betreut wurden die Marburger Studierenden von den Coaches Maren Wibke Weigl und Masud Ulfat, die selbst im letzten Jahr für die Philipps-Universität angetreten waren und ihre Kenntnisse an die nächste Generation weitergaben.

Der Vis Moot Court simuliert die Arbeit von Anwälten in einem englischsprachigen internationalen Schiedsverfahren, wie es typischerweise bei grenzüberschreitenden Wirtschaftsstreitigkeiten angerufen wird. Dieses Jahr haben 2.080 Studierende in 290 studentischen Teams aus 67 Ländern am Wettbewerb teilgenommen. Das Besondere dabei ist, dass jedes Team in die Rolle beider Streitparteien schlüpfen muss. So ist zunächst ein Schriftsatz für den Schiedskläger zu verfassen, dann ein Schriftsatz für den Schiedsbeklagten. Bei den mündlichen Verhandlungen in Wien treten die Teams gegeneinander an und versuchen, ein mit internationalen Experten besetztes Schiedsgericht von ihrer Position zu überzeugen. Die Marburger sind dieses Jahr gegen zwei US-amerikanische Teams (Cornell University und South Texas College of Law) und gegen zwei indische (Nirma University und National Law Institute University, Bhopal) angetreten.

Das mündliche Verhandeln hatte das Marburger Team zuvor in zahllosen Probeverhandlungen vor verschiedenen Schiedsrichtern trainiert, auch bei einigen Pre-Moots, bei denen mehrere studentische Teams zu Übungszwecken gegeneinander antreten. Bereits die Pre-Moots in Tiflis und Helsinki hatten die Marburger gewonnen (letzteren im Finale gegen King’s College, London).

Die Marburger Studierenden haben mehr als ein halbes Jahr hart gearbeitet und dabei Höhen und Tiefen erlebt. Die intensive Beschäftigung mit dem Fall hat sich aber ausgezahlt: Das diesjährige Marburger Team war so erfolgreich wie noch keines vor ihm. Doch letztlich sind es nicht die Auszeichnungen, auf die es ankommt: „Wichtig ist der Gewinn, den jeder Studierende aus seiner Teilnahme für seinen künftigen Berufsweg zieht“, wie Dr. Reinmar Wolff, der den Wettbewerb für die Philipps-Universität betreut, erläutert.

Kontakt

Dr. Reinmar Wolff
Institut für Verfahrensrecht
Universitätsstr. 6
35037 Marburg

Tel.: 06421-2823108
E-Mail