07.06.2013
Mit System gebaut
Die Philipps-Universität konnte heute bei schönstem Wetter auf den Marburger Lahnbergen ein weiteres Richtfest für ein naturwissenschaftliches Institutsgebäude feiern: Nach nur einem halben Jahr Bauzeit ist dem Rohbau des Zentrums für Synthetische Mikrobiologie der Richtkranz aufgesetzt worden. Das Land Hessen investiert für den ersten Bauabschnitt des LOEWE-Zentrums insgesamt 11,7 Millionen Euro im Rahmen des Hochschulbauprogramms HEUREKA; die Anschubfinanzierung erfolgte aus dem Hessischen Sonderinvestitionsprogramm.
„Wir freuen uns außerordentlich, dass nach den Neubauten für die Chemie und für das Zentrum für Tumor- und Immunbiologie mit diesem Gebäude das dritte Institut in einem angemessenen Neubau untergebracht wird", erklärten Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer und Wissenschaftsstaatssekretär Ingmar Jung anlässlich der Richtfeier. Im Rahmen des LOEWE-Zentrums für Synthetische Mikrobiologie dient der Neubau der gemeinsamen Forschung von Arbeitsgruppen der Philipps-Universität Marburg mit Arbeitsgruppen der Max-Planck-Gesellschaft (MPG). „Mit dem Campus auf den Lahnbergen konzentrieren wir die Natur- und Lebenswissenschaften und sichern damit die Voraussetzungen für herausragende Forschung und Lehre und interdisziplinäre Zusammenarbeit in dieser altehrwürdigen Universitätsstadt", hob Minister Schäfer hervor. Der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Ingmar Jung, wies darauf hin, dass das in Deutschland in dieser Form einmalige Zentrum für Synthetische Mikrobiologie im Rahmen des Forschungsförderungsprogramms LOEWE von 2010 bis 2015 mit insgesamt rund 42 Millionen Euro vom Land unterstützt wird. Mittlerweile seien mehr als 130 Personen dort tätig. „Das neue Gebäude ist nicht nur eine wichtige Voraussetzung für den optimalen Aufbau des LOEWE-Zentrums Synmikro, sondern gleichzeitig ein weiterer wesentlicher Baustein, um den ohnehin schon bedeutenden Standort Marburg rund um die Bio-, Pharma- und Gesundheitsforschung international weiter zu stärken", sagte Jung. In dem LOEWE-Zentrum arbeiten Biochemiker, Physiker, Mathematiker, Bioinformatiker und Bioethiker der Philipps-Universität und des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie interdisziplinär zusammen. Die Präsidentin der Philipps-Universität, Professor Dr. Katharina Krause betonte: „Moderne Laborflächen sind eine Grundvoraussetzung für exzellente Forschung. Daher freue ich mich sehr über die besonders zügige Erstellung dieses Gebäudes." Der Geschäftsführende Direktor des LOEWE-Zentrums Synmikro, Professor Dr. Bruno Eckhardt, erklärte: „Das Grundstück, das für dieses Gebäude ausgesucht wurde, ist der am besten geeignete Platz, um den Dialog und die Vernetzung innerhalb und außerhalb unseres Zentrums weiter voranzutreiben. Dies ermöglicht im Besonderen die direkte örtliche Nähe zum Mehrzweckverfügungsgebäude, zur Biologie und dem Max-Planck-Institut, in denen sich weitere, teilweise neu nach Marburg berufene SYNMIKRO-Gruppen befinden. Die mittelbare Nähe zum Neubau des Fachbereichs Chemie hier auf den Lahnbergen wird diesen Entwicklungen weiter zugutekommen." Das Hochschulinvestitionsprogramm HEUREKA sieht für den Universitätsstandort Marburg Investitionen von insgesamt rund 440 Mio. Euro für die bauliche Entwicklung bis 2020 vor. Über die HEUREKA-Investitionen hinaus hat die Hochschule insgesamt rund 33,9 Mio. Euro zusätzlich aus dem Konjunkturpaket II erhalten, die insbesondere für die energetische Ertüchtigung des Gebäudebestands verwendet wurden. Um die Grundlage einer geordneten langfristigen Entwicklung für die Lahnberge zu schaffen, war 2009 gemeinsam von der Philipps-Universität, dem Hessischen Baumanagement sowie der Stadt Marburg der Masterplan Lahnberge erarbeitet worden. Auf dieser Grundlage entsteht auch das Zentrum für synthetische Mikrobiologie. Der dreigeschossige Baukörper mit Außenmaßen von ca. 27 m x 29 m bei Höhen von 12 m bzw. 17 m über Gelände hat eine kompakte Gebäudegeometrie. Dies ergibt eine Bruttogrundfläche von rund 3.000 Quadratmetern und einen Bruttorauminhalt von 12.910 Kubikmetern. Der Neubau erhält ein massives Kellergeschoss. Die drei Obergeschosse werden als Stahlsystembau mit im Werk vorgefertigten Außenwänden und im Innern mit Stahlstützen errichtet. Das ZSM erhält eine Fassade aus Metalltafeln in hellem Grau auf einem massiven, dunkel eingefärbten Betonsockel. In den Modulgeschossen werden bodentiefe Fenster angeordnet. Alle freien Dachflächen erhalten eine extensive Dachbegrünung. Der große Vorteil des Systembaus liegt in der werksfertigen Vormontage und damit einer deutlich verkürzten Bauzeit vor Ort. Dadurch ist die schnellstmögliche Nutzung des Gebäudes möglich. Die Inbetriebnahme ist für Dezember 2013 geplant. „Wir gehen im Moment davon aus, dass das Gebäude sowohl im Kosten- als auch im Terminrahmen fertiggestellt wird", hob Finanzminister Schäfer hervor. Abschließend dankte er allen Beteiligten, die zu dem sich im Bau befindlichen Komplex beigetragen haben. Neben der Projektleitung des Hessischen Baumanagements ging Schäfers Dank auch an die Vertreter der Stadt Marburg sowie vor allem an die Leute vom Bau, „die hier tagtäglich den Baufortschritt bewerkstelligen". Der Projektsteckbrief steht hier zum Download bereit. Weitere Informationen sowie Abbildungen zum Forschungsbau für "Synmikro" finden Sie auf der Seite "Baugeschehen" . |
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