11.07.2013
„Kunst braucht Raum – Mehr Museum für Marburg“
Die Philipps-Universität ruft mit der am 11.7.2013 gestarteten Spendenkampagne „Kunst braucht Raum – Mehr Museum für Marburg“ die Bürgerinnen und Bürger der Region sowie alle Kunstinteressierten zu Spenden für das Kunstmuseum auf. Ende 2015 soll ein Teil des momentan sanierungsbedingt geschlossenen Museums wieder eröffnet werden. Die Landesregierung trägt die Kosten für die Außensanierung. Für die Innensanierung benötigt die Universität im ersten Bauabschnitt 2,5 Millionen Euro, die Hälfte davon muss sie aus Spenden finanzieren.
Darüber hinaus ist der Bau mit seinen neoklassizistischen und Art Déco-Elementen für die Architekturgeschichte der Stadt Marburg von besonderer Bedeutung. Das neu gestaltete Museum solle zu einem inspirierenden Ort und wichtigen kulturellen Faktor in Hessen werden, erläuterte Krause.
„Ich wünsche mir das Museum als einen lebendigen Ort ästhetischer Erfahrung und kultureller Bildung. In den neuen Räumen kann die Kunst von allen entdeckt und erlebt, erforscht und diskutiert werden,“ erklärte Museumsdirektor Dr. Christoph Otterbeck. Er wünsche sich lichtdurchflutete Räume für das Museum im Herzen der Stadt, in denen Kunst nicht nur schweigend präsent sei, sondern nach neuesten museumspädagogischen Gesichtspunkten vermittelt werde. Dazu sei geplant, die ursprünglichen Rundgänge wieder herzustellen und einen barrierefreien Zugang zu schaffen. In einem verbesserten Raumklima werde eine zeitgemäße Präsentation der bisherigen Werke sowie der hinzu kommenden Sammlung Hilde Eitel angestrebt.
Der Hessische Finanzminister Dr. Thomas Schäfer erläuterte zu Beginn die bereits 2011 begonnene Bauunterhaltungsmaßnahme für das denkmalgeschützte Ernst-von-Hülsen-Haus, das neben verschiedenen Instituten das Kunstmuseum Marburg beherbergt. „Das Land Hessen kommt für eine Verbesserung des Brandschutzes sowie die Sanierung von Fassade, Dacheindeckung und Entwässerung mit Kosten in Höhe von insgesamt über sechs Millionen Euro auf“, sagte er. Dabei würden im Museum unter anderem Fenster nach historischem Vorbild, aber mit modernen Sicherheitsanforderungen eingebaut, die auch einer energetischen Ertüchtigung entsprechen. Reparaturen am Dachtragwerk sowie die Dämmung der Dachschrägen gingen der Neueindeckung des Daches voraus, die wie gehabt in altdeutscher Schieferdeckung erfolge. Schließlich seien noch Reparaturen des Putzes und des Sandsteinsockels sowie eine Restaurierung der historischen Fenstergitter und Außenleuchten nötig. „Mit der Sanierungsmaßnahme erhalten wir ein architektonisch wertvolles Gebäude mit einer produktiven, anregenden Mischnutzung durch Wissenschaftler, Studierende und Kunstliebhaber,“ betonte er.
Im ersten Bauabschnitt der Innensanierung, der bis Ende 2015 vollendet sein soll, werde die Einrichtung eines neuen Depots und einer neuen Haustechnik für den Museumstrakt umgesetzt, erläuterte Krause. „Wir sorgen mittels Rampe und Aufzug für Barrierefreiheit und erschließen außerdem neue Räume im Erdgeschoss und im ersten Stock“, legte sie dar. Zudem werde der Umzug der Antiken-Abgusssammlung in die Detailplanung gehen. Die Gliederung in weitere Bauabschnitte sei nötig, weil Einrichtungen im Haus verlagert werden müssten.
Während der Erbauung des Museums stuften damals Universitätsbundvorsitzender Adolf Haeuser und Schriftführer Walter Troeltsch „das Ganze als ein Wagnis von unerhörter Dimension“ ein, führte Krause aus. Auf dem von der Universitätsstadt Marburg gespendeten Baugelände habe sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten das Hülsen-Haus als ein Inbegriff bürgerschaftlichen Engagements manifestiert, das im Laufe der Jahre immer weitere Zuwendungen erfahren habe.
„Ich bitte Sie heute um Ihre Unterstützung, damit wir unsere Kunstsammlung, die unlängst durch das kunsthistorisch bedeutende Vermächtnis der Sammlung Eitel großartig erweitert wurde, bald in neugestalteten attraktiven Räumen präsentieren können,“ schloss Krause. Neben den 1,25 Millionen Euro, die die Universität bereits aus zweckgebundenen Spenden und Nachlässen aufgebracht habe, werde für den ersten Bauabschnitt nochmals die gleiche Summe benötigt. Etwa die Hälfte davon solle über Raumpatenschaften für die rund 20 Ausstellungsräume eingeworben werden, den Rest hoffe man über die Spendenbereitschaft von Unternehmen, Bürgerinnen und Bürgern sowie Sponsoring und Benefizaktionen zu erhalten.
Die Spendenkampagne wird mitgetragen von einem Kuratorium, dem der hessische Finanzminister Dr. Thomas Schäfer, die frühere Wissenschaftsministerin Ruth Wagner, der Marburger Oberbürgermeister Egon Vaupel, der Landrat des Landkreises Marburg-Biedenkopf Robert Fischbach, die Unternehmer Peter Ahrens, Ullrich Eitel, Horst Piringer und Dr. Martin Viessmann sowie die Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause angehören. Maßgeblich unterstützt wird die Kampagne ferner vom Verein der Freunde des Museums für Kunst und Kulturgeschichte. Kunst- und Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann hat die Schirmherrschaft übernommen.
Weitere Informationen:
Kunst ohne Bindestrich : Interview mit Museumsdirektor Dr. Christoph Otterbeck in der Vorschau auf das Marburger UniJournal (Ausgabe Sommer 2013)
Präsentation zum Kampagnenauftakt
www.kunst-braucht-raum.de
Spenden in frei wählbarer Höhe sind jederzeit möglich auf das
Sparkasse Marburg-Biedenkopf BLZ 533 500 00 Verwendungszweck: 87003045 Kunstmuseum Empfänger: Philipps-Universität Marburg |
Kontakt
Dr. Ramona Gresch
Stabsstelle Freunde und Förderer der Philipps-Universität
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