Zurück zur Übersicht

14.10.2014

Wissensspeicher Universitätssammlungen

Studium Generale im Wintersemester 2014/15 zum Thema “Sammeln schafft Wissen”

Unter dem Motto „Sammeln schafft Wissen“ findet im Wintersemester 2014/15 das Studium Generale der Philipps-Universität Marburg statt und bietet eine Folge von vierzehn öffentlichen Vorlesungen ab Mittwoch, den 22. Oktober (jeweils 20.15 Uhr im Audimax des Hörsaalgebäudes, Biegenstr. 14).

Die Philipps-Universität Marburg besitzt vierunddreißig wissenschaftliche Sammlungen und steht damit deutschlandweit in der Spitzengruppe. Überwiegend zwischen dem späten 18. und dem frühen 20. Jahrhundert angelegt und bis heute gepflegt, dienten sie ursprünglich und dienen sie zum Teil auch heute noch Lehre und Forschung, einige sind mittlerweile musealisiert.

Lange führten die universitären Sammlungen an deutschen Universitäten ein Schattendasein. Seit einigen Jahren steigt das Interesse an ihnen an: Sowohl als Ressource für Forschung und Lehre als auch für wissenschaftshistorische Untersuchungen sind sie wieder in den Blick der Wissenschaft und der interessierten Öffentlichkeit gekommen.

Nachdem sich die Marburger Sammlungen bereits 2009 mit der Ausstellung „Sehen und Verstehen“ im Landgrafenschloss gemeinsam und anschließend einzeln im Vorraum des Marburger Kunstvereins vorgestellt haben, will der Arbeitskreis Universitäre Sammlungen mit den Vorträgen im Rahmen des Studium Generale den Blick einerseits weiten und über Marburg hinausschauen, andererseits bestimmte Objekte, Themen und Fragestellungen genauer in den Blick nehmen. Expertinnen und Experten aus neun deutschen Städten konnten dafür gewonnen werden. Beginnend mit einem Vortrag zur Entstehungsgeschichte der wissenschaftlichen Sammlungen geht es weiter mit der Frage, ob wir nutzlos gewordene Dinge oder ein wertvolles Kulturerbe aufbewahren. Neben Mumien, mathematischen Geräten, Fotografien und anderen Objekten werden auch allgemeine Fragen zur Museumsarbeit und deren Adressaten in den Blick genommen. Die frühesten Vorfahren des Menschen und der Kölner Archiveinsturz sind ebenfalls Themen, bevor im letzten Vortrag die Frage nach dem Charakter der Sammlungen gestellt wird: Kulturelles Erbe oder public understanding of science and humanities?

Den Eröffnungsvortrag am 22.10.2014  um 20.15 hält Dr. Cornelia Weber (Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland, Berlin) über „Wissensspeicher Universitätssammlungen. Potentiale und Perspektiven“ im Auditorium Maximum (Hörsaalgebäude Biegenstr. 14).

Weitere Informationen:

Detaillierte Informationen zu Terminen, Referenten und Vortragsthemen können im Internet unter http://www.uni-marburg.de/aktuelles/studiumgenerale/sammlungenplakat.pdf abgerufen werden.

Ansprechpartner: Arbeitskreis Universitäre Sammlungen

Dr. Christoph Otterbeck, Museum für Kunst und Kulturgeschichte

Tel.: 06421/28-22355

E-mail: otterbeck@uni-marburg.de

Dr. Katharina Schaal, Archiv der Philipps-Universität Marburg

Tel.: 06421/ 92 50 176

E-Mail: katharina.schaal@verwaltung.uni-marburg.de

Professor Dr. Peter Masberg, Mineralogisches Museum

Tel.: 06421 28 22257

E-Mail: masberg@staff.uni-marburg.de

Programm:

1.       Mittwoch, 22. Oktober 2014: Dr. Cornelia Weber : Wissensspeicher Universitätssammlungen. Potenziale und Perspektiven (Geschäftsführerin des Hermann von Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik, Berlin)

2.       Mittwoch, 29. Oktober 2014: Dr. Rupert Hochleitner : Was unsere Vorfahren sammelten. Alter Schrott oder wertvolles (Kultur-)Erbe? (Stellvertretender Direktor der Mineralogischen Staatssammlung, Ludwig-Maximilians München)

3.       Mittwoch, 5. November 2014: Dr. Michael Korey : Eine "gantz und gar entzundene" Leidenschaft für Mathematik. Mathematische Instrumente zur Freude des Fürsten und zum Wohl des Landes (Oberkonservator des Mathematisch-Physikalischen Salons in den Staatlichen Kunstsammlungen, Dresden)

4.       Mittwoch, 12. November 2014: Dr. Antje Zare : „Wachsmoulagen – Modelle des Wissens über Krankheiten“ (Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Hamburg)

5.       Mittwoch, 19. November 2014: Dr. Wilfried Rosendahl : Mumien – Zeugen der Vergangenheit (Direktor der rem gGmbH, Reiss-Engelhorn-Museen, Leiter des German Mummy Projects, Mannheim)

6.       Mittwoch, 26. November 2014: Dr. Christoph Otterbeck : Kunst im Museum, Kultur im Schloss – für wen? (Direktor des Museums für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg)

7.       Mittwoch, 3. Dezember 2014: Prof. Dr. Hubert Locher: Das fotografische Gedächtnis der Kunstgeschichte - Das Bildarchiv Foto Marburg im Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte (Direktor des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg, Philipps-Universität Marburg)

8.       Mittwoch, 10. Dezember 2014: Dr. Irma Wehgartner: Auf Du und Du mit Nofretete. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit, Spektakel und Routine – Museumsarbeit unverklärt (ehemalige Konservatorin des Martin von Wagner-Museums, Julius-Maximilians-Universität Würzburg)

9.       Mittwoch, 17. Dezember 2014: Dr. Charlotte Trümpler : „ Ich sehe wunderbare Dinge“. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität Frankfurt am Main (Leiterin der Jubiläumsausstellung „Ich sehe wunderbare Dinge“ - 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität, Frankfurt)

10.    Mittwoch, 14. Januar 2015: Prof. Dr. Alfred Lameli : Die Wenker-Enquete: alte Sammlungen – neue Forschungsansätze (Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas, Philipps-Universität Marburg)

11.    Mittwoch, 21. Januar 2015: Prof. Dr. Thomas Schnalke : Vom Wert der Präparate. Anatomische Sammlungen auf dem medizinischen Markt um 1800 (Direktor des Medizinhistorischen Museums der Charité, Berlin)

12.    Mittwoch, 28. Januar 2015: Dr. Bettina Schmidt-Czaia : Bergen, Ordnen, Restaurieren. Der Wiederaufbau des Historischen Archivs der Stadt Köln (Leiterin des Historischen Archivs der Stadt Köln)

13.    Mittwoch, 4. Februar 2015: Prof. Dr. Friedemann Schrenk : Ursprünge, Umbrüche, Umwege: Sechs Millionen Jahre Mensch (Sektionsleiter Paläoanthropologie der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt)

14.   Mittwoch, 11. Februar 2015: Prof. Dr. Katharina Krause: Universitätssammlungen: Kulturelles Erbe oder Public understanding of science and humanities? (Präsidentin der Philipps-Universität Marburg)