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17.11.2014

Die Philipps-Universität weihte drei neue Forschungsbauten ein

Der natur- und lebenswissenschaftliche „Campus Lahnberge“ in Marburg hat neue Kon­tu­ren gewonnen. Im Beisein von Wissenschaftsminister Boris Rhein und Finanz­minister Dr. Thomas Schäfer hat die Philipps-Universität am 17. November drei Neu­bauten mit einem Investitions­volumen von insgesamt rund 192 Millionen Euro einge­weiht: den Institutsneubau des Fachbereichs Chemie sowie die beiden Forschungsbau­ten des LOEWE-Zentrums für synthetische Mikro­biologie und des Zentrums für Tumo­r- und Immunbiologie.

„Wissenschaft, Forschung und Lehre sind die Fundamente, auf denen die wirtschaft­liche und gesellschaftliche Entwicklung des Landes aufbauen. Deshalb legt die Lan­des­regie­rung großen Wert auf die Stärkung des Wissenschaftsstandorts Hessen und inves­tiert gezielt in die Hochschulen. Allein den Neubau des Fachbereichs Chemie hier in Mar­burg, hat das Land mit rund 114 Millionen Euro aus den Mitteln des Hessischen Hoch­schulbau­programms HEUREKA gefördert. Eine Investition, die sich lohnt: Sie trägt dazu bei, dass die Philipps-Universität-Marburg auch in Zukunft hervor­ragend aufgestellt ist“, erklärte Wissenschaftsminister Boris Rhein.

Der Hessische Finanzminister Dr. Thomas Schäfer betonte: „Als Finanzminister freue ich mich natürlich besonders darüber, dass sowohl der Zeit- als auch insbesondere der Kos­tenrahmen eingehalten werden konnte. Dafür möchte ich allen am Bau Beteiligten herz­lich danken. Sie haben die baulichen Voraussetzungen geschaffen, um Marburgs Rang in den Lebens- und Naturwissenschaften zu festigen.“ Der Minister lobte ferner den hohen baulichen Standard im Hinblick auf die Barrierefreiheit: „Ein Blindenleit­sys­tem und roll­stuhlgerechte Zugänge werden dafür sorgen, dass alle Studierenden und Lehrenden – ungeachtet von Handicaps – am Campus Lahnberge beste Arbeitsbe­dingungen vorfin­den.“

Die Präsidentin der Philipps-Universität, Professorin Dr. Katharina Krause, hob in ihrer Rede die Qualität des Wissenschaftsstandorts Lahnberge hervor, die sich aus dem Prin­zip der guten Nachbarschaft der Fachbereiche ergebe. „Die Neubauten, die wir heute am Standort Lahnberge einweihen, bezeugen die besondere Stärke der Univer­sität Marburg, exzellente Lehre mit interdisziplinärer Spitzenforschung zu verbinden“, sagte sie. „Mit den Bauten, die nicht nur durch ihre hohe Funktionalität, sondern auch durch ihre architektonische Qualität überzeugen, gewinnt der Campus Lahnberge sein neues attraktives Gesicht.“

Die symbolische Schlüsselübergabe für die drei Bauten fand im Foyer des Chemie-Gebäu­des statt. Dessen rund 150 Meter lange, als kommunikative Mitte konzipierte Halle bot den idealen Rahmen für die rund 450 geladenen Gäste der Veranstaltung. Der Dekan des Fachbereichs, Professor Dr. Gerhart Hilt, lobte in seinem Grußwort den „lichtdurch­fluteten Neubau“, der neben einem wunderbaren Ambiente auch alle Anforderungen an ein modernes Forschungs- und Institutsge­bäude erfülle. Insgesamt rund 17.000 Quadratmeter Nutzfläche stehen dem Fachbereich nun zur Verfügung. Auf vier Geschossen entstanden Seminarräume, Praktikumsplätze und hochmoderne Labore für 22 Arbeitsgruppen sowie mehr als 700 Studierende. Die gut ausgestatteten Labore und Praktikumsbereiche bieten hervorra­gende Studienbe­dingun­gen und beste Voraussetzungen für die chemische Forschung.

In dem Neubau des seit 2010 bestehenden LOEWE-Zentrums für Synthetische Mikro­bio­logie (Synmikro) forscht seit Oktober die neu etablierte Abteilung des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie (MPI). Das Zentrum ist beispielhaft in seiner inter­dis­ziplinären Arbeitsweise: Biochemiker, Physiker, Mathematiker sowie Bioinfor­matiker und Bioethiker der Philipps-Universität und des Max-Planck-Instituts für terrestrisch­e Mikro­bi­ologie arbeiten hier eng zusammen. „Die Zusammenarbeit zwi­schen der Philipps-Uni­versität und der Max-Planck-Gesellschaft hat wesentlich dazu beigetragen, Marburg zu einem der weltweit führenden Zentren für die mikrobiologi­sche Forschung zu machen“, betonte der Direktor des MPI, Prof. Dr. Victor Soujik. Das in Modulbauweise errichtete Gebäude wurde nach rund eineinhalbjähriger Bauzeit fertig gestellt. Die Baukosten von 11,7 Millionen Euro wurden vom Land getragen.

Einen interdisziplinären Ansatz verfolgt auch das „Zentrum für Tumor und Immun­biologie“ (ZTI). Im Neubau des Zentrums forschen Arbeitsgruppen aus verschiedenen Bereichen der Tumorbiologie, Immunbiologie und molekularen Zellbiologie auf 2.300 Quadratmetern Laborfläche in einem „Gebäude der kurzen Wege“. Die Bau- und In­vestitionskosten von rund 49 Millionen Euro wurden zur Hälfte im hochkompetitiven Bund-Länder-Programm der Forschungsbauten eingeworben  – eine eindrucksvolle Bestätigung der Forschungs­stärke und interdisziplinären Konzeption des Zentrums. Die andere Hälfte wurde vom Land finanziert. Die räumliche Zusammenführung der bisher dezentral untergebrachten Forschergruppen soll ein Höchstmaß an Synergien im Bereich der medizinischen Grund­lagen- und angewandten Forschung ermöglichen. Diesen Aspekt betonte auch der Dekan des Fachbereichs Medizin, Prof. Dr. Helmut Schäfer : “Bereits heute hat sich das ZTI ge­meinsam mit dem Biomedizinischen For­schungszentrum  (BMFZ) und dem BSL4-Labor zu einem international sichtbaren For­schungszentrum entwickelt, an dem mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den konver­gierenden  Gebieten der Tumor-, Infek­tions- und Immunbiologie forschen.“

Weitere Informationen zu den Forschungsbauten finden Sie im Internet unter www.uni-marburg.de/aktuelles/bau/campuslahnberge

Grußwort des Oberbürgermeisters Egon Vaupel bei der Einweihung der Forschungsbauten im Foyer des Chemie-Neubaus. In der ersten Reihe (von links): Thomas Platte, Direktor des Hessischen Baumanagements, Finanzminister Dr. Thomas Schäfer , Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause, Wissenschaftsminister Boris Rhein, Prof. Dr. Rudolf Amann, Vorsitzender der Sektion Lebenswissenschaften der Max-Planck-Gesellschaft sowie Prof. Dr. Helmut Schäfer, Dekan des Fachbereichs Medizin (Foto: Pressestelle der Philipps-Universität Marburg / Reinhold Eckstein).
Prof. Dr. Victor Sourjik, Direktor des Max-Planck-Instituts für Terrestrische Mikrobiologie, Prof. Dr. Helmut Schäfer, Dekan des Fachbereichs Medizin, Prof. Dr. Gerhard Hilt, Dekan des Fachbereichs Chemie, Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause, Wissenschaftsminister Boris Rhein, Finanzminister Dr. Thomas Schäfer bei der Schlüsselübergabe für die drei Forschungsbauten auf dem Campus Lahnberge (von links / Foto: Pressestelle der Philipps-Universität Marburg / Reinhold Eckstein).

Das Eingangsportal des Neubaus der Chemie (Pressestelle der Philipps-Universität / Reinhold Eckstein)
Neubau des Zentrums für Tumor- und Immunbiologie (Pressestelle der Philipps-Universität Marburg / Reinhold Eckstein).

Weitere Bilder der Bauten finden Sie in der Bildergalerie .

Neubau des Zentrums für Synthetische Mikrobiologe auf dem Campus Lahnberge (Pressestelle der Philipps-Universität Marburg / Reinhold Eckstein).


Kontakt

Gunnar Kuhl
Bauprojektmanager
Dez. IV Gebäudemanagement und Technik

Tel.: 06421/28-26250
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