28.11.2014
Neue Wege
Universität und Stadt informierten über aktuelle Bauprojekte und die künftige Verkehrsplanung (28.11.2014)
„Als wir im November letzten Jahres über die Bauprojekte der Universität gesprochen haben, standen viele davon noch am Anfang“, resümierte Uni-Präsidentin Professorin Dr. Katharina Krause am 25. November im Hörsaalgebäude. „Heute sprechen wir bereits über Bauten, die im Rohbau sind oder sogar in Betrieb genommen wurden.“ Universität und Stadt hatten gemeinsam zu der Veranstaltung eingeladen, um über die universitären Bauprojekte und die verkehrliche Neuordnung der Nordstadt zu informieren. Oberbürgermeister Egon Vaupel hob die fruchtbare Zusammenarbeit der beiden Partner und die architektonische Qualität der Bauten hervor.
Der Projektleiter des Hessischen Baumanagements, Karlheinz Günther, berichtete über den Stand der großen universitären Bauprojekte. Er begann mit dem Campus Lahnberge. Dort wurden im November drei große Forschungsbauten mit einem Investitionsvolumen von rund 192 Millionen Euro eingeweiht: Der hochmoderne Institutsneubau des Fachbereichs Chemie, der Neubau des LOEWE-Zentrums für Synthetische Mikrobiologie (Synmikro) sowie der neue Forschungsbau des Zentrums für Tumor- und Immunbiologie (ZTI). Als nächste Maßnahme sei die Erneuerung der Infrastruktur und die Gestaltung der Außenanlagen geplant. Im Zuge dessen werde bis 2019 eine Busspur durch den Campus gebaut. Außerdem erhalte das LOEWE-Zentrum für Synthetische Mikrobiologie bis 2018 ein weiteres Forschungsgebäude in unmittelbarer Nachbarschaft, das etwa vier bis fünfmal so groß sein werde, wie das im November eingeweihte Synmikro-Gebäude.
Auch im Lahntal sind die Baufortschritte inzwischen deutlich sichtbar. Beim Bau der neuen Universitätsbibliothek sei die erste Teilbaumaßnahme im vorgesehenen Zeit- und Kostenrahmen abgeschlossen, die technische Infrastruktur eingerichtet, erklärte Günther. Nun werde die Bodenplatte betoniert und der Rohbau errichtet. Außerdem werde die angrenzende ehemalige Hautklinik für die Bibliotheksverwaltung umgebaut. Im Mai 2017 soll die Bibliothek den Nutzern übergeben werden.
Maja Turba, Leiterin der Abteilung Bauwesen der Universität, sprach über kleinere Bauprojekte im Lahntal. Beim Neubau des Forschungszentrums Deutscher Sprachatlas auf dem ehemaligen Brauereigelände am Pilgrimstein seien die Rohbauarbeiten abgeschlossen. Um das Gebäude winterfest zu machen, erhalte es Anfang Dezember eine Notbedachung. Im kommenden Frühjahr soll der Innenausbau beginnen, zum Jahresende soll das Forschungsgebäude in Betrieb genommen werden.Neue Pläne gebe es auch für das angrenzende Baufeld auf dem ehemaligen Brauereigelände, berichtete Turba. Die Uni habe im September beim Wissenschaftsrat eine Antragsskizze für den Neubau eines Forschungsbaus für das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte Bildarchiv Foto Marburg eingereicht. Das Forschungszentrum ist derzeit im Ernst-von-Hülsen-Haus untergebracht und zudem mit Drittmittelprojekten über die Innenstadt verteilt. Die Entscheidung über den Antrag soll vor den Sommerferien 2015 fallen. Bei einer Hauptnutzfläche von ca. 2.500 Quadratmeter soll das Gebäude nur einen Teil des freien Baufeldes einnehmen.
Die Außensanierung des Ernst-von-Hülsen-Hauses und die Entwässerung des Gebäudes werden voraussichtlich im Sommer 2015 abgeschlossen sein. Danach sollen bis 2016 die Innenräume des Museums saniert und umgebaut werden. Ein weiteres Umbauprojekt sei bereits abgeschlossen, sagte Turba: Die frühere Hals-Nasen-Ohren-Klinik am Firmanei-Platz wurde für die Europäische Ethnologie sowie die Kultur- und Sozialanthropologie umgebaut. Die Nutzer sind bereits in die neuen Räume eingezogen. Die ehemalige Augenklinik in der Robert-Koch-Straße wird seit September für den Fachbereich Pharmazie umgebaut. Auch dieses Projekt liege im Zeitplan und werde bis Mitte 2016 bezugsfertig sein.
Den zweiten Teil der Veranstaltung gestaltete der Leiter des Stadtbauamtes, Jürgen Rausch. Er stellte die geplante Neuordnung des Verkehrs in der Marburger Nordstadt vor. Eine große Veränderung der Verkehrsströme werde bereits 2015 die Umgestaltung der Bunsen- und Robert-Koch-Straße bringen, sagte er. Die Straßen sollen künftig in beide Richtungen befahrbar sein und dadurch die Elisabethstraße entlasten. Der Firmanei-Platz soll wieder in seiner Gestalt aus den 20er Jahren erkennbar sein und gestalterisch die Verbindung zum Campus bilden. Mit der Neugestaltung der Deutschhausstraße und der Elisabethstraße werde nicht vor 2017 begonnen, betonte Rausch. Insgesamt strebe man bei den Planungen eine gute Erschließung des Campus Firmanei, ein durchgehendes Radwegenetz, Barrierefreiheit und eine ansprechende Gestaltung der Biegenstraße zwischen Hörsaalgebäude, Stadthalle und Hülsenhaus an.
Die Präsentationen der Informationsveranstaltung stehen zum Download bereit:
Auf der Seite Bauaktivitäten finden Sie weitere Informationen zu den Bauprojekten der Universität, ein Artikel vom 17. November berichtet über die Einweihung der drei Forschungsbauten auf den Lahnbergen.
Einen Bericht von der Veranstaltung finden Sie außerdem auf der Website der Universitätsstadt Marburg .