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10.03.2014

"Ein Meister im Umgang mit historischen Stoffen“

Am Samstag, 8. März, hat der Pole Pawel Edelman den Marburger Kamerapreis 2014 erhalten.

Bei der Verleihung des 14. Marburger Kamerapreises: Oberbürgermeister Egon Vaupel, Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause, Preisträger Pawel Edelman, Kulturdezernentin Dr. Kerstin Weinbach, Laudator Wladyslaw Pasikowski, Jurymitglied Prf. Dr. Malte Hagener (Foto: Pressestelle der Universitätsstadt Marburg/Tina Eppler).
Pawel Edelman mit seiner Dolmetscherin Agnieszka Siemasz-Kaluza bei der Dankesrede für den Marburger Kamerapreis 2014 (Foto: Pressestelle der Philipps-Universität/Susanne Langer).
Kamerapreisträger Pawel Edelman und Medienwissenschaftler Prof. Dr. Malte Hagener bei den Bild-Kunst Kameragesprächen 2014 (Pressestelle der Philipps-Universität/Reinhold Eckstein).
Pawel Edelmann erhält in diesem Jahr den Marburger Kamerapreis. Foto: Cameraguild/Fabryka Obrazy
Der polnische Kameramann Paweł Edelman nahm am 8. März den mit 5.000 € dotierten Marburger Kamerapreis 2014 in der Alten Aula der Philipps-Universität Marburg entgegen. Nach Grußworten von Universitätspräsidentin Professorin Dr. Katharina Krause und Oberbürgermeister Egon Vaupel betonte Kulturdezernentin Dr. Kerstin Weinbach einen wichtigen Aspekt des Werkes Edelmans: „Paweł Edelman hat mit seinen bewegten Bildern beeindruckende Antworten auf die Frage gegeben, wie Geschichte und wie Geschichten ästhetisch ‚wahr’ werden können.“ Den Höhepunkt des Abends bildete die Laudatio des Warschauer Drehbuchautors und Regisseurs Władysław Pasikowski („Pokłosie“). "Der Marburger Kamerapreis wird nicht an Stars, sondern an Künstler verliehen", unterstrich er.

Paweł Edelman wurde als führender europäischer Bildgestalter ausgezeichnet, der die zerklüftete Geschichte des letzten Jahrhunderts mit beeindruckenden Bildern übersetzt hat. Die Jury begründet ihre Entscheidung nicht nur mit den bearbeiteten geschichtlichen Themen, sondern auch mit der Einfühlsamkeit, mit der sich seine Bilder den Geschichten und auch zeitgenössischen Stoffen annähern. „Die Filme erzählen in kraftvollen, sich dennoch nicht in den Vordergrund drängenden Bildern von der konfliktreichen Geschichte des 20. Jahrhunderts.“ Edelman hat mit großen polnischen und internationalen Regisseuren wie Andrzej Wajda (2007 Massaker von Katyn ; 2013 Walesa ), Roman Polanski (2002 Der Pianist ; 2011 Der Gott des Gemetzels ), Taylor Hackford (2004 Ray ), Steve Zaillian (2006 All the King’s Men ) und Vadim Perelman (2007 The Life before her Eyes ) zusammengearbeitet.

„Pawel Edelman ist ein Meister im Umgang mit historischen Stoffen“, hob Professor Dr. Malte Hagener hervor, Medienwissenschaftler an der Philipps-Universität Marburg und Mitglied der Jury für den Marburger Kamerapreis. Edelmans Bildsprache zeichne sich vor allem durch große historische Bilderbögen, wie zum Beispiel die Trümmerlandschaften von Warschau im Film „Der Pianist“ aus; andererseits transportiere er auch in einfühlsamen Großaufnahmen von Gesichtern Emotionen. Als einer der Ersten habe er dabei das „Digital-Intermediate-Verfahren“ verwendet, einen Kamerastil, bei dem die Bilder fast schon transparent wirken. Man könne schließlich die Technik nicht von der Seele trennen, meinte dazu der Preisträger.

Die Verleihung fand im Rahmen der 16. Bild-Kunst Kameragespräche statt, die am 7. März mit dem Film „Ray“ eröffnet wurden. Weiter wurden die Filme „Pokłosie“, „Das Massaker von Katyn“ und „Der Ghostwriter“ gezeigt, für die Edelman die Kamera verantwortete. Filmkritiker und Filmwissenschaftler aus Deutschland und der Schweiz diskutierten an zwei Tagen mit Edelman über seine Arbeiten.

Die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg lobten den mit 5000 Euro dotierten, von Prof. Dr. Karl Prümm initiierten und von Prof. Dr. Malte Hagener und Dr. Tina Kaiser geleiteten Marburger Kamerapreis dieses Jahr zum vierzehnten Mal im Rahmen der Marburger Kameragespräche aus. Universitätspräsidentin Krause betonte die Bedeutung eines parallel stattfindenden Projektseminars mit Studierenden für das Gelingen der Gespräche und des Preises. "Die Kameragespräche stellen folglich ganz direkt und unmittelbar in Deutschland eine Einmaligkeit dar: Sie ermöglichen einen Kontakt zwischen der Wissenschaft, dem Berufsstand der Kameraleute und einer breiten interessierten Öffentlichkeit", hob sie hervor.

Weitere Informationen:

Pressemappe mit Begründung der Jury und weiteren Informationen

Programm

http://www.marburger-kamerapreis.de/

Pressekontakt Marburger Kamerapreis 2014:
Alexandra Klusmann, Mediakontakt Laumer
Tel.: 06421/69009-13
Fax: 06421/69009-29
Mail:alexandra.klusmann@mediakontakt-laumer.de

Kontakt

Prof. Dr. Malte Hagener
Leiter des Marburger Kamerapreises und der Marburger Kameragespräche 2014
Institut für Medienwissenschaft

Tel.: (+49)-6421/28-24991
E-Mail