19.03.2014
Farbenspiel der Moleküle
Humboldt-Stipendiatin Dr. Sumaira Ashraf forscht am Institut für Biophotonik
In Marburg versucht die Postdoktorandin, kleine Partikel als Sensoren in Zellen einzubringen. Durch Farbänderungen dieser Partikel können dann bestimmte Moleküle ermittelt werden. Dadurch kann beispielsweise der pH-Wert in den verschiedenen Bereichen der Zelle gemessen werden. Zum Beispiel hat Dr. Ashraf bereits Partikel hergestellt, die in einem sauren Medium gelb und in einem neutralen oder leicht basischen Medium dagegen rot leuchten. Diese Technik soll bei medizinischen Problemen eingesetzt werden wie beispielsweise zur Untersuchung der Wirksamkeit pharmazeutischer Substanzen. Erste klinische Studien sollen dann die praktische Relevanz der Technik für die Wirkstoffsuche etablieren.
Ashraf ist begeistert von Marburg und dem angenehmen Arbeitsumfeld in der Biophotonik. „Ich bin Herrn Parak sehr dankbar für die Möglichkeit, in seiner Arbeitsgruppe forschen zu können und sie damit zu unterstützen. Mit diesem Stipendium erfülle ich mir einen Traum.“ Mit der Arbeitsgruppe Biophotonik unterhält sie seit längerem Beziehungen: bereits 2010 schrieb sie einen Teil ihrer Doktorarbeit in Marburg. „Unter Bewahrung ihrer Kultur hat sie sich sehr gut in unserer Gruppe eingelebt und viele Freunde gefunden. Dies ist auch einer der Gründe, weshalb sie sich entschlossen hat, für weitere zwei Jahre in Marburg zu arbeiten“, erklärt Arbeitsgruppenleiter Parak.
Nach ihrer Promotion im Bereich Naonobiotechnologie an der Quaid-i-Azam Universität in Islamabad im Jahr 2012 arbeitete Dr. Sumaira Ashraf als Forschungsstipendiatin an der University of Management Sciences in Lahore (LUMS) und zuletzt als Dozentin am Pakistan Institute of Engineering and Applied Sciences in Islamabad (PIEAS). Seit Anfang Februar weilt sie für zwei Jahre am Institut für Biophotonik der Philipps-Universität Marburg, um ihre Forschungsarbeit fortzusetzen.
Seit 1997 fördert die Humboldt-Stiftung ausgewählte Wissenschaftler aller Fachbereiche aus Entwicklungsländern mit dem Georg Forster-Forschungsstipendium. Es ermöglicht die Durchführung eines entwicklungspolitisch relevanten Forschungsprojekts in Deutschland und dient außerdem dem Transfer von Wissen und Technologien in Entwicklungsländer. Die Förderungsdauer beträgt 6 bis 24 Monate plus anschließendes Rückkehrstipendium über 12 Monate. Finanziert wird das Forschungsstipendienprogramm durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und kofinanziert durch die Europäische Union (EU) im 7. Rahmenprogramm.
Kontakt
Professor Dr. Wolfgang Parak
Fachbereich Physik
Tel.:
06421 28-24202
E-Mail