28.01.2015
„Arbeit der Wissenschaftler zeigt die Leistungsfähigkeit und den hervorragenden Stand der Spitzenforschung in unserem Land“
„Woche der Wissenschaft“: Ministerpräsident Volker Bouffier besucht Virologisches Institut in Marburg
„Die Arbeit der Wissenschaftler im Virologischen Institut unterstreicht die Leistungsfähigkeit und den hervorragenden Stand der Spitzenforschung in Hessen. Das universitäre Kompetenzzentrum ist national und international ein Alleinstellungsmerkmal in der Diagnostik und Forschung hochinfektiöser Erkrankungen. Insbesondere das Hochsicherheitslabor ist ein Beleg für das hohe Niveau der hessischen Forschung“, erklärte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier. Der Besuch des Regierungschefs fand anlässlich der „Woche der Wissenschaft“ der Hessischen Landesregierung statt. „Spitzenforschung ist unerlässlich für die Fortentwicklung der Gesellschaft. Deshalb investiert die Landesregierung in Forschung und Lehre so viel wie nie zuvor. Damit unterstreichen wir die Bedeutung unseres Landes als Wissenschaftsstandort“, sagte Bouffier.
Das Institut für Virologie der Universität Marburg befasst sich mit der Erforschung von Virusinfektionen, die in erster Linie durch die Übertragung zwischen Tier und Mensch geprägt sind. Diese Arbeiten fanden in der Entdeckung des „Marburg-Virus“ in den 60er Jahren einen ersten Höhepunkt. Später wurden sie durch Untersuchungen an Ebola- und Lassaviren erweitert und so systematisch zu einem Schwerpunkt auf dem Gebiet der hämorrhagischen Fieber und anderer gefährlicher Virusinfektionen ausgebaut. Derzeit beteiligen sich Marburger Forscher auch an einer Studie zur Erprobung eines Impfstoffs gegen Ebola.
„Die Lage in Westafrika macht deutlich, dass die Arbeit der Wissenschaftler von herausragender Bedeutung ist. Die Bedrohungen durch Pandemien sind real, deshalb ist Forschung unverzichtbar“, führte der Ministerpräsident aus. Volker Bouffier nahm den Besuch zum Anlass, sich auch persönlich mit Wissenschaftlern, die erst kürzlich in der Krisenregion unterwegs waren, auszutauschen. „Ihr Engagement verdient unsere Anerkennung. Die enormen weltweiten Anstrengungen haben die größte Gefahr gebannt, dennoch sind weitere Anstrengungen nötig. Die Menschen in den Seuchengebieten benötigen weiterhin unsere Hilfe. Auch darauf will ich mit meinem Besuch aufmerksam machen“, so der Ministerpräsident.
Das Institut für Virologie der Universität Marburg befasst sich mit der Erforschung von Virusinfektionen. Von größter Bedeutung ist dabei auch, die auslösenden Viren schnell zu diagnostizieren, um damit eine Grundlage für mögliche Quarantänemaßnahmen und eventuelle Therapien zu erhalten. Gleichzeitig ist die Erforschung von hochpathogenen Viren essentiell, um mögliche Ziele für antivirale Therapien und Impfstoffe zu identifizieren. Das Institut verfügt für die Arbeit an gefährlichen Viren über eines von bundesweit zwei Hochsicherheitslaboratorien der Klasse 4. Dank der Initiative des Landes Hessen sowie der Unterstützung vieler inner- und außeruniversitärer Kräfte wurde die Errichtung des Hochsicherheitslabors in Marburg mit dieser Sicherheitsstufe möglich, die ihm auch den Namen gibt: „BSL (Biosafety Level) 4-Labor“.
Auf Grund seiner technischen und organisatorischen Voraussetzungen kann das Labor auch zur initialen Produktion von möglichen Impfstoffen gegen Viren mit einem unbekannten pathogenen Potenzial eingesetzt werden. Zudem führt das Institut auf dem Gebiet der mittelbaren Krankenversorgung virusdiagnostische Untersuchungen für das Klinikum und auswärtige Einsender durch. Zu den Aufgaben in der Lehre gehören die Ausbildung der Studenten der Medizin und der Zahnmedizin im vorklinischen und klinischen Unterricht, die Ausbildung von Pharmazeuten, Humanbiologen und Biologen in Grund- und Hauptstudium sowie die Weiterbildung zum Arzt für Medizinische Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie.
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Kontakt
Prof. Dr. Stefan Becker
Institut für Virologie
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