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16.10.2015

Marburg hat nur als Kosmopolit eine Zukunft

Universität und Stadt begrüßen ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

Die Philipps-Universität und die Stadt hießen 30 ausländische Promovierende und Wissenschaftler aus aller Welt mit ihren Familien in der Universitätsstadt Marburg willkommen. Foto: Nadja Schwarzwäller/Stadt Marburg

Der Marburger Oberbürgermeister Egon Vaupel begrüßte am Mittwoch gemeinsam mit Prof. Dr. Ulrich Koert, Vizepräsident für Forschung, Wissenstransfer, Nachwuchsförderung und Internationales der Philipps-Universität Marburg, sowie Vertretern des Ausländerbeirats der Universitätsstadt Marburg rund 30 ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihren Angehörigen.

„Ich freue mich, dass Sie nun hier sind, Marburg ist für die Zeit Ihres Aufenthalts auch Ihre Stadt“, richtete sich Oberbürgermeister Egon Vaupel an die Gastwissenschaftler. Im Hinblick auf die über 140 Nationen, die hier zusammen leben, bezeichnete Vaupel Marburg als besonders reich. „Wir haben als Stadt nur eine Zukunft, wenn wir Kosmopoliten sind“, so das Stadtoberhaupt weiter.

Vaupel unterstrich zudem die große Bedeutung der Philipps-Universität Marburg für die Stadt. Zwischen einem Semester und drei Jahren werden die Promovierenden und Wissenschaftler in der Universitätsstadt an der Lahn bleiben. Auf einer großen Weltkarte konnten sie zu Beginn des Empfangs im Rathaus ihren Herkunftsort markieren – von New York und Südamerika bis hin zu Spanien, Japan oder Kamerun. Professor Koert erklärte, Wissenschaft zu betreiben, sei eine Aktivität, die über Grenzen hinweg gehe. „Wissenschaft ist in ihrem Kern international“, so Koert.

Die Marburger Philipps-Universität habe eine lange Tradition in der internationalen Kooperation. Als Beispiel nannte er Michael Lomonossow, der 1736 nach Marburg kam und mit den hier gesammelten Kenntnissen und Erfahrungen zurück in Russland die erste russische Universität mitbegründete. Wie schwer es als Wissenschaftler sei, sich mit der Familie bei einem Auslandsaufenthalt zurechtzufinden, wisse er nach seiner Zeit als „visiting professor“ in den USA gut, erläuterte Professor Koert. Er riet den Wissenschaftlern außerdem, sich auf ihre Studien beziehungsweise ihr Forschungsprojekt zu konzentrieren – auch wenn Marburg sicher ein sehr interessanter Ort sei.

Man sei an der Philipps-Universität gut gerüstet, um Studierende und Wissenschaftler aus dem Ausland zu unterstützen – egal, ob es um die nötigen Visa, die Wohnungssuche oder das Erlernen der deutschen Sprache gehe. Auch im Hinblick auf die Flüchtlinge, die derzeit in Marburg leben und hier her kommen, sei es die Aufgabe der Universität, zu helfen. Man habe eine „task force“ gegründet, die gemeinsam mit der Stadt Hilfe anbiete, sagte Koert.

Goharik Garejan-Petrosyan, Marico Engel, Somaye Mansouri und Shérif Korodowou vom Ausländerbeirat hießen die Gäste ebenfalls willkommen. Marburg sei ein Ort der Vielfalt, an dem eine starke Willkommenskultur herrsche. Der Ausländerbeirat sei die Stimme der ausländischen Mitbürger – und gern auch für die Gastwissenschaftler da, zum Beispiel, wenn sie eine Rechtsberatung benötigen. Heidi Wiegand vom Welcome Centre und Johannes Weinreich, Koordinator für das STIBET Doktoranden Programm der Philipps-Universität, waren für die Begrüßung und die Moderation des Empfangs verantwortlich. Dago Schelin, ein Doktorand aus Brasilien, sorgte für die musikalische Begleitung – inklusive einer „brasilianisierten“ Version von „Kommt ein Vogel geflogen“. Er sei inzwischen zweieinhalb Jahre in Marburg – die schnellsten Jahre seines Lebens, wie er sagte.

Mehr Informationen über das Welcome Centre an der Philipps-Universität Marburg: www.uni-marburg.de/international/aus/wiss/welcome/

Kontakt

Heidi Wiegand, Welcome Centre der Philipps-Universität
Tel.: 06421 28-24954
E-Mail