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12.11.2015

Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum MIT feierlich eingeweiht

Heidelberger und Marburger Kollegen arbeiten Hand in Hand

Feierliche Eröffnung des MIT
Feierliche Eröffnung des Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrums MIT (v.l.): Prof. Dr. Dr. Jürgen Debus, Geschäftsführer MIT GmbH, Kirsten Fründt, Landrätin Kreis Marburg-Biedenkopf, Heinrich Löwer, Stadtverordnetenvorsteher Marburg, Dr. Dr. Martin Siebert, Vorstandsvorsitzender Rhön-Klinikum AG Healthcare, Prof. Dr. Katharina Krause, Präsidentin Philipps-Universität Marburg, Boris Rhein, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Guido Adler, Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg und Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin Universitätsklinikum Heidelberg. Foto: Universitätsklinikum Heidelberg
MIT-Gebäude
Das Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum MIT. Foto: Universitätsklinikum Heidelberg

Gemeinsam mit rund 150 Gästen aus Politik, Gesundheitswesen sowie Partnern aus Klinik, Technik und Forschung haben das Universitätsklinikum Heidelberg und die Rhön Klinikum AG das Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum MIT am 11. November 2015 feierlich eingeweiht. Am 27. Oktober 2015 waren am MIT durch das Universitätsklinikum Heidelberg  die ersten Patienten behandelt worden. Damit haben die Betreiber gemeinsam mit den Partnern des MIT - Land Hessen, Universitätsklinikum Marburg, Universitäten Marburg und Heidelberg sowie Siemens AG - das bei der Gründung der MIT GmbH am 22. September 2014 gemeinsam gesteckte Ziel erreicht, nämlich die Anlage in Marburg so schnell wie möglich in den Patientenbetrieb zu überführen.

"Wir freuen uns sehr, nach einem langen und intensiven Weg, heute hier in Marburg eines der innovativsten onkologischen Therapiezentren eröffnen zu können, welches zur weiteren Stärkung des onkologischen Schwerpunktes in Marburg beiträgt", begrüßte Prof. Dr. Guido Adler, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg die Gäste. "Dies war vor allem möglich durch einen gemeinschaftlichen Schlussspurt und die Unterstützung vieler beteiligter Partner aus Politik, Wirtschaft und Forschung."

"Die Eröffnung des MIT markiert den Beginn einer neuen Ära in der traditionsreichen Geschichte der Medizin in Marburg. Unser Ziel ist es, möglichst vielen schwerstkranken Patienten mit der Behandlungsmethode zu helfen sowie die Forschung in diesem Bereich ein gutes Stück voranzubringen. Möglich macht dies die neu geschaffene einmalige Kooperation zwischen Marburg und dem Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum HIT des Universitätsklinikums Heidelberg, das die Marburger Anlage 2014 übernommen hat. Das Land Hessen unterstützt die Forschungskooperation in den kommenden zehn Jahren mit jährlich 1,3 Millionen Euro", sagte Boris Rhein , Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst, in seiner Festrede.

Irmtraut Gürkan , Stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg, wies darauf hin, dass die Kostenträger bei Inbetriebnahme der Schwerionentherapieanlage gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg einen innovativen Weg zum Wohle der Patienten eingegangen seien. "In Heidelberg konnten wir bereits zeigen, dass eine Ionenstrahl-Therapieanlage wirtschaftlich betrieben werden kann, wobei die Entwicklung von innovativen Methoden für die Krankenversorgung im Vordergrund steht. Dies wird auch in Marburg gelingen", erklärte Irmtraut Gürkan.

"Die Partikeltherapie repräsentiert in herausragender Weise die Ausrichtung der RHÖN-KLINIKUM AG auf innovative Spitzenmedizin. Wir freuen uns, dass wir diese Technologie gemeinsam mit unseren Partnern nun für die Patienten nutzbar machen können", erläuterte Dr. Dr. Martin Siebert , Vorstandsvorsitzender Rhön-Klinikum AG Healthcare.

Prof. Dr. Dr. Jürgen Debus , Geschäftsführer MIT GmbH, Ärztlicher Direktor des Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrums HIT und der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie am Universitätsklinikum Heidelberg, dankte allen Beteiligten für den enormen Einsatz im vergangenen Jahr. "Es war ein hartes Stück Arbeit, doch wir haben es gemeinsam geschafft: Der klinische Betrieb in Marburg läuft erfolgreich. Bislang wurden fünf Patienten mit Protonenstrahlen bzw. Kohlenstoffionenstrahlung behandelt. Die Behandlung findet im Rahmen klinischer Studien statt. Wir sind sehr zufrieden über den reibungslosen Ablauf der Behandlungen."

"Die Technik am MIT funktioniert reibungslos", freute sich Prof. Dr. Thomas Haberer , Wissenschaftlich-technischer Direktor MIT GmbH und des HIT. Grundlage dieses Erfolges seien die rund 35 hochqualifizierten Mitarbeiter für die Bereiche Beschleuniger- und Bestrahlungstechnik, Medizinphysik, Informationstechnologie und Qualitätsmanagement. "Ingenieure, Techniker, Informatiker und Physiker mit unterschiedlichen fachlichen Spezialisierungen arbeiten Hand in Hand, sodass wir jetzt auch am MIT die komplexe Beschleuniger- und Bestrahlungstechnologie in Klinik und Forschung einsetzen können."

"Universitätsmedizin bedeutet Krankenversorgung von heutigen Patienten auf dem höchsten Niveau. Sie bedeutet aber ebenso, durch medizinische Forschung Verantwortung für das Wohl künftiger Patienten zu übernehmen. Wir danken der hessischen Landesregierung für ihre finanzielle Unterstützung der klinischen und der Grundlagenforschung und freuen uns auf die Zusammenarbeit der Marburger Mediziner an MIT und UKGM", sagte Prof. Dr. Katharina Krause , Präsidentin Philipps-Universität Marburg.

"Das neue Ionenstrahl-Therapiezentrum MIT zeigt, Kooperation - auch über die Landesgrenze hinaus - wird in der Universitätsstadt Marburg groß geschrieben. Gemeinsame Spitzenleistung in Forschung und Entwicklung stärken den Standort und dienen den Menschen, darüber freue ich mich sehr", beschrieb Egon Vaupel , Oberbürgermeister Stadt Marburg, die Bedeutung des MIT für die Stadt Marburg.

"Seitdem der Landkreis im Rahmen der Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf die Vernetzung verschiedenster Institutionen, Klinika, Firmen, Organisationen und Verbände im Medizinbereich vorangetrieben hat, wird nicht nur die große Vielfalt dieser Angebote im Landkreis sichtbar, sondern auch die außergewöhnliche Leistungsfähigkeit in diesem Sektor", formulierte Kirsten Fründt , Landrätin Kreis Marburg-Biedenkopf. "Trotz dieser hohen Leistungsstärke fällt eine Einrichtung immer noch einmal besonders auf: Das Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum wird sicherlich national und international bekannt werden und steht für eine absolute Topleistung in der Medizintechnik. Persönlich und im Namen der Kreisgremien wünsche ich in der Behandlung der Patienten und auch allen Beteiligten im Betrieb viel Erfolg und alles Gute."

Die MIT GmbH

Das Universitätsklinikum Heidelberg hat sich mit dem Land Hessen, der Rhön Klinikum AG, den Universitäten Marburg und Heidelberg, dem Universitätsklinikum Marburg sowie der Siemens AG im vergangenen Jahr vertraglich auf die Inbetriebnahme der Partikeltherapieanlage am Standort Marburg geeinigt. Dazu hat das Universitätsklinikum Heidelberg mit der Rhön Klinikum AG am 22. September 2014 eine gemeinsame Betreibergesellschaft Marburger Ionenstrahl-Therapie-Betriebs-Gesellschaft des Universitätsklinikums Heidelberg mit beschränkter Haftung gegründet, an der das Universitätsklinikum Heidelberg 75,1 Prozent, die Rhön Klinikum AG 24,9 Prozent der Anteile halten. Zu Geschäftsführern wurden Prof. Dr. Dr. Jürgen Debus, Ärztlicher Direktor des Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrums HIT und der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie am Universitätsklinikum Heidelberg, sowie Markus Jones, Leiter Geschäftsbereich Rechts- und Drittmittelmanagement am Universitätsklinikum Heidelberg, bestellt. Prof.  Dr. Thomas Haberer, Wissenschaftlich-technischer Direktor des HIT, hat diese Funktion auch in der Marburger Ionenstrahl-Therapie Betriebs GmbH inne. Die MIT GmbH hat ebenfalls zum 22. September 2014 vom Siemenskonzern die Anlage erworben.

Die hochinnovative Partikeltherapietechnologie, mit welcher im HIT, Heidelberg, bereits mehr als 3000 Patienten behandelt wurden, steht somit auch im MIT an zunächst zwei Behandlungsplätzen für die Patientenversorgung, klinische Studien und Forschungsarbeiten zur Weiterentwicklung der Methode zur Verfügung. In 2016 wird ein weiterer Behandlungsplatz hinzukommen, so dass auf insgesamt drei Plätzen behandelt werden kann. Die Patienten werden in der Verantwortung des Universitätsklinikums Heidelberg behandelt.

(Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg vom 11.11.2015)

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