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09.03.2015

Auf der Flucht vor dem Klima – Robert Bosch Juniorprofessur geht an Wirtschaftswissenschaftler

Dr. Björn Vollan erforscht an der Philipps-Universität das Verhalten von Menschen unter dem Einfluss von Klimakatastrophen

Der Umwelt- und Ressourcen-Ökonom Dr. Björn Vollan erhält die Robert Bosch Juniorprofessur 2015. Ab Oktober wird Vollan eine Arbeitsgruppe an der Philipps-Universität Marburg leiten. In seinem Forschungsprojekt untersucht er den Einfluss von Klimakatastrophen auf das Verhalten betroffener Menschen und ihren Umgang mit natürlichen Ressourcen. Dafür stellt die Robert Bosch Stiftung für fünf Jahre eine Million Euro zur Verfügung.

Vordere Reihe v. l.: Der Preisträger Dr. Björn Vollan, Prof. Dr. Katharina Krause, Präsidentin der Universität Marburg, Dr. Ingrid Wünning Tschol, Bereichsleiterin Gesundheit und Wissenschaft der Robert-Bosch-Stiftung (Foto: Robert Bosch Stiftung)

Experten prognostizieren für das Jahr 2050 rund 200 Millionen Umwelt- und Klimaflüchtlinge. Nationale Regierungen und die internationale Staatengemeinschaft stehen vor der wichtigen Aufgabe, das menschliche Leid zu lindern und den betroffenen Menschen eine neue Heimat zu bieten. Mit den Ergebnissen seiner Forschung will Vollan eine fundierte Entscheidungsgrundlage für Regierungen und politische Akteure schaffen. Anhand seines theoretischen Modells soll geprüft werden, welche politischen Maßnahmen die besten Erfolgsaussichten versprechen.

Im Rahmen der Robert Bosch Juniorprofessur wird der Ressourcen-Ökonom unter anderem Bevölkerungsgruppen auf den Salomonen im Südwestpazifik untersuchen, die in absehbarer Zeit ihre Heimat durch den Anstieg des Meerwasserspiegels verlieren werden. Auf den Philippinen wird er das Verhalten von Menschen erforschen, die von den verheerenden Auswirkungen des Taifuns Haiyan im Jahr 2013 betroffen sind.

Björn Vollan studierte Ökonomie in Freiburg und promovierte an der Philipps-Universität in Marburg mit einer Arbeit zu Kooperation bei gemeinschaftlich genutzten Ressourcen. Seine Forschung führte ihn bislang in Regionen Afrikas, Chinas, Mexikos und den Philippinen. Für die Juniorprofessur kehrt er von seiner aktuellen Stelle am Forschungszentrum Umweltökonomie und Regionalentwicklung der Universität Innsbruck nach Marburg zurück.

Seit 2008 verleiht die Robert Bosch Stiftung jährlich die Robert Bosch Juniorprofessur an herausragende Nachwuchswissenschaftler. Ihre Forschung trägt dazu bei, die Wechselwirkungen zwischen natürlichen Prozessen und menschlichen Umwelteingriffen besser zu verstehen. Nach Biologen, Ingenieuren und einem Agrarwissenschaftler ist Vollan der erste Ökonom, der mit der Robert Bosch Juniorprofessur „Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen“ ausgezeichnet wird.

Ab sofort können sich Wissenschaftler aus allen Ländern und Disziplinen um die Robert Bosch Juniorprofessur „Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen“ 2016 bewerben. Ihre Forschungsvorhaben können in den Natur- als auch Sozialwissenschaften angesiedelt sein, zum Beispiel im Bereich Agrar- und Forstwissenschaften, den Umweltwissenschaften bis hin zur Ökonomie, Politik, Soziologie oder im Bereich Public Health. Vorsitzender des Auswahlgremiums ist Prof. Dr. Klaus Töpfer, Bundesumweltminister a.D. und früherer Direktor des UN-Umweltprogramms. Die Bewerbungsfrist für die Juniorprofessur 2016 endet am 12. Mai 2015.

(Pressemeldung der Robert-Bosch-Stiftung, www.bosch-stiftung.de )

Weitere Informationen: Kurz-Porträt und Audio-Slideshow zu Dr. Björn Vollan
www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/59932.asp

Kontakt bei der Robert-Bosch-Stiftung:
Michael Herm, Tel. 0711/46084-290, E-Mail: presse@bosch-stiftung.de

Kontakt an der Philipps-Universität:
Prof. Dr. Bernd Hayo, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Tel. 06421/28-23091, E-Mail: hayo@wiwi.uni-marburg.de