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22.06.2015

Im Grenzgebiet zwischen Theorie und Praxis

Humboldt-Stipendiatin Lies Broeckaert aus Belgien forscht am Fachbereich 15 – Chemie der Philipps-Universität

Lies Broeckaert
Humboldt-Stipendiatin Dr. Lies Broeckaert forscht am Fachbereich 15 – Chemie der Philipps-Universität. Foto: Pressestelle | Philipps-Universität Marburg
Seit Januar 2013 ist die belgische Chemikerin Dr. Lies Broeckaert teil des Teams der Marburger Arbeitsgruppe für Anorganische Chemie von Prof. Dr. Stefanie Dehnen.

Möglich macht das ein Forschungsstipendium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Vergeben werden die „Humboldt-Forschungsstipendien für Postdoktoranden“ für Laufzeiten von sechs bis 24 Monaten an überdurchschnittlich qualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten sollen so ein entwicklungspolitisch relevantes Forschungsprojekt vorantreiben, internationale Erfahrung sammeln und den interkulturellen Dialog vorantreiben.

Beschreibung unbekannter Bindungsmechanismen

„Ich untersuche die Bindungssituation und Reaktivität von negativ geladenen Metall-Clustern, also Molekülen, in denen mehrere Metallatome direkt aneinander gebunden sind. Dazu gehört auch die Beschreibung bisher noch unbekannter Bildungsmechanismen“, erklärt die Chemikerin ihr Forschungsfeld innerhalb der anorganischen Chemie.

„Wir freuen uns, dass Frau Broeckaert unser Team verstärkt“, sagt Prof. Dehnen. „Sie passt sehr gut zu unserem Forschungsprofil. In der Anorganischen Chemie arbeiten wir an der Schnittstelle von Theorie und Experiment. Das schließt auch die Quantenchemie ein.“ Die Quantenchemie ist ein Teilgebiet der Theoretischen Chemie, in der Methoden der Quantenmechanik auch auf Fragestellungen der Anorganischen Chemie angewendet werden. Zum Beispiel zur Beschreibung von spektroskopischen Beobachtungen, indem die elektronische Situation in Atomen und Molekülen modelliert wird.

„Ich arbeite gerne in diesem Grenzgebiet zwischen Theorie und Experiment“, sagt Lis Broeckaert. „So kann ich überprüfen, ob sich meine mittels Rechnungen erarbeiteten Vorhersagen in der Praxis bestätigen. Und ob neue Methoden für deren Beschreibung geeignet sind“

Interkulturelle Forschungserfahrung

Auch der Aufenthalt in Deutschland sei ein Transfer von der Theorie in die Praxis, vom Wissen über Sprache und Kultur zur Überprüfung dieses Wissens im Alltag: „Ich habe mich natürlich vor meinem Aufenthalt hier über Deutschland informiert. Marburg kenne ich schon ein wenig, denn ich war während meiner Dissertation bereits für zwei Wochen hier.“ Doch das reiche natürlich nicht, um Land und Leute richtig kennenzulernen: „Ich möchte für mich entdecken, wie es ist, in Deutschland zu forschen und zu leben.“

Dafür hat sich Lies Broeckaert die Philipps-Universität bewusst ausgesucht: „Die Forschung von Prof. Dehnen passt sehr gut zu meinen eigenen Interessen und mir gefällt das Arbeitsklima hier. Das habe ich schon bei meinem ersten Aufenthalt festgestellt. Die Gruppe arbeitet sehr professionell. Die Kolleginnen und Kollegen sind sehr nett und hilfsbereit. Und die deutsche Chemie gehört zur Weltspitze.“ Und Außerdem: „Marburg ist natürlich eine sehr hübsche Studentenstadt, in der es sich gut leben lässt.“

Kontakt

Prof. Dr. Stefanie Dehnen
Fachbereich 15 – Chemie der Philipps-Universität Marburg
AG Anorganische Chemie

Tel.: 06421 28-25751
E-Mail