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27.01.2016

Mehr Freiraum für das Studium dank Deutschlandstipendium

Feierlicher Empfang an der Philipps-Universität für Stipendiaten und Förderer

Feierlicher Empfang für 27 Deutschlandstipendiaten am 26. Januar 2016 in der Philipps-Universität Marburg. Foto: Henrik Isenberg/Philipps-Universität Marburg

Die Philipps-Universität Marburg hat 27 neue Deutschlandstipendien vergeben. Bei einer Feier am 26. Januar nahmen acht Männer und 19 Frauen aus 14 Fachbereichen die Förderung in Höhe von 300 Euro pro Monat für ein Jahr entgegen. Allein sieben Stipendiaten studieren am Fachbereich Medizin.

Das Deutschlandstipendium wird Studierenden für herausragende schulische oder universitäre Leistungen verliehen. Bei der Vergabe werden auch gesellschaftliches Engagement oder die Überwindung besonderer biografischer Hürden, die sich aus der familiären oder kulturellen Herkunft ergeben, berücksichtigt. Das Stipendium bietet eine einkommensunabhängige finanzielle Unterstützung. Zwölf Förderer aus dem Raum Marburg und Kassel tragen die Hälfte der Stipendiensumme, die andere Hälfte wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.

Die Volksbank Mittelhessen fördert bereits seit fünf Jahren Studierende der Philipps-Universität im Deutschlandstipendien-Programm. Auch in diesem Jahr spendet die Volksbank mit zehn fächerunabhängigen Stipendien die größte Fördersumme. Die Von-Behring-Röntgen-Stiftung unterstützt drei Medizin-Studierende. Der Rotary Club Marburg und die Dr. Lisa Oehler-Stiftung fördern jeweils zwei Studierende. Je ein Stipendium stiften CSL Behring, Clariant Deutschland, der Freundeskreis Marburger Theologie e.V., Norgine, Isabellenhütte Heusler und der Alumni Medizin Marburg e.V. Als Förderer neu hinzugekommen sind das Universitätsklinikum Gießen-Marburg (UKGM) mit drei Stipendien und der Rotary Club Marburg Schloss mit einem Stipendium.

Einer der Stipendiaten ist Maik Luu. Der 22-jährige Humanbiologie-Student mit vietnamesischen Wurzeln hatte in der Schule eine Klasse übersprungen und als Schülerstudent in Aachen Chemie studiert. An der Philipps-Universität ist er Sprecher der Bachelor-Absolventen 2015 des Fachs Humanbiologie. In der Humanbiologie-Kommission wirkt der Masterstudent an der Gestaltung seines Studiengangs mit und setzt sich für die Interessen der Studierenden ein. Seine Begeisterung für die Forschung bringt er in das Marburger iGEM („international Genetically Engineered Machine“) -Team ein, das 2014 im internationalen Wettbewerb für Studierende auf dem Gebiet der Synthetischen Mikrobiologie die Goldmedaille gewonnen hatte sowie 2015 mit dem Award für das beste „Food and Nutrition“-Projekt ausgezeichnet wurde. „Das Deutschland-Stipendium bedeutet für mich Sicherheit“, sagte Maik Luu. „So kann ich mich ganz auf mein Studium konzentrieren, meine Leistungen steigern und mich weiterhin ehrenamtlich engagieren.“ Durch das Stipendium könne er auch mehr Zeit für das selbständige Arbeiten im Labor investieren.

Zaki Dayani ist in Afghanistan geboren und studiert in Marburg sehr erfolgreich im vierten Semester Psychologie. Der 23-Jährige ist auch ausgebildeter Sanitäter und engagiert sich ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz. Mit dem Stipendium kann er sich ganz seinem Studium widmen. „Gerade als Migrant der ersten Generation in Deutschland ist es schwer, ohne finanzielle und ideelle Unterstützung durch die Familie mein Studium erfolgreich zu bewältigen“, sagte Zaki Dayani. Für seine berufliche Zukunft hat er klare Vorstellungen: „Langfristig bin ich sehr bestrebt, einen Berufsweg als Forscher in der klinisch-psychologischen oder neurowissenschaftlichen Forschung einzuschlagen.“

Uni-Vizepräsident für Studium und Lehre, Professor  Dr. Harald Lachnit, gratulierte allen 27 Stipendiatinnen und Stipendiaten. „Ich freue mich, dass wir erneut begabten, leistungsstarken und engagierten Studierenden das Deutschlandstipendium überreichen, damit sie sich ganz ihrem Studienerfolg widmen können“, sagte der Vizepräsident. Er dankte den Förderern für ihre Unterstützung in einer Gesamthöhe von 48.600 Euro. „Wir wollen noch mehr Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen dafür gewinnen, Ihrem Beispiel zu folgen und sich in der nächsten Vergaberunde für junge Talente zu engagieren.“

Über das Deutschlandstipendium

Das Deutschlandstipendien-Programm der Bundesregierung schließt eine Lücke in der Stipendienkultur, da es neben der einkommensabhängigen Förderung durch das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) kaum Stipendien für Studierende vor dem ersten Studienabschluss oder dem Masterabschluss gibt. So finanzieren viele Studierende ihr Studium durch eigene Erwerbstätigkeit parallel zum Studium. Durch das Stipendienprogrammgesetz von 2010 können bis zu acht Prozent aller Studierenden einer Hochschule mit dem Deutschlandstipendium gefördert werden, sofern sich genügend Förderer finden.

Informationen über das Deutschlandstipendium

Kontakt

Iris Rubinich, Stabsstelle Fundraising und Alumni-Service
Tel.: 06421/28-25038
E-Mail