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28.11.2016

Der Ausbau des Campus geht weiter

Universität und Stadt informierten über die bauliche Entwicklung der Universität im Lahntal und auf den Lahnbergen

Die Visualisierung zeigt den geplanten Forschungbau und das Seminargebäude vom Alten Botanischen Garten aus gesehen (dichter architektur / LBIH).

„Die jährliche Informationsveranstaltung zum Hochschulbau in Marburg hat mittlerweile schon Tradition“, konstatierte Uni-Präsidentin Professorin Dr. Katharina Krause am 23. November und begrüßte rund 100 Bürgerinnen und Bürger, die der Einladung von Stadt und Universität gefolgt waren. Die erste Veranstaltung dieser Art hatte 2009 stattgefunden - eingeläutet von dem gerade gestarteten hessischen Hochschulbauprogramm HEUREKA. „Seitdem haben wir viel erreicht; mehrere große Neubauten, beispielsweise für die Chemie und den Sprachatlas sind bereits eröffnet“, betonte Krause: „Bis Sommer nächsten Jahres wird die neue Universitätsbibliothek fertiggestellt sein, im Herbst sollen die Bücher in den Regalen stehen und im Wintersemester wollen wir Eröffnung feiern.“ Der Ausbau des Campus gehe außerdem – nach außen weniger sichtbar – mit Sanierungsprojekten weiter, erklärte Krause. Der Fachbereich Germanistik ist bereits in die ehemalige HNO-Klinik eingezogen, die Augenklinik wurde für den Fachbereich Pharmazie umgebaut. Nun kann die ehemalige Pharmazie in der Ketzerbach für die Buch- und Sozialwissenschaften umgebaut werden, ebenso wie die Biegenstraße 9.

Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies betonte die Bedeutung der Hochschulgebäude für die Stadt. „Die Bauten der Philipps-Universität prägen Marburg seit beinah 500 Jahren“, sagte er in seiner Begrüßung. „Die Entwicklung der Kernstadt wird die Stadt insgesamt sehr deutlich voranbringen.“ Er freue sich, erstmals in seiner Rolle als Oberbürgermeister an der Veranstaltung teilzunehmen, sagte das Stadtoberhaupt und hob die langjährige fruchtbare Zusammenarbeit der beiden Partner hervor.

Campus Firmanei

Bürgermeister Dr. Franz Kahle führte die Zuhörer in die Besonderheiten des Standorts auf dem ehemaligen Brauereigeländes am Pilgrimstein ein. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Neubau des Forschungszentrums Deutscher Sprachatlas sollen bis 2020 ein weiterer Forschungsbau sowie ein Seminargebäude entstehen. Im Frühjahr 2015 hatte der Wissenschaftsrat den Neubau für das Deutsche Dokumentationszentrum Kunstgeschichte (DDK) zur Förderung empfohlen. Die Baukosten von rund 17,6 Millionen Euro werden  je zur Hälfte von Bund und Land getragen werden.

Der Architekt Raoul Kunz erläuterte den Entwurf für DDK und Seminargebäude, mit dem das Berliner Architekturbüro Dichter den Architektenwettbewerb für sich entscheiden konnten. Insgesamt werden in dem Forschungsbau auf vier Geschossen rund 2.500 Quadratmeter Nutzfläche entstehen. Die Architekten haben ein zweiflügliges, parallel zum Pilgrimstein verlaufendes Gebäude entworfen, das einen Innenhof und kaskadenartig angeordnete Terrassen umfasst. Ein Pultdach sowie glatte, klar gegliederte Fassaden sollen eine urbane Wirkung erzielen. Ganz anders das quer zum DDK angeordnete Seminargebäude: Hier sollen ein Satteldach und eine raue Ziegelfassade einen „ländlich“ anmutenden Übergang zum angrenzenden Botanischen Garten schaffen. Mit der Planung wurde bereits begonnen, im Januar 2018 sollen die Bauarbeiten beginnen.

Campus Lahnberge

Auch auf dem Campus Lahnberge ist ein neuer Forschungsbau geplant: Der Neubau des Zentrums für Synthetische Mikrobiologie (Synmikro) wird in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem 2014 eröffneten, kleineren Modulbau von Synmikro errichtet. Kerstin Tschorn vom Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) stellte die Pläne für den Forschungsbau vor. Das viergeschossige, zweiflüglige Gebäude umrahmt einen Innenhof. Als Eingangsportal dient im Westen ein eingeschobener zweigeschossiger Kubus, der neben einer großen Eingangshalle auch einen Vortragssaal enthält. Insgesamt soll den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine Nutzfläche von rund 6.000 qm zur Verfügung stehen. Die Fassade werde aus ästhetischen, aber auch aus Gründen der Nachhaltigkeit als Klinkermauerwerk ausgebildet, berichtete Tschorn. Das geplante Investitionsvolumen von rund 60 Millionen inklusive Erstausstattung wird anteilig von Land und Bund finanziert. Anfang kommenden Jahres soll mit den Erdarbeiten begonnen, 2019 das Gebäude an die Nutzer übergeben werden.

Detlef Strack vom LBIH erläuterte die geplanten Infrastrukturarbeiten auf dem Campus Lahnberge. Derzeit ist der Campus nicht für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erschlossen. Die vierspurige Panoramastraße, die am Campus vorbei führt, resultiere aus der Idee der autogerechten Stadt der 1960er Jahre, erläuterte Strack. Künftig werde sich eine so genannte „Umwelttrasse“ durch den Campus ziehen und die Forschungseinrichtungen an den ÖPNV anbinden. Die „Umwelttrasse“, eine zweispurige Busspur soll dem Bus- und Radverkehr vorbehalten sein. Sie soll über einen Kreisverkehr von der Panoramastraße in den Campus Lahnberge geleitet werden. Mitte 2017 soll mit vorbereitenden Arbeiten begonnen werden, Ende 2019 sollen sie abgeschlossen sein.

Im Rahmen der Infrastrukturarbeiten soll ebenfalls im kommenden Jahr das Parkhaus Nord um 240 Plätze auf eine Gesamtkapazität von 600 Plätzen erweitert werden. Der Bauantrag wurde bereits eingereicht.

Weitere Informationen und Abbildungen finden Sie in den Präsentationen der Info-Veranstaltung:

Kontakt

Dr. Eckhard Diehl
Leiter des Dezernats IV Gebäudemanagement und Technik
Tel.: 06421/ 28 26 014
E-Mail