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04.11.2016

Junge Marburger und Gießener Wissenschaftler für herausragende Leistungen in der Medizin geehrt

Dr. Linda Falgenhauer, Dr. Brajesh Kaistha und Dr. Christin Peteranderl erhielten Von Behring-Röntgen-Nachwuchspreise

Preisverleihung der Behring-Röntgen-Stiftung
Gemeinsame Freude über die besonderen Auszeichnungen bei den Nachwuchspreisträgern und ihren Gratulanten aus dem Vorstand der Von Behring-Röntgen-Stiftung (v.l.n.r.): Vizepräsident Prof. Dr. Hans-Dieter Klenk, Dr. Christin Peteranderl, Vizepräsidentin Prof. Dr. Birgit Lorenz, Dr. Brajesh Kaistha, Präsident Friedrich Bohl und Dr. Linda Falgenhauer. Foto: Christian Stein

Am 2. November 2016 hat die Von Behring-Röntgen-Stiftung im Rahmen eines Festakts im Senatssaal der Justus-Liebig-Universität in Gießen drei Nachwuchswissenschaftler für ihre besonderen Leistungen in der medizinischen Forschung geehrt. Die in diesem Jahr mit jeweils 3.000 Euro dotierten Von Behring-Röntgen-Nachwuchspreise wurden an den Marburger Dr. Brajesh Kaistha und die Gießenerinnen Dr. Linda Falgenhauer und Dr. Christin Peteranderl verliehen.

„Mit der Vergabe der Von Behring-Röntgen-Nachwuchspreise wollen wir ein Zeichen der Anerkennung setzen“, erklärte Stiftungspräsident Friedrich Bohl. „Die Preisträger haben uns mit ihren Arbeiten, die in wichtigen Bereichen der Grundlagenforschung entstanden sind, beeindruckt und überzeugt.“

Dr. Linda Falgenhauer wurde für ihre Arbeit zu antibiotikaresistenten Bakterien geehrt. Weltweit sterben jährlich rund 700.000 Menschen an Infektionen mit multiresistenten Bakterien. Die Tendenz ist steigend, bis 2050 werden 10 Millionen Todesfälle erwartet. Falgenhauer konnte zeigen, dass es ein in Tier, Mensch und Umwelt identisches antibiotikaresistentes Bakterium gibt. Ihr nächstes Ziel ist es den Übertragungsweg zu erforschen.
Die 32-Jährige ist seit 2012 als Postdoktorandin am Institut für Medizinische Mikrobiologie der Justus-Liebig-Universität Gießen tätig.

Dr. Brajesh Pratap Kaistha erhielt den Von Behring-Röntgen-Nachwuchspreis für seine Arbeiten, die wesentliche neue Erkenntnisse zur Entstehung und der Entwicklung von Pankreaskarzinomen liefern, die in den USA zur dritthäufigsten krebsbedingten Todesursache gehören. Da die Tumorart besonders therapieresistent ist, haben Patienten derzeit lediglich eine 5-Jahres-Überlebensrate von unter 5%.

Der 36-Jährige ist seit 2011 als Postdoktorand im Forschungsbereich der Klinik für Gastroenterologie, Endokrinologie und Stoffwechsel der Philipps-Universität Marburg tätig.

Dr. Christin Peteranderl wurde für ihre Arbeit zu neuen Therapieoptionen bei einer Infektion mit Influenza A Viren geehrt, die bei schweren Krankheitsverläufen zur Ausbildung eines Lungenödems und akutem Lungenversagen führen kann. Die Besonderheit der Studie ist es, dass körpereigene Mechanismen moduliert werden, anstatt das Virus direkt anzugreifen, um die Ausbildung von Resistenzen zu vermeiden.

Seit 2011 ist die 31-Jährige als Postdoktorandin am Universities of Giessen und Marburg Lung Center (UGMLC) in Gießen angestellt.

Die Vorstellung und Würdigung der Preisträger fand im Rahmen eines Wissenschaftsgesprächs statt, das von Stiftungsvizepräsidentin Prof. Dr. Birgit Lorenz moderiert wurde.

Abschließend hielt der ehemalige Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, einen Festvortrag zur Exzellenzbildung und Nachwuchsförderung in der Universitätsmedizin “.

Dabei schlug er eine zeitliche und thematische Brücke von den wissenschaftlichen Bedingungen für die Namenspatrone der Stiftung, Emil von Behring und Wilhelm Conrad Röntgen, die beide 1901 den Nobelpreis erhielten, zu den aktuellen Herausforderungen für junge Wissenschaftler in der Medizin.

Musikalisch wurde der Abend von Mitgliedern des Gießener Arando Quartetts begleitet.

Über die Stiftung:

Die Von Behring-Röntgen-Stiftung wurde am 8. September 2006 vom Land Hessen zur Förderung der Hochschulmedizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Philipps-Universität Marburg errichtet. Mit ihrem Stiftungskapital in Höhe von 100 Millionen Euro, aus dessen Zinserträgen die Förderung erfolgt, gehört sie zu den größten Medizinstiftungen in Deutschland. Gegründet wurde die Von Behring-Röntgen-Stiftung im Zuge der Fusion der Universitätskliniken Gießen und Marburg im Jahr 2005 und der anschließenden Privatisierung 2006, mit dem Ziel, an beiden Standorten neue Perspektiven für die Hochschulmedizin zu entwickeln und zu sichern. Mit den Von Behring-Röntgen-Nachwuchspreisen ehrt die Stiftung seit 2009 jährlich junge Wissenschaftler aus Marburg und Gießen, die maximal 35 Jahre alt sind, für ihre herausragenden Leistungen in der Medizin oder Biomedizin. Die Nachwuchspreise sind mit einem Preisgeld in Höhe von bis zu 5.000 Euro verbunden.

www.br-stiftung.de

Kontakt

Heidi Natelberg M.A., Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Von Behring-Röntgen-Stiftung
Schloss 1
35037 Marburg

Tel.: 06421 28-22334
E-Mail