30.05.2016
Grünes Licht für Graduiertenkolleg
DFG fördert Promotionsprogramm zur Membran-Plastizität
Erfolgreicher Antrag: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das von der Philipps-Universität Marburg beantragte Graduiertenkolleg (GRK) „Membrane Plasticity in Tissue Development and Remodeling“. Das entschied jetzt der zuständige Bewilligungsausschuss. In der aktuellen Periode fördert die DFG 18 neue Graduiertenkollegs mit insgesamt 74 Millionen Euro. Sprecherin des neuen Marburger GRK ist Professorin Dr. Annette Borchers.
Das Kolleg wird für zunächst viereinhalb Jahre gefördert und nimmt voraussichtlich ab Oktober 2016 seinen Ausbildungs- und Forschungsbetrieb auf. Beteiligt sind Professorinnen und Professoren aus den Marburger Fachbereichen Biologie (Prof. Dr. Annette Borchers, Jun.-Prof. Dr. Susanne Önel, Prof. Dr. Renate Renkawitz-Pohl) und Medizin (Prof. Dr. Robert Grosse, Prof. Dr. Ralf Jacob, Prof. Dr. Dominik Oliver, Prof. Dr. Marco Rust, Prof. Dr. Gerhard Schratt, Prof. Dr. Thomas Worzfeld) sowie vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim (Dr. Masanori Nakayama).
„Wir freuen uns, mit unserem Programm durch die hochwertige Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern zur internationalen Attraktivität der Philipps-Universität beizutragen“, sagt GRK-Sprecherin Prof. Borchers. Damit stärken unser Forschungsverbund sowie weitere Initiativen, die sich in der Antrags- beziehungsweise Begutachtungsphase befinden, die Marburger Exzellenz auf dem Gebiet der modernen Zellbiologie.“
Innovativ durch Forschungsthema und individuelles Mentoring-Programm
Im Rahmen dieses Promotionsprogrammes werden Doktorandinnen und Doktoranden molekulare Signalmechanismen erforschen, die die Plastizität der Zellmembran, das heißt deren räumliche und zeitliche Dynamik, beeinflussen. Diese Membran-Plastizität ist zum einen wichtig während der embryonalen Entwicklung, zum anderen aber auch eine notwendige Voraussetzung für die Umgestaltung oder Reparatur von Gewebeverbänden im ausgewachsenen Organismus, beispielsweise bei Wundheilung oder Lernprozessen.
Auf zellulärer Ebene werden die Wanderung von Zellen, die Entstehung von Zell-Zell-Kontakten sowie molekulare Mechanismen der Zell-Fusion im Gehirn, den Muskeln und der Niere untersucht. Fehlsteuerungen hier können zu komplexen Krankheitsbildern wie mentalen Störungen oder der Tumorentstehung beitragen.
Im Mittelpunkt des Ausbildungsprogrammes stehen genetische und molekularbiologische Methoden in Kombination mit hochauflösender Mikroskopie. Die Ausbildung wird durch ein innovatives Mentoring-Programm abgerundet, das den Promovierenden Gelegenheit bietet, sich frühzeitig international zu vernetzen und so ihre individuellen Karrierechancen in Hochschulen und der freien Wirtschaft zu optimieren.
Internationale und interdisziplinäre Doktorandenausbildung
Aktuell werden an der Philipps-Universität noch zwei weitere Graduiertenkollegs von der DFG gefördert:
The Brain in Action:
Gemeinsames internationales Graduiertenkolleg von Philipps-Universität Marburg und Universität Gießen (Sprecherhochschulen) unter Beteiligung von University of Western Ontario (Canada), York University (Canada) and Queens University (Canada).
Sprecher: Prof. Dr. Frank Bremmer, Fachbereich Physik
Funktionalisierung von Halbleitern:
Interdisziplinäres Forschungsprogramm, an dem 14 Gruppen aus den Fachbereichen Physik, Chemie und dem Wissenschaftlichen Zentrum für Materialwissenschaften zusammenarbeiten.
Sprecherin: Prof. Dr. Kerstin Volz, Fachbereich Physik
Kontakt
Prof. Dr. Annette Borchers
Philipps-Universität Marburg
Fachbereich Biologie: Fachgebiet Spezielle Zoologie – Molekulare Embryologie
Tel.:
+49 (0)6421 28 26587
E-Mail