08.07.2016
Sammlung Seidelmann bereichert Marburger Kunstmuseum
Ausstellung „Ausblicke – Perspektiven der Landschaftsmalerei im 19. Jahrhundert“ bildet den Auftakt zur Zusammenarbeit mit der Stiftung Seidelmann
Nach der Wiedereröffnung des Kunstmuseums in der Biegenstraße wird ein Projekt zur wissenschaftlichen Erschließung der rund 200 Bilder umfassenden Sammlung gestartet. „Die Gemälde werden wir einmal komplett und dann in wechselnden Präsentationen im neu eröffneten Kunstmuseum zeigen“, sagte Museumsdirektor Dr. Christoph Otterbeck bei der Ausstellungseröffnung. Vorgesehen ist auch die Veröffentlichung eines Bestandskatalogs.
Bedeutende Bestandsergänzung
Nach der Aufnahme von Avantgardekunst des 20. Jahrhunderts aus dem Vermächtnis Hilde Eitels wird mit der Sammlung Seidelmann das Spektrum des 19. Jahrhunderts im Kunstmuseum vergrößert. „Es war eine hochinteressante Zeit, die uns in der Malerei viel gebracht hat“, sagte der Marburger Stifter Prof. Dr. Reimund Seidelmann über seine Motivation, Bilder aus dieser Zeit zu sammeln. Das 19. Jahrhundert habe völlig zu Unrecht ein verstaubtes Image, betonte die Berliner Kunsthistorikerin Dr. Anna Ahrens. In dieser Zeit, in die zum Beispiel der Beginn des bürgerlichen Engagements fällt, sei viel experimentiert worden, was besonders gut in der Landschaftsmalerei nachvollziehbar sei.
Über die Stiftung Kunstsammlung Prof. Dr. Reimund Seidelmann
Der Kunstsammler Reimund Seidelmann hat seine hochwertige Sammlung deutscher und französischer Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts im Verlauf der vergangenen 40 Jahren zusammengetragen. Zahlreiche Gemälde brachte er im Dezember 2015 in die neu gegründete „Stiftung Kunstsammlung Prof. Dr. Reimund Seidelmann“ ein.
Zum Stiftungsvermögen gehören rund 200 Gemälde des 19. Jahrhunderts aus Deutschland und Frankreich sowie eine Sammlung wertvoller chinesischer Keramiken. Unter den Gemälden befinden sich Werke von Carl Rottmann, Eduard Schleich d. Ä., Carl Spitzweg, aber auch von Charles F. Daubigny, Theodore Gudin, Theodore Rousseau und Felix Ziem.
Zweck der gemeinnützigen Stiftung mit Sitz in Marburg ist es, Kunst und Kultur unter besonderer Berücksichtigung der Malerei zu fördern und insbesondere die Kunstsammlung des Stifters für die Allgemeinheit zu erhalten, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und der wissenschaftlichen Forschung zur Verfügung zu stellen.
Struktur der Stiftung
Der Vorsitzende der Stiftung ist Bernd Höhmann, früherer Kanzler der Philipps-Universität Marburg und langjähriger Freund des Marburger Museums für Kunst und Kulturgeschichte. "Die Bilder bleiben im Besitz der Stiftung und stehen dem Museum für Ausstellungen frei zur Verfügung", erläuterte Höhmann. "Die Werke ergänzen den Bestand des Kunstmuseums in hervorragender Weise."
Seidelmann übernimmt selbst den Vorsitz im Beirat der nach ihm benannten Stiftung. Im Beirat engagieren sich gemeinsam mit ihm Prof. Dr. Katharina Krause, Universitätspräsidentin, Prof. Dr. Bernd Küster, Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel, Dr. Christoph Otterbeck, Direktor des Museums für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg, Horst Piringer, Vorsitzender der Freunde des Museums, und der Kunstberater Michael Vogt.
Im Vorstand wirken neben Bernd Höhmann die Schriftführerin der Museumsfreunde, Susanne Piringer, und der Rechtsanwalt Michael Preusse, derzeitiger Präsident des Rotary-Clubs Marburg, mit.
Zur Person: Prof. Dr. Reimund Seidelmann
Seidelmann wirkte als Politologe unter anderem in Brüssel, Jena und Gießen. Seine thematischen Schwerpunkte lagen bei der internationalen Politik, Sicherheits- und Entspannungspolitik. Er leitete zahlreiche überregionale Forschungsprojekte, insbesondere in Indonesien und China.
Da Seidelmann in Marburg aufwuchs und an der Philipps-Universität studierte, ist es ihm ein großes Anliegen, das Kunstangebot der Region zu stärken und Studierenden wie Lehrenden in Marburg das Studium von originalen Gemälden des 19. Jahrhunderts zu ermöglichen.
Öffnungszeiten des Museums für Kulturgeschichte und Eintrittspreise:
Dienstag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr, Tel. Schlosskasse: 06421/28-25871, Tel. Museum: 06421/28-22355. Eintritt: 4 Euro (regulär), 3 Euro (ermäßigt), Kinder unter 6 Jahren frei. Anfahrt mit der Stadtbuslinie 10, Richtung Schloss.
Weitere Informationen:
Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg
Kontakt
Dr. Christoph Otterbeck, Direktor des Museums für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg
Tel.:
06421 28-22352
E-Mail