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02.09.2016

Betreten der Baustelle erlaubt

Das Kunstmuseum Marburg öffnet am Tag des Offenen Denkmals am 11. September 2016 seine Türen

Bauzaun vor dem Kunstmuseum Marburg
Einen Blick hinter den Bauzaun gewährt das Kunstmuseum Marburg am Tag der Architektur (Markus Farnung / Philipps-Universität Marburg).
„Gemeinsam Denkmale erhalten“ – man könnte meinen, das Motto des diesjährigen Denkmaltags sei eigens für das Kunstmuseum Marburg gemacht: Im Jahr 1927 eröffnet, wird das Museum derzeit saniert und barrierefrei erschlossen – mithilfe von Spenden aus der Bürgerschaft. Für einen Tag öffnet das Museum am Sonntag, 11. September seine Türen. Anlass ist der bundesweite „Tag des offenen Denkmals“ von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Zu entdecken gibt es während der halbstündigen Führungen viel: Entlang roher Steinwände gelangen die Besucher in Gemäldekabinette und Ausstellungsräume, vorbei an Lampen, Fensterrahmen und Türgriffen, die im Zackenstil des Art Deco gestaltet sind. Und da so viel Schauen hungrig macht, können sich die Gäste im Foyer mit Kaffee und Kuchen stärken – stilecht untermalt von der Musik der 20er Jahre.

Das Kunstgebäude wurde 1927 – anlässlich des 400 Jubiläums der Philipps-Universität – bereits mit Spendengeldern erbaut. Rund 90 Jahre später setzt die Universität mit der Kampagne ‚Kunst braucht Raum‘ erneut auf bürgerschaftliches Engagement: Ein Teil der Kosten für die Innensanierung – 1,25 Millionen Euro – wird durch Spenden finanziert. Ein ehrgeiziges Vorhaben, das erstaunlich gut funktioniert: „Das Engagement der Menschen in der Region ist groß“, sagt Iris Rubinich, Leiterin der Kampagne. „Etwa die Hälfte der benötigten Spendensumme ist eingegangen.“

Im Frühjahr 2018 soll das Kunstmuseum wiedereröffnet werden: mit Werken von Wassily Kandinsky, Oskar Moll sowie Otto Ubbelohde und Carl Bantzer. Erstmals soll dann auch die hochkarätige Sammlung Eitel zu sehen sein, ein Vermächtnis der Marburger Unternehmerin Hilde Eitel (1915 – 2010). Die Sammlung mit Kunst der Nachkriegsjahre – darunter Arbeiten von Josef Albers, Jean Dubuffet, Lucio Fontana, Yves Klein, Piero Manzoni und der deutschen Zero-Gruppe – spannt einen Bogen vom abstrakten Expressionismus und Informel zur monochromen Malerei und Zero-Kunst.

Informationen und Anmeldung

Kontakt: Iris Rubinich, Stabsstelle „Fundraising und Alumni-Service“, Philipps-Universität Marburg, Tel. 06421/28-25038, E-Mail: iris.rubinich@verwaltung.uni-marburg.de


Zwei weitere Baudenkmäler der Philipps-Universität können ebenfalls am 11. September besucht werden:


Der Universitätskarzer befindet sich in der zwischen 1873 und 1891 vom damaligen Universitätsbaumeister Carl Schäfer errichteten „Alten Universität“. Noch bis 1931 saßen hier studentische Delinquenten ein, die sich in mitunter kunstvollen Graffiti auf Decke, Wänden und Mobiliar verewigt haben. Aus konservatorischen Gründen ist der Karzer nur an wenigen Tagen im Jahr geöffnet. Die Karzer-Experten Dr. Norbert Nail und Dr. Carsten Lind bieten am 11. September zwischen 11 und 16 Uhr Führungen an. Aufgrund der geringen Raumgröße ist eine telefonische Voranmeldung bis Freitagmittag zwingend erforderlich .

Karzer - Informationen und Anmeldung

Kontakt: Universitätsarchiv, Tel.: 06421/9250-176, E-Mail: uniarchiv@verwaltung.uni-marburg.de

Gerling-Sternwarte

Ein Erlebnis nicht nur für Astronomiefans ist die Gerling-Sternwarte am Renthof : Wo einst der Gelehrte Christian Ludwig Gerling die aktuelle Sternzeit astronomisch bestimmt hat, können Interessierte heute die historischen Messungen Schritt für Schritt nachvollziehen. Gerling nutzte die Sternwarte nicht nur, wie im 19. Jahrhundert üblich, zur exakten Bestimmung der Ortszeit, sondern auch zur Vermessung der Sternpositionen. Auf diese Weise trug der Marburger Astronom zur genaueren Positionsbestimmung von Planeten und Kleinplaneten in unserem Sonnensystem bei. Wie bereits vor 170 Jahren wird an dem historischen Ort ein Teleskop auf dem Himmelsmeridian ausgerichtet. Mitglieder des Vereins Parallaxe und Sternzeit e. V. führen halbstündlich zwischen 14 und 18 Uhr durch die Sternwarte. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Sternwarte - Informationen und Anmeldung

Kontakt: Prof. Dr. Andreas Schrimpf , Fachbereich Physik, Tel.: 06421 2821338, E-Mail: andreas.schrimpf@physik.uni-marburg.de