30.09.2016
Landesweite Karriereförderung für Frauen – Mentoring Hessen startet 2017
Hessische Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften etablieren gemeinsame Förderstruktur für Frauen
Bessere Karriereförderung für Frauen: Die Konferenz Hessischer Universitätspräsidien (KHU), die hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW Hessen) und die Hochschule Geisenheim haben einen Kooperationsvertrag zur Einrichtung einer neuen, hochschulübergreifenden und landesweiten Mentoring-Struktur zur Karriereförderung von Frauen geschlossen. Das Programm „Mentoring Hessen“ startet 2017 und setzt neue Maßstäbe für die Förderung von Frauen im akademischen Umfeld. Die Projektlaufzeit beträgt zunächst fünf Jahre. Schirmherrin des Projekts ist die Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF) Prof. Dr. Johanna Wanka. Der Prozess zur Restrukturierung der bestehenden Förderprogramme für Frauen wurde durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) finanziert.
„Es ist gelungen, die bereits bestehenden Programme zur Karriereförderung von Frauen hochschulübergreifend zu bündeln und weiterzuentwickeln. Ich beglückwünsche und danke der KHU-AG zur Restrukturierung der Mentoring-Programme und damit zur erfolgreichen Gestaltung von ‚Mentoring Hessen‘. Ich bin überzeugt, dass das Programm neue Möglichkeiten für eine nachhaltigere und planbarere Karriere von Frauen in Wissenschaft und Forschung schaffen wird“, betonte Prof. Dr. Katharina Krause, Präsidentin der Philipps-Universität Marburg, in ihrer letzten Amtshandlung als KHU-Sprecherin. Ab 1. Oktober wird ihr Kollege Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen, die KHU-Sprecherschaft übernehmen.
Prof. Dr. Joachim Schachtner, Vizepräsident für Informations- und Qualitätsmanagement der Philipps-Universität, sitzt der Arbeitsgruppe zur Entwicklung des neuen Projekts vor. Er zeigte sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen: „Mit diesem europaweit einmaligen Fördersystem gehen die hessischen Hochschulen ganz neue innovative Wege in der Karriereförderung von Frauen. Wir möchten junge Frauen bestärken und auf Professuren und Führungspositionen in Wissenschaft und Wirtschaft vorbereiten. Diese starke Förderallianz aus Hochschulen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen trägt dazu bei, den notwendigen Wandel zu gestalten und Chancengleichheit nachhaltig zu verankern.“
Prof. Dr. Ralph Stengler, Präsident der Hochschule Darmstadt und Sprecher der hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, hebt die Bedeutung des Projekts hervor: „Mit ‚Mentoring Hessen‘ schaffen wir ein attraktives Angebot für den weiblichen Nachwuchs. Die Förderung hochqualifizierter Frauen während und nach ihrer Promotion und in Hinblick auf Professuren an den HAWs ist uns ein wichtiges Anliegen.“
Die flexible Förderstruktur nimmt vor allem die Orientierung in den Übergangsphasen und die Entscheidungsfindung angesichts vielfältiger Karriereoptionen in den Blick. Neu ist auch eine stärkere Fokussierung auf die Zielgruppe weiblicher Post-Docs, um sie auf dem Weg in die Wissenschaft zu begleiten. Die enge Zusammenarbeit von elf Hochschulen mit renommierten und international arbeitenden Unternehmen sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen ist eine herausragende Besonderheit des Projekts und ermöglicht eine Bündelung der Kräfte zur Durchsetzung der gemeinsamen Ziele: Mehr Frauen in Führungspositionen, die Förderung gleichstellungsorientierter Wissenschafts- und Unternehmenskulturen und eine ausgewogene Geschlechter-Balance in allen Institutionen.Geplant sind vier Förderlinien: „ProCareer.MINT“ richtet sich an Studentinnen der MINT-Fächer. „ProCareer.Doc“ steht Doktorandinnen und Post-Docs aller Fächer in der Phase der individuellen Karriere-Orientierung offen. „ProAcademia“ fördert weibliche Post-Docs, die sich bereits für eine wissenschaftliche Karriere entschieden haben. „ProProfessur“ bietet gezielte Unterstützung für Wissenschaftlerinnen auf dem Weg in die Professur, sowohl an Universitäten als auch Hochschulen für angewandte Wissenschaften.
„Unser größtes Anliegen ist die Unterstützung, Qualifizierung und Begleitung von Frauen in den Übergangsphasen zwischen Studium, Promotion, Post-Doc-Phase und Berufseinstieg. Wir bündeln die Kräfte aus Wissenschaft und Wirtschaft, um junge Frauen in ihren Karriereplänen zu bestärken und auf ihrem Weg zu unterstützen.“ sagte Dr. Ulrike Kéré, Geschäftsführerin von „Mentoring Hessen“.
Die bisher voneinander unabhängigen Mentoring-Programme „MentorinnenNetzwerk“, „SciMento“ und „ProProfessur“ werden ab 2017 in den neuen Förderlinien aufgehen und bilden die Basis des Projekts.
Methodisch wird in allen Förderlinien ein passgenaues Mentoring-Format angeboten, das sowohl eine One-to-One-Betreuung durch eine Mentorin oder einen Mentor als auch die Unterstützung in der Peer-Gruppe ermöglicht. Außerdem wurde ein gemeinsames Trainings- und Networking-Angebot konzipiert, das sowohl zielgruppenspezifische als auch übergreifende Workshops und Veranstaltungen beinhaltet.Kontakt
Prof. Dr. Joachim Schachtner
Philipps-Universität Marburg
Vizepräsident für Informations- und Qualitätsmanagement
Tel.:
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