07.09.2016
Werner Busch erhält den Richard Hamann-Preis für Kunstgeschichte
Die öffentliche Preisverleihung findet am 24. November 2016 in Marburg statt
Die Philipps-Universität Marburg ehrt den Berliner Kunsthistoriker Professor Dr. Werner Busch mit dem Richard Hamann-Preis für Kunstgeschichte 2016. Der 1944 in Prag geborene Wissenschaftler sei fraglos einer der bedeutendsten lebenden deutschsprachigen Kunsthistoriker, begründete die Jury ihre Wahl. „Wie kaum ein anderer hat er die Forschung unseres Faches in den letzten Jahrzehnten vorangetrieben und damit in einem ganz wesentlichen Maße zu dessen internationaler Akzeptanz beigetragen.“
Werner Busch war bis 2010 Professor für Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin. Durch das in den frühen 1980er Jahren entwickelte und von ihm geleitete Funkkolleg „Kunst“ wurde der Kunsthistoriker über Fachkreise hinaus bekannt. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen zur niederländischen Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts sowie zur englischen und deutschen Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts. Sein zuletzt erschienenes Werk, die 2015 veröffentlichte Monografie über den Maler Adolph Menzel wurde von der Kritik begeistert aufgenommen. „Menzel musste 200 Jahre alt werden, um so umfassend verstanden zu werden wie jetzt von Werner Busch“ schwärmte Florian Illies in der ZEIT und lobte die „Souveränität und die Frische seiner Deutungen – so kann nur schauen und schreiben, wer knietief im Stoff steht“.
Der von den Marburger Kaufleuten Karin und Peter Ahrens gestiftete, mit 5.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr zum vierten Mal vergeben. Die Auszeichnung würdigt hervorragende wissenschaftliche Leistungen in der Kunstgeschichte oder in der Förderung der kunstgeschichtlichen Forschung.
Werner Busch nimmt den Preis am 24. November in der Aula der Alten Universität entgegen. Im Rahmen der öffentlichen Veranstaltung spricht er über „Füsslis ‚Nachtmahr‘. Eine Pathosformel und ihre Folgen“. Das von Johann Heinrich Füssli (1741-1825) geschaffene Gemälde „Der Nachtmahr“ gilt als das Sinnbild der „Schwarzen Romantik“.
Der Richard Hamann-Preis für Kunstgeschichte ist nach dem bedeutenden Kunsthistoriker und Begründer des Bildarchivs Foto Marburg benannt und wird in Würdigung seines wissenschaftlichen Gesamtwerkes und seines Wirkens an der Philipps-Universität vergeben: Richard Hamann (1879-1961) lehrte als erster Ordinarius für Kunstgeschichte in Marburg von 1913 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1949 und gründete das Bildarchiv Foto Marburg. Aus diesem ging das heutige, von der Philipps-Universität Marburg getragene Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte (DDK) hervor. Mit derzeit 1,7 Millionen Bildern ist es eines der größten Bildarchive zur europäischen Kunst und Architektur ist und agiert international als Forschungs- und Serviceeinrichtung.
Die Preisverleihung findet statt am Donnerstag, 24. November um 18 Uhr in der Aula der Alten Universität in Marburg.
Weiterführende Links:
Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte - Bildarchiv Foto Marburg
Kontakt
Prof. Dr. Hubert Locher
Kunstgeschichtliches Institut und Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg
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