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28.04.2017

Studierende Athleten gemeinsam unterstützen

Universität Marburg ist Partnerhochschule des Spitzensports

Die Philipps-Universität Marburg ist Partnerhochschule des Spitzensports. An der Vertragsunterzeichnung nahmen teil (v.l.n.r.): Dr. Jens Kruse, Leiter des Zentrums für Hochschulsport der Uni Marburg; Jochen Fischer, Dezernent für Studium und Lehre der Uni Marburg; Nikola Franic, studentisches Vorstandsmitglied des adh (Uni Marburg); Christoph Fischer, Generalsekretär des adh; Lutz Arndt, Vizepräsident des Landessportbundes Hessen; Prof. Dr. Evelyn Korn, Vizepräsidentin für Studium und Lehre der Uni Marburg; Werner Schaefer, Leiter des Olympiastützpunkts Hessen; Bernd Brückmann, Laufbahnberater am Olympiastützpunkt Hessen; Malina Sola, Basketballerin und Psychologiestudentin an der Uni Marburg. Foto: Philipps-Universität Marburg | Andrea Ruppel

Spitzensportler/innen, die an der Philipps-Universität Marburg studieren, erhalten künftig mehr Unterstützung, um Studium und sportliche Karriere besser unter einen Hut zu bekommen. Die Basis dafür ist eine Kooperation, die die Universität, der Olympiastützpunkt Hessen (OSP), der Landessportbund Hessen und der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) am 24. April 2017 in Marburg mit einem Vertrag besiegelt haben.

Leistungssportler/innen haben bei der Gestaltung ihres Studiums umfassende  organisatorische Aufgaben zu bewältigen, um sportliches und akademisches Engagement unter einen Hut zu bringen. Mit der Kooperation wollen die Partnerinstitutionen diese Organisation erleichtern. Bereits in der Zulassung ermöglicht die Philipps-Universität Spitzensportler/innen mit der vom Land Hessen im letzten Jahr ermöglichten Profilquote einen besonderen Zugang zu zulassungsbeschränkten Studiengängen. Im Studienverlauf werden Athlet/innen durch den Olympiastützpunkt beraten und parallel dazu von einem Mentor/einer Mentorin aus der Universität begleitet, um Studien-, Trainings- und Wettkampfplanung aufeinander abstimmen zu können. Die Athlet/innen verpflichten sich im Gegenzug unter anderem dazu, bei Hochschulmeisterschaften zu starten und auch nach Abschluss des Studiums an der Beratung aktiver Spitzensportler/innen mitzuwirken.

„Die Kooperation ist uns wichtig“, sagte die Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Evelyn Korn. „Damit setzen wir den öffentlichen Auftrag um, die Studien- und Rahmenbedingungen für Spitzensportler/innen so zu gestalten, dass sportliches Engagement mit der akademischen Ausbildung vereinbar ist.“ Die gelungene Verbindung von Sport und Studium setzt sich an der Philipps-Universität auch im Bereich des Hochschulsports fort. So machten die Sportler/innen des Marburger Zentrums für Hochschulsport die Philipps Universität im Jahr 2016 zur erfolgreichsten Einzeluniversität im nationalen Wettkampfranking.

Lutz Arndt, der Vizepräsident des Landessportbundes Hessen, betonte: „Wir freuen uns, dass wir mit einer so traditionsreichen Universität mit einem breiten Fächerangebot und einer überregionalen Ausstrahlung kooperieren.“ Für Spitzensportler/innen sei es wichtig, am Studienort gute Trainingsbedingungen vorzufinden. Spitzensport neben dem Studium zu betreiben, sei ein enorm hoher Aufwand, betonte der Leiter des OSP Hessen, Werner Schaefer: „Spitzensportler trainieren meist mehrmals täglich. Hinzu kommen Wettkämpfe mit intensiver Vor- und Nachbereitung. Der Aufwand beläuft sich auf 30 bis 40 Stunden in der Woche. Durch die Kooperation mit der Universität können wir studierende Athleten bestmöglich unterstützen.“

Schaefer berichtete, dass der OSP derzeit 360 Sportlerinnen und Sportler betreue. Zu dieser Unterstützung gehört auch die Laufbahnberatung. Bernd Brückmann ist Laufbahnberater am OSP Hessen, der Spitzensportler/innen bei der dualen Karriereplanung in Sport und Beruf unterstützt. Er betonte in Bezug auf Marburg: „Wir denken auch an den paralympischen Sport. Marburg ist in diesem Bereich ein Standort mit großem Potenzial, besonders in Bezug auf sehbehinderte Sportlerinnen und Sportler.“

Malina Sola ist eine der Spitzensportlerinnen, die Brückmann betreut. Die 19-jährige Psychologie-Studentin aus Herne studiert im zweiten Semester in Marburg. Sie spielt bei BC Pharmaserv Marburg in der 1. Damen Basketball Bundesliga und in der U20-Nationalmannschaft. Sie findet die Kooperation sehr hilfreich, besonders, weil ihre Mannschaft in der kommenden Saison auf europäischer Ebene spielt und sie somit dem Leistungssport noch mehr Zeit widmen wird. „Wenn es mit der Anwesenheitspflicht bei Lehrveranstaltungen weniger Probleme gibt, wäre das eine tolle Unterstützung“, freut sie sich. Sola ist derzeit eine von vier Spitzensportler/innen, die an der Philipps-Universität studieren und im Rahmen der Kooperationsvereinbarung unterstützt werden. Nikola Franic, studentisches Vorstandsmitglied im adh für Marburg, kennt die Bedarfe der Athlet/innen: „Europäische Hochschulmeisterschaften fallen zeitlich oft in Klausurphasen. Zum Beispiel sind unsere Basketballerinnen, die sich für das Turnier qualifiziert haben, sehr froh über die Unterstützungsangebote.“

Die Unterstützung von Kaderathlet/innen, die an nationalen und internationalen Wettkämpfen des Hochschulsports teilnehmen, gehört zu den Leistungen, die der adh in die Kooperation einbringt. Christoph Fischer, Generalsekretär des adh, berichtete, wie wichtig eine breite Beteiligung der Hochschulen an dem Kooperationsprogramm sei. Denn nur so sei eine Unterstützung wie die Einführung der Profilquoten für Spitzensportler politisch durchzusetzen, sagte Fischer.

OSP-Leiter Schaefer betonte abschließend, dass es nun darum gehe, den Vertrag mit Leben zu füllen: „Dazu gehört vor allem das Miteinandersprechen, um für jede Sportlerin und jeden Sportler eine gute Lösung zu finden. Mit der Kooperationsvereinbarung haben wir nun eine gute Basis dafür.“

Weitere Informationen:

Olympiastützpunkt Hessen: www.osph.de/
Landessportbund Hessen: www.landessportbund-hessen.de/
Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband: www.adh.de/
Zentrum für Hochschulsport an der Philipps-Universität Marburg: www.uni-marburg.de/zfh

Kontakt

Prof. Dr. Evelyn Korn, Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Philipps-Universität Marburg
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