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Die Ohnmacht der Gedanken – Megakognitive Therapie bei Jugendlichen

Vortrag mit Diskussion

Veranstaltungsdaten

30. Juni 2017 18:30 – 30. Juni 2017 21:00
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Hörsaal des Zentrums für Psychische Gesundheit, Rudolf-Bultmann-Str. 8, 35039 Marburg

Der nächste Freitagsvortrag des Instituts für Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin an der Philipps-Universität Marburg e.V. hat eine neue Therapieform zum Thema, die „Metakognitive Therapie bei Jugendlichen“.

Lange ging man, gerade in der sog. „Kognitiven Psychotherapie“, davon aus, dass unser Wohlbefinden dadurch bestimmt wird, was wir denken: Wenn ich davon ausgehe, dass gestern alle KollegInnen den Fehler in meiner Präsentation bemerkt haben und daraus schließen, dass ich völlig unqualifiziert für meinen Job bin, wird das meine Stimmung und mein Wohlbefinden beeinflussen. Man spricht auch von der „Macht der Gedanken“. Eine neue Psychotherapieform, die Metakognitive Therapie nach Adrian Wells, behauptet nun dagegen, dass Gedanken an sich erst mal keine Macht haben. Die Metakognitive Therapie (Metakognition: Denken über das Denken) betont, dass die Inhalte unserer Gedanken und Überzeugungen eher irrelevant sind; entscheidend ist vielmehr, wie wichtig wir diese Gedanken nehmen und vor allem, wie wir auf sie reagieren. Wenn ich den Gedanken an meinen Fehler und die KollegInnen also mit einem kurzen Grinsen abtue und mich meiner nächsten Aufgabe zuwende, wird mein Wohlbefinden keinen Schaden nehmen. Wenn ich diesen Gedanken aber wichtig nehme, darüber weiter nachdenke, grüble und mir Sorgen mache, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich über kurz oder lang psychische Probleme entwickeln.

Wie sich diese Überlegungen zum Denken über das Denken in eine psychotherapeutische Behandlung übersetzen lassen, wird Dr. Michael Simons von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen am Freitag in seinem Vortrag „Die Ohnmacht der Gedanken“ vorstellen. Dr. Simons ist Leitender Psychologe der Aachener Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters und gilt als einer der Pioniere der Metakognitiven Therapie für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Am Freitag den 30.6. wird er ab 18:30 zunächst allgemein den Ansatz der Metakognitiven Therapie beschreiben und anschließend die Anwendung bei Angst-, Zwangs-, depressiven und posttraumatischen Belastungsstörungen bei Jugendlichen vorstellen.

Wir laden alle Interessierten herzlich ein, insbesondere niedergelassene PsychotherapeutInnen, niedergelassene ÄrztInnen, PsychologInnen, LehrerInnen, MitarbeiterInnen von Jugendämtern, ärztliche und psychologische MitarbeiterInnen der Kliniken, MitarbeiterInnen von Erziehungsberatungsstellen und anderen Institutionen, die psychisch kranke und behinderte Kinder und Jugendliche betreuen.

Die Veranstaltung ist von der hessischen Landesärztekammer und der hessischen Psychotherapeutenkammer zertifiziert.

Zum Veranstalter:

Das Institut für Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin (IVV) ist ein staatlich anerkanntes psychotherapeutisches Ausbildungsinstitut, das 1999 von Psychologen und Medizinern der Philipps-Universität Marburg gegründet wurde. Die besonderen Möglichkeiten des IVV liegen in der interdisziplinären Zusammenarbeit und in der engen Kooperation mit dem Universitätsklinikum, durch die eine praxisnahe und wissenschaftlich fundierte Ausbildung ermöglicht wird. Einen Schwerpunkt am IVV bildet die Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen.

Das IVV stellt Aus- und Weiterbildungsangebote für Ärzte, Ärztinnen, Psychologinnen, Psychologen und andere Berufsgruppen bereit und vermittelt so Theorie und Praxis der wissenschaftlich fundierten Psychotherapie, insbesondere der Verhaltenstherapie und der Verhaltensmedizin. Zudem hat sich das IVV zum Ziel gesetzt, wissenschaftliche Untersuchungen und Neuentwicklungen auf dem Gebiet der Psychiatrie, der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der Klinischen Psychologie und der Psychotherapie zu fördern und zu verwirklichen.

Referierende

Dr. Michael Simons (Aachen)

Veranstalter

Institut für Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin an der Philipps-Universität Marburg e.V.

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