06.11.2017 Junge Marburger und Gießener Wissenschaftler für herausragende Leistungen in der Medizin geehrt

Dr. Ying Wang und Dr. Benedetto Daniele Giaimo erhielten Von Behring-Röntgen-Nachwuchspreise

Gruppenfoto mit Preisträgern
Foto: Christian Stein
Gemeinsame Freude über die besonderen Auszeichnungen bei den Nachwuchspreisträgern und ihren Gratulanten aus dem Vorstand der Von Behring-Röntgen-Stiftung: (v.l.n.r.) Stiftungspräsident Friedrich Bohl, die Preisträger Dr. Ying Wang und Dr. Benedetto Daniele Giaimo sowie Stiftungsvizepräsidentin Prof. Dr. Birgit Lorenz.

Im Rahmen eines Festakts im Senatssaal der Justus-Liebig-Universität in Gießen hat die Von Behring-Röntgen-Stiftung gestern zwei Nachwuchswissenschaftler für ihre besonderen Leistungen in der medizinischen Forschung geehrt. Die in diesem Jahr mit jeweils 5.000 Euro dotierten Von Behring-Röntgen-Nachwuchspreise wurden an die Marburgerin Dr. Ying Wang und den Gießener Dr. Benedetto Daniele Giaimo verliehen.

„Wir sehen es als eine unserer wichtigsten Aufgaben an, exzellente junge Wissenschaftler in den ersten Jahren ihrer Forschungstätigkeit zu fördern. In dieser Zeit werden die Weichen für die wissenschaftliche Karriere gestellt.“, erklärte Stiftungspräsident Friedrich Bohl. „Die Preise sollen zugleich Anerkennung und Motivation für die Arbeit der beiden Nachwuchsforscher sein.“

Dr. Benedetto Daniele Giaimo erhielt den Von Behring-Röntgen-Nachwuchspreis für seine Arbeiten, die wesentliche neue Erkenntnisse zur Entstehung und der Entwicklung von akuten Leukämien liefern.

Der 33-jährige Italiener ist seit 2014 als Postdoktorand am Biochemischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen tätig. Dr. Giaimos Forschungsergebnisse wurden bereits in hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlicht.

Für ihre wegweisende Forschungsarbeit zu Anheftungsproteinen und ihrer Rolle bei der invasiven Ausbreitung von Krebszellen wurde Dr. Ying Wang geehrt. Seit 2013 ist die 34-jährige gebürtige Chinesin Postdoktorandin am Institut für Pharmakologie der Philipps-Universität Marburg. Dr. Wang wurde zur Präsentation ihrer wissenschaftlichen Ergebnisse bereits zu bedeutenden Kongressen eingeladen und für ihre Vorträge ausgezeichnet. 

Der Präsident der Justus-Liebig-Universität, Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, lobte die ausgewählten Preisträger: „Durch ihren internationalen Hintergrund bereichern sie das Forschungsumfeld der  Medizinstandorte Gießen und Marburg und tragen zur Netzwerkbildung bei.“ Vorgestellt wurden die beiden Forschertalente im Rahmen eines Wissenschaftsgesprächs, das von Stiftungsvizepräsidentin Prof. Dr. Birgit Lorenz moderiert wurde.

Abschließend hielt Frau Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff einen Festvortrag über die Gründung ihres erfolgreichen Biopharmaunternehmens AiCuris sowie die klinische Entwicklung des Virostatikum Letermovir. Das Medikament wird bei Infektionen mit dem Humanen Cytomegalievirus eingesetzt. Eine Infektion mit diesem weitverbreiteten Virus kann bei Patienten mit schweren Immunschwächen und Neugeborenen lebensbedrohlich werden.

Musikalisch wurde der Abend von einem Streichquartett aus Mitgliedern des Gießener Universitätsorchesters begleitet.

Über die Stiftung:

Die Von Behring-Röntgen-Stiftung wurde am 8. September 2006 vom Land Hessen zur Förderung der Hochschulmedizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Philipps-Universität Marburg errichtet. Mit ihrem Stiftungskapital in Höhe von 100 Millionen Euro, aus dessen Zinserträgen die Förderung erfolgt, gehört sie zu den größten Medizinstiftungen in Deutschland. Gegründet wurde die Von Behring-Röntgen-Stiftung im Zuge der Fusion der Universitätskliniken Gießen und Marburg im Jahr 2005 und der anschließenden Privatisierung 2006, mit dem Ziel, an beiden Standorten neue Perspektiven für die Hochschulmedizin zu entwickeln und zu sichern.

Mit den Von Behring-Röntgen-Nachwuchspreisen ehrt die Stiftung seit 2009 jährlich junge Wissenschaftler aus Marburg und Gießen, die maximal 35 Jahre alt sind, für ihre herausragenden Leistungen in der Medizin oder Biomedizin. Die Nachwuchspreise sind mit einem Preisgeld in Höhe von bis zu 5.000 Euro verbunden.

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