18.06.2018 Die UB öffnet die Türen am Tag der Architektur

Ein Blick auf die Architektur der Marburger Universitätsbibliothek

Foto: Horst Fenchel
Das gläserne Atrium der UB gewährt reizvolle Ausblicke auf den Botanischen Garten und die historischen Nachbarbauten.

Wer beim Thema Bibliothek nur an Bücher denkt, übersieht unter Umständen eine andere Kulturleistung: die Baukunst. Am 23. und 24. Juni haben Architekturinteressierte in Marburg Gelegenheit, die neue Universitätsbibliothek zu besuchen und dabei den Blick auf architektonische Details und städtebauliche Zusammenhänge zu richten. Anlass bietet der bundesweit durchgeführte Tag der Architektur, der in diesem Jahr unter dem Motto steht "Architektur bleibt". Die Universitätsbibliothek ist an beiden Tagen von 8 bis 24 Uhr für Architekturinteressierte geöffnet, am Samstag werden außerdem drei Architekturführungen angeboten.

Die Ende April eröffnete, zwischen Elisabethkirche und Altem Botanischen Garten gelegene Universitätsbibliothek wurde in rund vierjähriger Bauzeit als Ergebnis eines städtebaulichen Ideen- und Realisierungswettbewerbs nach den Plänen des Darmstädter Architekturbüros Sinning errichtet. Rund 120 Millionen Euro hat das Land Hessen in das Vorzeigeprojekt investiert, finanziert über das HEUREKA-Programm des Landes, umgesetzt durch den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH). Auf 18.500 Quadratmetern Fläche stehen den Nutzerinnen und Nutzern nun rund 3,2 Millionen Medieneinheiten zur Verfügung.

Trotz seiner Größe fügt sich der viergeschossige Neubau harmonisch in die historische Umgebungsbebauung ein. Die Architekten haben die Besonderheiten Marburgs in ihrem Entwurf aufgegriffen und subtil interpretiert: Die Vorsprünge der Atriumfassaden zitieren die typischen Fachwerkgassen, die große Freitreppe und die "Leseterrassen" erinnern an die Topographie der Oberstadt. Die rote Sandsteinfarbe von Elisabethkirche und Schäfer-Bau findet sich im Atrium wieder, der helle Putz der angrenzenden Gründerzeitbauten bestimmt die Farbigkeit der Fassaden.

Das 190 Meter lange Gebäude wird von einem gläsernen Atrium diagonal durchschnitten. Es dient als öffentlicher Durchgang und verbindet auf diese Weise die Bibliothek mit der Stadt. Im ganzen Gebäude ergeben sich spannungsreiche Ausblicke zu den städtischen Wahrzeichen Landgrafenschloss und Elisabethkirche sowie auf die Topografie der Oberstadt und den Alten Botanischen Garten.

Der Architekt Norbert Sinning leitet die Führungen und steht für Fragen gerne zur Verfügung. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt, eine Anmeldung daher erforderlich. Begleitend zu den Führungen ist die vom Studentenwerk betriebene Cafeteria „CoLibri“ am Samstag von 10:30 Uhr bis 16 Uhr für Besucher geöffnet.

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