15.11.2018 Neue Lehrideen gewürdigt

Ideenwettbewerb „Lehre@Philipp“ bietet die Möglichkeit, neue Lehrkonzepte zu erproben – Philipps-Universität fördert drei innovative Projekte

Gruppenfoto der Preisträgerinnen und Preisträger
Foto: Christina Mühlenkamp
Dr. Jan Schneider, Dr. Friedrich Gockel, Dr. Lars Huster, Prof. Dr. Kathrin Siebold, Jana Hensch, Prof. Dr. Evelyn Korn, Ruben Bieker (Vertreter für Dr. Fabienne Quennet), David Zook (v. l.).

Am Mittwoch, 14. November 2018, fand der zweite Tag der Lehre der Philipps-Universität Marburg statt. Im Fokus stand die Auszeichnung der neuen Lehrmethoden und -konzepte des Ideenwettbewerbs „Lehre@Philipp“. Insgesamt vergab die Universität Marburg in diesem Jahr rund 30.000 Euro an die Preisträgerinnen und Preisträger. Daneben wurde aber auch auf die Preisträgerinnen und Preisträger des vergangenen Jahres geschaut: In einem interaktiven Disqspace hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, die Umsetzung der Projekte von 2017 aus erster Hand zu erleben, die Ideen selbst auszuprobieren und in vielen Gesprächen Inspiration für das eigene Lehren und Lernen zu bekommen.

Bei der offiziellen Eröffnung der Preisverleihung des diesjährigen Wettbewerbs betonte Prof. Dr. Katharina Krause, Präsidentin der Philipps-Universität, unter anderem die Besonderheit des Lehrpreises der Universität Marburg: Anders als klassische Lehrpreise, die bereits bewährte Konzepte auszeichneten, dürften bei „Lehre@Philipp“ Ideen entwickelt und erprobt werden. Diese Chance nutzten in diesem Jahr 22 Gruppen aus unterschiedlichen Bereichen der Philipps-Universität mit ihren Einreichungen. „Die innovativen Konzepte und Methoden der Preisträgerinnen und Preisträger beschwingen die Lehre an der Universität Marburg“, sagte Prof. Dr. Evelyn Korn, Vizepräsidentin für Studium und Lehre. Es verdeutliche die Inspiration für alle Lehrenden, die sowohl von den Projekten des vergangenen Jahres als auch von den neu ausgezeichneten Ideen ausgehe. „Wir zeichnen heute auch Projekte aus, die neue Einsatzmöglichkeiten digitaler Methoden ausweiten. Davon können zahlreiche Arbeitsgruppen der Universität unmittelbar profitieren“, betonte Korn. Die Preisträgerinnen und Preisträger:

Jana Hensch und Prof. Dr. Kathrin Siebold von der Arbeitsgruppe Deutsch als Fremdsprache möchten angehende Lehrerinnen und Lehrer fit machen im Umgang mit digitalen Tools, die den Unterricht bereichern. Dazu gestalten Marburger Studierende des Fachs Deutsch als Fremdsprache digital gestützte Lehreinheiten für Studierende der Erasmus-Partneruniversität Universidad Pablo de Olavide de Sevilla, die ihrerseits die deutsche Sprache erlernen wollen. In gemeinsamen Online-Seminaren erfahren die Studierenden die Möglichkeiten digitaler Element sowohl aus der Perspektive der Lehrenden als auch der Lernenden.

Mit „Marburg meets Kansas“ werden Dr. Fabienne Quennet und David Zook am Sprachenzentrum der Universität Marburg ein Lehrprojekt durchführen, bei dem Studierende der Philipps-Universität Marburg gemeinsam mit US-amerikanischen Kommilitoninnen und Kommilitonen einen virtuellen Seminarraum nutzen, um amerikanische Literatur zu analysieren. Die digitale Unterstützung ermöglicht einen wöchentlichen Austausch. Studierende aus beiden Universitäten profitieren von der Arbeit – in Marburg mit einem stärkeren Fokus auf Sprachkompetenz und Erwerb eines Literaturzugangs, in den USA mit einem Fokus auf der interkulturellen Reflexion des eigenen Landes.

Dr. Friedrich Gockel, Dr. Lars Huster, Prof. Dr. Ulrich Lotzmann und Dr. Jan Schneider vom Fachbereich Medizin wollen Studierenden die Zahnpräparation erleichtern und besser an die Realität heranführen. Das Beschleifen von Zähnen gehört zu den häufigsten invasiven Maßnahmen in der zahnmedizinischen Praxis. Die Studierenden der Zahnmedizin werden bisher an standardisierten Phantommodellen ausgebildet. Allerdings weichen Zähne von realen Patientinnen und Patienten hinsichtlich der Zahnstellung und -form deutlich vom Ideal des klassischen Phantommodells ab. Mittels eines 3D-Druckers sollen aus Scannerdaten von Patientinnen und Patienten dreidimensionale reale Zahnmodelle erstellt werden, an denen die Studierenden realitätsnah lernen und arbeiten können, um sie für die ersten Patientenkontakte bestmöglich vorzubereiten.

Im Anschluss an die Preisverleihung rundete Prof. Dr. Gabi Reinmann, Professorin für Lehren und Lernen an der Universität Hamburg, die Veranstaltung mit einer wissenschaftlichen Perspektive zur Lehrentwicklung ab. Sie führte die Zuhörerinnen und Zuhörer in die Frage „Wie kann man Lehre forschungsnah gestalten?“ ein. Beim abschließenden Austausch wurden Themen aus allen Teilen der Veranstaltung diskutiert – und so die Planungen für die nächsten innovativen Lehrprojekte bereits begonnen.

Weitere Informationen:

Die Preisträgerinnen und Preisträger als Videovorstellung: https://www.youtube.com/playlist?list=PLLmr_XhQwwKMZrX4_ZCfdfniOPuolDphE

Überblick über die Ideen des letzten Jahres: https://www.uni-marburg.de/de/universitaet/lehre/lehrprofil/lehrpreis

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