15.08.2018 Neue Professur für Hessische Landesgeschichte

Prof. Dr. Sabine Mecking wird ab dem Wintersemester 2018/19 an der Philipps-Universität zur neuzeitlichen Landesgeschichte lehren und forschen

Gruppenfoto der Beteiligten
Foto: Henrik Isenberg
Prof. Dr. Sabine Mecking (Mitte) wird ab dem kommenden Wintersemester in Marburg die Hessische Landesgeschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts in Forschung und Lehre vertreten. Prof. Dr. Katharina Krause, Präsidentin der Philipps-Universität, und Hessens Wissenschaftsminister Boris Rhein unterzeichneten im Marburger Landgrafenschloss die offizielle Vereinbarung.

Gemeinsam mit dem Land Hessen hat die Philipps-Universität Marburg eine neue, neuzeitlich ausgerichtete Professur für Hessische Landesgeschichte eingerichtet. Vom kommenden Wintersemester an wird die Historikerin Prof. Dr. Sabine Mecking in Marburg die Hessische Landesgeschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts in Forschung und Lehre vertreten. Weiterhin soll mit der Professur von 2021 an die Leitung des Hessischen Landesamts für geschichtliche Landeskunde verbunden sein. Am 15. August 2018 unterzeichneten Prof. Dr. Katharina Krause, Präsidentin der Philipps-Universität, und Hessens Wissenschaftsminister Boris Rhein im Marburger Landgrafenschloss offiziell die entsprechende Vereinbarung.

„Wir freuen uns sehr, dass wir Frau Prof. Dr. Mecking für diese Aufgabe gewinnen konnten“, sagte Prof. Dr. Katharina Krause, Präsidentin der Philipps-Universität Marburg. „Die Universität Marburg und das Hessische Landesamt für geschichtliche Landeskunde arbeiten seit vielen Jahren erfolgreich zusammen. Die neu geschaffene Professur soll der Profilierung der landesgeschichtlichen Forschung dienen und zur Entwicklung regionaler Kompetenznetzwerke in Forschung, Lehre, Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie der Vermittlung von Forschungsergebnissen beitragen“, sagte Krause.

Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Die Voraussetzungen für die neue Professur sind hervorragend. Sie kann auf die beachtlichen Ergebnisse landeshistorischer Arbeit des Landesamtes für geschichtliche Landeskunde, der Staatsarchive und der Historischen Kommissionen in Hessen aufbauen und an deren bisherige Leistungen anknüpfen. Mit der Professur wird der landesgeschichtlichen Forschung und Lehre nun ein verlässlicher Rahmen gegeben. Die Professur wird die vorhandenen, gewachsenen Strukturen bereichern und neue Impulse für die Landesgeschichte setzen.“

In einem Kurzvortrag legte Mecking dar, welche Ziele sie in den kommenden Jahren in Forschung und Lehre verfolgt. Besonders Fragen der Historischen Demokratie- und Protestforschung, der Verwaltungs- und Stadtgeschichte sowie der Musik- und Kulturgeschichte werden eine Rolle spielen. „Ich möchte in Marburg die moderne Regional- und Landesgeschichte in ihrer ganzen Breite vertreten“, sagte Mecking. „Vielversprechende Untersuchungsfelder für eine integrationsfähige Hessische Landesgeschichte wären beispielsweise Protestkulturen in Stadt und Land, Polizeigeschichte nach 1945, Ministerien und oberste Landesbehörden in der NS-Zeit und frühen Bundesrepublik sowie Geschlechtergeschichte in der Region.“ In der Lehre ist es Mecking wichtig, landes- und regionalgeschichtliche Methoden und Inhalte praxisorientiert und veranschaulichend zu vermitteln. Hierbei soll unter anderem mit den staatlichen und kommunalen Archiven, außeruniversitären Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Gedenk- und Erinnerungsstätten in Hessen, aber auch mit der International School for Holocaust Studies in Yad Vashem, Jerusalem, kooperiert werden.

Nach dem Diplom in Verwaltungswissenschaften an der Fachhochschule in Gelsenkirchen hat Mecking an der Universität in Münster ein Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Geschichte, Mathematik und Sport abgelegt. Ebendort wurde sie mit einer Lokalstudie zu den politischen Brüchen und administrativen Kontinuitäten auf kommunaler Ebene in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts promoviert. Sie habilitierte an der Universität Düsseldorf. In ihrer prämierten Habilitationsschrift analysierte sie gesellschaftliche und politische Wandel in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts am Beispiel von Bürgerprotesten gegen die kommunale Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Mecking war im Gedenkstättenbereich, an außeruniversitären Forschungsinstituten im In- und Ausland sowie an verschiedenen Hochschulen tätig. Sie hat Vertretungs- und Gastprofessuren an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Karls-Universität Prag und der Universität Kopenhagen übernommen, bevor sie 2012 den Ruf der Fachhochschule in Duisburg annahm. Sie ist Vorsitzende des Brauweiler Kreises für Landes- und Zeitgeschichte und geschäftsführende Herausgeberin der Zeitschrift „Geschichte im Westen“ sowie Mitherausgeberin mehrerer landesgeschichtlicher Schriftenreihen.

 

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