05.09.2018 #wirsindmehr - Marburg gegen Rechtsextremismus
Universität schließt sich Aufruf zu Demonstration und Kundgebung der Stadt an
Unter dem Motto „#wirsindmehr – Marburg gegen Rechtsextremismus!“ laden der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung der Universitätsstadt Marburg gemeinsam alle Bürgerinnen und Bürger für Freitag, 7. September, ab 17 Uhr zur Demonstration und Kundgebung ein. Treffpunkt ist auf dem Vorplatz des Erwin-Piscator-Hauses, die Kundgebung findet auf dem Marktplatz statt. Die Philipps-Universität Marburg schließt sich dem Aufruf zur Demonstration und zur Kundgebung an.
Aufruf der Stadt Marburg:
Alle Marburger Initiativen, Vereine, Unternehmen, Gruppen und Organisationen sind laut Stadt auch kurzfristig herzlich willkommen, den Aufruf zur Demonstration als Unterstützer zu unterzeichnen, um so als Stadtgesellschaft ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen.
Sie können sich dafür bis zum Mittwoch, 5. September, um 16 Uhr per Mail unter oberbuergermeister@marburg-stadt.de bitte mit Angabe des Absenders und der Kontaktdaten melden, Stichwort „wirsindmehr“. Die Demonstration startet am Freitag um 17 Uhr auf dem Vorplatz des Erwin-Piscator-Hauses und führt von dort über Biegenstraße, Rudolphsplatz und Unistraße über den Hanno-Drechsler-Platz in die Oberstadt. Anschließend findet eine Kundgebung auf dem Marktplatz statt. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies wird im Namen des Magistrats sprechen, Dr. Elke Neuwohner als stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin für das Stadtparlament. Die Palette der weiteren Rednerinnen und Redner wird insgesamt die Breite der Marburger Zivil- und Stadtgesellschaft umfassen. Entsprechende Namen der weiteren Rednerinnen und Redner, darunter von Universität und Kirche, sollen bis Mitte der Woche feststehen. Das gilt auch für die Kulturbeiträge der Veranstaltung, die bis 19 Uhr geplant ist.
Vorausgegangen ist der Veranstaltung ein einstimmiger Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom vergangenen Freitag:
„Man kann nicht dulden und wir werden nicht dulden, dass Gruppen hetzend und gewalttätig durch die Straßen ziehen", machte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies unmissverständlich deutlich. In ihrem am Freitag gefassten Beschluss verurteilt Marburgs Stadtverordnetenversammlung einstimmig die pogromähnlichen Ausschreitungen in Chemnitz.
„Es ist nicht zu dulden, dass die staatliche Autorität so nachlässt, dass wie in Chemnitz überhaupt das Gewaltmonopol des Staates in Frage gestellt wird", stellt Spies klar. „Wir müssen den Folgen umso deutlicher, entschieden und zusammen entgegentreten – für unsere Demokratie", so Marburgs Oberbürgermeister vor der Stadtverordnetenversammlung.
„Es ist Aufgabe des Staates alle Menschen vor Gewalt zu schützen. Zugleich beginnt der Kampf gegen Rechtextremisten in den Kommunen. Wir sagen deshalb gemeinsam: In Marburg ist kein Platz für rechtsextremes Gedankengut! Die Aufklärung von Menschen, das Abbauen von Vorurteilen und das Gestalten eines friedlichen Zusammenlebens sind gemeinsame Aufgabe von Kommune und Bürgerinnen und Bürgern", so der Wortlaut des Beschlusses.
Die Stadtverordnetenversammlung und der Magistrat begrüßen ausdrücklich das Engagement aller Marburgerinnen und Marburger, die bisher und in Zukunft zivilgesellschaftlich ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen. Der Magistrat der Stadt wird gemeinsam mit der Stadtverordnetenversammlung für alle Bürgerinnen und Bürger eine Gelegenheit organisieren, dies gemeinsam und öffentlich in Marburg zu demonstrieren. „Wir werden in der Universitätsstadt Marburg ein deutliches Zeichen gegen Gewalt und Rassismus setzen", so Oberbürgermeister Spies.
Im Marburger Stadtparlament sind SPD, CDU, Linke, Grüne, BfM, FDP/MBL und ein Pirat vertreten.