18.12.2020 Gute Forschung braucht gutes Datenmanagement

Forschende traten beim virtuellen HeFDI Plenary der Philipps-Universität in den Dialog mit dem Forschungsdatenmanagement

Vernetzungsstruktur hell auf dunklem Grund
Foto: Colourbox.de
Ob bei der Vernetzung von Neuronen oder digitalen Forschungsdaten: Eine funktionierende Infrastruktur ist wichtig.

Digital gestützte Forschung eröffnet neue Forschungsfelder und Erkenntnisse. Das funktioniert aber nur, wenn Forschungsdaten über verschiedene Systeme hinweg zugänglich und nutzbar sind. Für den Erfolg des Forschungsdatenmanagements und den Auf- und Ausbau von effektiven Infrastrukturen ist eine enge Abstimmung mit Nutzerinnen und Nutzern daher entscheidend. Am Donnerstag, 17. Dezember 2020, kamen Forschende zu diesem Thema ins Gespräch – beim ersten virtuellen Plenary der Landesinitiative HeFDI – Hessische Forschungsdateninfrastrukturen, einem von der Philipps-Universität Marburg koordinierten Projekt. In ihrer virtuellen Begrüßung betonte Wissenschaftsministerin Angela Dorn die wichtige Rolle des erfolgreichen Forschungsdatenmanagements.

In HeFDI arbeiten elf hessische Hochschulen und die Verbundzentrale des Hessischen Bibliotheks- und Informationssystems (HeBIS) beim Aufbau digitaler Forschungsinfrastrukturen eng zusammen. Seit 2016 haben die beteiligten Hochschulen Anlaufstellen für Fragen des Forschungsdatenmanagements aufgebaut, die neben Beratung und Schulungen auch abgestimmte und gemeinsame Services anbieten.    

„Spätestens die Corona-Pandemie hat gezeigt: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die auf der ganzen Welt an Lösungen arbeiten, brauchen die Vernetzung. Diese läuft über viele, viele Daten. Damit man innerhalb der Daten auch die richtigen Anknüpfungspunkte findet, brauchen wir ein richtiges Forschungsdatenmanagement“, sagte Dorn in ihrer Videobotschaft. „Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Hessische Landesinitiative für Forschungsdateninfrastrukturen, weil sie eine hervorragende Vernetzung zwischen den Hochschulen bietet, aber auch die Schnittstelle zu nationalen Forschungsdateninfrastrukturen bieten kann“, sagte Dorn und ergänzte: „Denn eines ist klar: Wir brauchen Forschungsdaten für eine gute Forschung und es braucht gute Forschung um die Fragen dieser Zeit zu lösen. Um nichts weniger geht es im Moment. Deswegen bedanke ich mich bei den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und dem HeFDI-Konsortium, dass Sie hier aktiv mithelfen.“

„Die HeFDI-Hochschulen nehmen ihre Rolle in der Digitalisierung sehr ernst und beleuchten beim Forschungsdatenmanagement deshalb auch intensiv Fragen zu Sicherheit und verantwortungsvollem Umgang mit Daten“, sagt die Präsidentin der Philipps-Universität, Prof. Dr. Katharina Krause.

Beim HeFDI-Plenary erhielten Forschende Gelegenheit, Beispiele zu erfolgreichem Forschungsdatenmanagement zu sehen und sich mit den bereits bewilligten Konsortien der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) vertraut zu machen. HeFDI versteht sich als Teil einer gesamten nationalen Forschungsdateninfrastruktur, um die wertvollen Datenbestände von Wissenschaft und Forschung für das gesamte deutsche Wissenschaftssystem systematisch zu erschließen, zu vernetzen und nachhaltig nutzbar zu machen.

Prof. Dr. Iris Pigeot, Direktorin des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie der Universität Bremen, erläuterte außerdem in ihrer Keynote, weshalb der allseitige Ruf nach Data Science nur mit gutem, intelligentem Forschungsdatenmanagement möglich ist.

„Neue Forschungsfelder, Synergien, Ressourceneffizienz – mit intelligentem Forschungsdatenmanagement eröffnen sich ganz neue Erkenntniswege für Wissenschaft und Gesellschaft“, sagte Prof. Dr. Thomas Nauss, Vizepräsident für Informationsmanagement der Universität Marburg. „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler brauchen professionelle Unterstützung, um deren Innovationspotential voll auszuschöpfen und im internationalen Forschungswettbewerb erfolgreich zu bleiben. HeFDI und Veranstaltungen wie diese leisten hier einen ganz entscheidenden Beitrag“, sagt Nauss.

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