14.12.2021 Digital in hessische Kultur eintauchen

Hessische Kultureinrichtungen unterzeichnen Open Access Policy

Foto eines Laptops
Foto: Colourbox.de/Montage: Christina Mühlenkamp
Hessische Kultureinrichtungen verfügen über zahlreiche Kulturgüter, zum Teil aus der ganzen Welt - in Zukunft sollen diese digital zugänglich sein.

Freier, digitaler Zugang zu allen Kulturgütern, die in Hessen verwaltet werden – dafür ist nun ein wichtiger Grundstein gelegt. Unter Federführung der Philipps-Universität Marburg haben über zehn hessische Kultureinrichtungen eine gemeinsame Open Access Policy entwickelt, um der Öffentlichkeit einen umfassenden, unbeschränkten Einblick in das Kulturerbe des Landes Hessen, aber auch darüber hinaus zu ermöglichen. Seit Herbst 2020 unterstützt das Land Hessen das Projekt mit 50.000 Euro.

Hessische Kultureinrichtungen verfügen über umfangreiche Kulturgüter, die einen universellen und überzeitlichen Wert haben. „Durch den fortschreitenden Digitalisierungsprozess können Kulturgüter bzw. ihre Digitalisate sehr viel sichtbarer und nahbarer werden. Der freie Zugang und die damit verbundene Transparenz ermöglichen eine viel umfassendere gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Kulturgut“, sagt Dr. Christian Bracht, Direktor des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte - Bildarchiv Foto Marburg der Philipps-Universität, der das Projekt leitet. „Die Open Access Policy (OA-Policy) ist ein ganz wichtiger Schritt in diese Richtung“, so Bracht.

Über zehn Kultureinrichtungen des Landes Hessen haben die OA-Policy erarbeitet und unterzeichnet: Das Hessische Landesarchiv, die Hochschulen mit ihren Bibliotheken, Museen und Sammlungen, das Hessische Landesamt für geschichtliche Landeskunde, die hessischen Landesmuseen, die Staatlichen Schlösser und Gärten sowie das Landesamt für Denkmalpflege.

Sie alle eint der Wunsch nach einem möglichst uneingeschränkten Zugang zum von ihnen verwalteten Kulturgut. Doch die Digitalisierung von Kulturgütern und Bereitstellung bereits vorhandener Digitalisate birgt einige Herausforderungen, beispielsweise den Umgang mit Nutzungsrechten. „Die OA-Policy beinhaltet Handlungsempfehlungen zur Umsetzung und orientiert sich an Prinzipien von OpenGLAM und FAIR Data“, sagt Bracht. Damit soll langfristig der freie, digitale Zugang zu Werken der materiellen und immateriellen Kultur gefördert werden.

Weitere Informationen

www.uni-marburg.de/fotomarburg/oa-policy

Zum Projekt

Die Projektaktivitäten bauen auf die Arbeitsgruppe Digitalisierung auf, die im Herbst 2018 auf Anregung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (HMWK) als spartenübergreifende Arbeitsgruppe eingerichtet wurde, um über aktuelle Herausforderungen der Digitalisierung im hessischen Kulturbetrieb zu beraten. Aus der Arbeitsgruppe entstand 2020 das vom HMWK geförderte Projekt „Entwicklung einer Open Access Policy zur öffentlichen Zurverfügungstellung von Digitalisaten des kulturellen Erbes für Kulturerbe-Einrichtungen des Landes Hessen“.

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