14.07.2021 Neues Institut für mehr Biodiversität
Lore-Steubing-Institut bündelt Biodiversitätsforschung in Hessen und verbindet Wissenschaft mit Naturschutzpraxis
Heute gaben die Hessische Umweltministerin, Priska Hinz, und die Hessische Wissenschaftsministerin, Angela Dorn, gemeinsam den Startschuss für das Lore-Steubing-Institut für Naturschutz und Biodiversität in Hessen. Das Lore-Steubing- Institut (LSI) ist ein Zusammenschluss des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), der Universitäten Gießen, Darmstadt, Marburg, Kassel und Frankfurt am Main, der Hochschule Geisenheim University sowie der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Die Philipps-Universität bringt mit dem Marburg Open Forest, einem Forschungs- und Lehrwald, Methoden für das Naturschutzmonitoring der Zukunft in das LSI ein.
Durch die organisatorische und personelle Zusammenarbeit und Verzahnung möchten die Partner des LSI neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu den verschiedenen Elementen der Biodiversität und des Naturschutzes in Hessen gewinnen. Zudem ist es das Ziel, den gegenseitigen Austausch zwischen Wissenschaft und Naturschutzpraxis zu fördern. Dafür führen die Partner des LSI gemeinsam angewandte Forschungsprojekte zu in Hessen relevanten Naturschutz- und Biodiversitätsthemen durch, vermitteln Fachwissen und beraten die Politik. Das Institut plant außerdem, mit Naturschutzorganisationen und -stiftungen, Landschaftspflegeverbänden und weiteren im Naturschutz Engagierten zusammenzuarbeiten. Themenfelder, die das LSI für seine Arbeit ins Auge gefasst hat, sind zum Beispiel das Insektensterben in Hessen, Auswirkungen des Klimawandels auf die Biodiversität und auch das Management und Monitoring von Tier- und Pflanzenarten sowie innovative Methoden für das Umwelt- und Naturschutzmonitoring.
„Der Marburg Open Forest der Philipps-Universität bietet hier hervorragende Anknüpfungspunkte“, sagt Prof. Dr. Thomas Nauss, Vizepräsident für Informationsmanagement und Leiter des LOEWE-Schwerpunkts „Natur 4.0 - Sensing Biodiversity“, für den der Marburg Open Forest auch als Entwicklungsgebiet dient. „Seit 2019 werden im Universitätswald Methoden für das Naturschutzmonitoring der Zukunft auf Basis vernetzter Sensorik und künstlicher Intelligenz entwickelt. Wir bündeln damit die Expertise der Marburger Geographie, Ökologie und Informatik und bringen diese nun auch in das LSI mit ein. Wir freuen uns auf den Austausch und diesen wichtigen Schritt zur Verbindung von Wissenschaft und praktischem Naturschutz“, sagt Nauss.
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Die Namensgeberin des Institutes, Prof. Dr. Dr. h. c. Lore Steubing (1922-2012), leistete vorbildhafte Pionierarbeit für die ökologische Forschung in Deutschland. Sie war Professorin an der Justus-Liebig-Universität Gießen, die Gründerin des ersten botanischen Institutes mit ökologischer Ausrichtung und trug maßgeblich zur Gründung der Gesellschaft für Ökologie (GfÖ) bei. Als Würdigung ihrer Verdienste trägt das LSI ihren Namen.