30.11.2021 Wolfgang Oertel ist neuer Präsident des European Brain Council

Neurologe der Philipps-Universität übernimmt ab Januar 2022 das renommierte Amt

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Foto: Oscar Seijkens
Prof. Dr. Dr. Wolfgang Oertel vom Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg ist ab Januar 2022 Präsident des European Brain Council.

Der European Brain Council (EBC) hat einen neuen Präsidenten: Prof. Dr. Dr. Wolfgang Oertel vom Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg wird ab dem 1. Januar 2022 die gemeinnützige Organisation mit Sitz in Brüssel leiten. Ein wichtiges Ziel des EBC ist, die Forschung zu psychischen und neurologischen Erkrankungen zu fördern und die Versorgung und damit die Lebensqualität der schätzungsweise 170 Millionen Bürger in Europa, die an einer Erkrankung des Gehirns leiden, zu verbessern.

„Jeder dritte Bürger in Europa leidet an einer Erkrankung des Nervensystems. Die Kosten für die Diagnose, Therapie und Betreuung von Gehirn-Erkrankten sind weit höher als für jede andere Disziplin in der Medizin. Kein anderes Krankheitsgebiet beeinflusst unser Leben so stark wie die Erkrankungen des Gehirns“, sagt Prof. Dr. Dr. Wolfang Oertel.

Der EBC vernetzt alle Akteurinnen und Akteure auf dem Gebiet der Gehirn-Gesundheit, Gehirn-Erkrankungen und Gehirnforschung – darunter die Patientenvereinigungen von neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen, wissenschaftliche Fachorganisationen der Grundlagen- und klinischen Forschung sowie Industriepartner. Weitere wichtige Mitglieder des EBC sind zahlreiche Fachgesellschaften der Berufsgruppen wie die Europäischen Gesellschaften für Psychiatrie, Neurologie, Neurochirurgie, Neuropädiatrie und Kinder- und Jugend-Psychiatrie. Der EBC vertritt die Interessen all seiner Mitglieder „mit einer Stimme“ gegenüber den europäischen und auch nationalen Entscheidungsträgern. Mit Projekten, Forschungs- und Grundsatzpapieren sowie Veranstaltungen fördert der EBC kontinuierlich den Dialog zwischen Politik, Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft – insbesondere, um eine starke europäische Gesundheitspolitik für Personen mit Erkrankungen des Gehirns aufzubauen.

„Um die Versorgung der Betroffenen europaweit zu sichern, um neue Verfahren der Früherkennung und kausal wirksame Therapien von psychischen und neurologischen Gehirnerkrankungen zu entwickeln und deren Prävention zu verstärken, bedarf es einer Priorisierung der Förderung der Gehirnforschung und der entsprechenden Versorgungsforschung in Europa“, sagt Oertel.

Die Vorstandswahl erfolgte im Rahmen der Generalversammlung des EBC am 17. und 18. November 2021. Zuvor war Oertel bereits von 2018 bis 2021 Vizepräsident der Organisation.

Zur Person

Wolfgang Oertel ist Professor für Neurologie und ehemaliger Direktor der Klinik für Neurologie am Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg. Im Laufe seiner medizinischen Karriere hat er maßgeblichen Einfluss auf die Therapie von Patientinnen und Patienten mit der Parkinson-Erkrankung und verwandten Störungen genommen. Im September 2013 wurde er dafür mit der Hertie-Senior-Forschungs-Professur gewürdigt. Seine Forschung zu Schlafstörungen (darunter Restless-Legs-Syndrom und REM-Schlafverhaltensstörung) sowie Demenzerkrankungen fließen unter anderem auch in die Aktivitäten des Center for Mind, Brain and Behavior (CMBB) der Universität Marburg und Gießen ein. Derzeit liegt sein Forschungsinteresse in der Erkennung der sehr frühen Stadien der Parkinson-Erkrankung (10-15 Jahre vor Auftreten der motorischen Symptome) und in der Testung von potentiell neuroprotektiven Medikamenten, um das Auftreten der Parkinson-Krankheit zu verzögern oder sogar zu verhindern.

Weitere Informationen:

Meldung des EBC zur Vorstandswahl: https://www.braincouncil.eu/ebc-holds-general-assembly-and-strategic-workshop-new-executive-committee-elected/

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