26.04.2022 Universität Marburg bietet bundesweit einmalige Weiterbildung

Neuer weiterbildender Masterstudiengang „Beratung im Kontext Rechtsextremismus“ startet im Wintersemester

Flipchart im Vordergrund, Person von hinten (unscharf) in einem Seminarraum vor anderen Personen
Foto: Peter Jülich
Beratung im Kontext Rechtsextremismus und Demokratieförderung stehen im Fokus des neuen Weiterbildungsmasters an der Universität Marburg.

Die Philipps-Universität Marburg bietet ab dem Wintersemester 2022/23 einen neuen weiterbildenden Masterstudiengang an. Der Studiengang „Beratung im Kontext Rechtsextremismus“ ist in dieser Form bundesweit einmalig. Bewerbungen sind ab dem 2. Mai bis zum 15. Juli 2022 möglich.

Der kostenpflichtige weiterbildende Studiengang richtet sich in erster Linie an Fachkräfte der Mobilen Beratung und angrenzender Arbeitsfelder im Kontext Rechtsextremismus oder Demokratieförderung. Er bietet eine fundierte universitäre Ausbildung, die Wissenschaft und Praxis verknüpft.

„Der Fachbereich Erziehungs­wissenschaften der Philipps-Universität Marburg und das dort angesiedelte Demokratiezentrum Hessen wollen mit dieser universitären Weiterbildung dazu beitragen, Qualität und Professionalität im Berufsfeld der Beratung gegen Rechtsextremismus und zur Demokratieförderung zu sichern“, sagt Tina Dürr vom Demokratiezentrum.

Trotz der hohen fachlichen Anforderungen in diesem Berufsfeld gibt es bislang kein umfassendes Ausbildungsangebot. Das Demokratiezentrum Hessen unternimmt seit Jahren kontinuierlich Anstrengungen für eine fachgerechte Fortbildung der Fachkräfte und bietet entsprechende Module an. 

Qualifizierte Beratungshilfe wichtig

Mit dem Erstarken antidemokratischer Haltungen und eines autoritären, teils gewaltbereiten Nationalismus rückt die Bedeutung zivilgesellschaftlichen Engagements gegen Rechtsextremismus und für Demokratieförderung immer mehr in den Blick. Ziel der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus ist es, Menschen und Institutionen zu befähigen, sich adäquat gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus sowie weitere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit einzusetzen – in ihrem jeweiligen sozialen Umfeld oder ihren Institutionen. Auch Ereignisse in Hessen zeigen in jüngster Zeit, wie dringlich der Bedarf an professioneller Beratung im Kontext Rechtsextremismus und zur Demokratiestärkung ist: Der Mord an Regierungspräsident Walter Lübcke, das rassistische Attentat in Hanau oder die Drohbriefe des sogenannten NSU 2.0 verdeutlichen den Handlungsbedarf.

Zielgruppe und Zugangsvoraussetzungen

Der Studiengang richtet sich an Fachkräfte aus der Mobilen Beratung, an Beraterinnen und Berater aus der Betroffenenberatung, der Ausstiegs-/Distanzierungsarbeit und der Demokratiebildung sowie aus angrenzenden Arbeitsfeldern, etwa in der sozialen Arbeit oder der politischen Bildung. Zugangsvoraussetzungen sind der Abschluss eines Bachelor­studiums in den Erziehungs- oder Gesellschaftswissenschaften sowie eine mindestens einjährige einschlägige Berufspraxis.

Der Studiengang ist für maximal 20 Personen konzipiert. Die Bewerbungsphase beginnt am 2. Mai 2022 und endet am 15. Juli 2022. Die Zulassung erfolgt in der Reihenfolge der Bewerbungen, sofern die Zulassungsvoraussetzungen erfüllt sind.

Das Demokratiezentrum Hessen berät gerne individuell zu den Inhalten des Studiums sowie zu Fragen der Zulassung und der Finanzierung oder Reduzierung der Studiengebühren. Ein Newsletter informiert regelmäßig über die aktuellen Entwick­lungen zum Studiengang.

Weitere Informationen zum Studiengang und zur Bewerbung

Kontakt