14.10.2022 Universität will im Winter mehr als ein Viertel Energie einsparen

Energiespar-Tipps, Leitlinien zum Energiesparen und Informationen zu Nachhaltigkeit im Web-Auftritt gebündelt

Video: Philipps-Universität Marburg, https://youtu.be/SQ1O6JP7pBQ Auch ein Jahr später noch aktuell: Appell von Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Nauss zur Energiesicherung aus dem Wintersemester 2022/23.

Die Philipps-Universität Marburg hat sich zum Ziel gesetzt, in diesem Winter solidarisch mehr als ein Viertel Energie einzusparen. Das Land hat für seine Einrichtungen per Erlass das Ziel gesetzt, 20 Prozent weniger Energie zu verbrauchen als im letzten Winter. Gemeinsam und solidarisch können die Mitglieder der Philipps-Universität noch ein bisschen mehr schaffen und mit Blick auf das 500-jährige Universitätsjubiläum 2027 deshalb 27 Prozent Einsparung als Ziel verfolgen.

Gemeinsam beispielhaft sparsam in Präsenz

„Wissenschaft braucht Präsenz und unsere Universität ist der Ort für diese Präsenz. Auch in diesem Wintersemester. Eine Verlagerung in die digitale Distanzlehre oder in das mobile Arbeiten würde die Energiefragen zudem nur in den privaten Bereich verlagern. Deshalb geht es darum, 27 Prozent unseres Energieverbrauchs im regulären Präsenzbetrieb einzusparen und die Herausforderungen des Winters gemeinsam und solidarisch anzugehen. Und mit den gewohnten Öffnungszeiten unserer großen Bibliotheken bieten wir unseren Hochschulmitgliedern auch außerhalb der Forschung und Lehre einen geheizten Ort für einen Aufenthalt zwischendurch“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Nauss.

Fünf Leitlinien für das Energiesparen im Winter

Die Universität hat für das Energiesparen fünf Leitlinien für den Winter aufgestellt:

1. Wir heizen bewusst und stellen unsere Heizungsthermostate tagsüber auf die maximal zulässige Temperatur von 19°C bzw. Stufe 2 bis 3. Wenn wir den Raum für längere Zeit verlassen, drehen wir die Heizungen auf 16°C bzw. Stufe 1 bis 2 herunter. Um Eingangsbereiche, Flure und Treppenhäuser der Verordnungslage entsprechend nicht mit zu heizen, lassen wir unsere Raumtüren geschlossen.

2. Wir lüften geschickt und setzen auf Stoßlüften, wo keine automatische Lüftung vorhanden ist. Wir machen es uns zur Gewohnheit, rechtzeitig vor dem Lüften die Heizung herunter zu drehen.

3. Wir schalten ab und lassen elektrische Verbraucher nicht laufen, wenn wir sie nicht unmittelbar benötigen – das gilt für das Licht im Büro, in Fluren oder Teeküchen genauso wie für den PC, Monitor oder Trockenschrank im Labor.

4. Wir nutzen Potentiale und konzentrieren unsere Lehre am Wochenende und in den Abendstunden auf sehr wenige Gebäude. So können die nächtlichen Absenkzeiten unserer Heizung in fast allen Gebäuden verlängert und über das gesamte Wochenende hinweg ausgedehnt werden. Wenn wir am Wochenende in der Universität arbeiten möchten, nutzen wir die ohnehin geöffneten Bibliotheken. Potentiale nutzen wir auch im Stromverbrauch und betreiben Geräte v.a. dann, wenn wir sie sehr gut ausnutzen – auch AG/FB-übergreifend. Das gilt für die Volumen von Gefrierschränken, Trockenschränken oder Spülmaschinen genauso wie für digitale Volumen. Deshalb prüfen wir auch intensiv, ob in unserer AG oder unserem Institut/FB eigene Server oder NAS-Geräte tatsächlich gebraucht werden oder ob man die Daten zum Rechenzentrum verschieben bzw. die Geräte auch AG-übergreifend betreiben kann. Wenn einzelne Server maximal ausgelastet werden, können wir andere abschalten. Das spart nicht nur den Strom des Servers, sondern bei konsequenter Planung auch Kühlenergie für die dezentralen Serverräume.

5. Wir fühlen uns verantwortlich, gehen bewusst mit unseren Ressourcen um und handeln in eigenen Räumen genauso verantwortlich und solidarisch wie in gemeinschaftlich genutzten Flächen. Und wenn wir einen Raum verlassen, dann immer so, als wären wir die letzten in diesem Raum für diesen Tag.

Handlungsfähigkeit in der Unsicherheit des Wandels

Die Corona-Pandemie hat alle auf ganz unterschiedliche Weise betroffen, die Energiekrise stellt viele vor große persönliche Herausforderungen und die aktuelle geopolitische Lage mit einem Krieg in Europa verunsichert oder ängstigt viele Menschen. „In der Corona-Pandemie haben wir gemeinsam als Philipps-Universität unsere Handlungsfähigkeit erhalten. Und auch jetzt sind wir nicht ohnmächtig. Wir können in unserem Einflussbereich handeln und mit unseren Energiesparmaßnahmen auch diesen Winter gestalten“, betont der Präsident.

AG Notfallplan, Nachhaltigkeitsbüro und Green Office AG

Die Planungen zur Energiesicherung wurden von der AG Notfallplan, in der die Versorgungsbetriebe und die Liegenschaftsverwaltung eingebunden sind, in schrittweisen und fortlaufenden Abstimmungen u.a. mit den Fachbereichen, dem Personalrat oder den Studiendekanaten sowie dem Corona-Organisationsteam diskutiert und Maßnahmen im technischen Bereich sind bereits umgesetzt. Koordiniert wird die Energiesicherung dabei durch das Nachhaltigkeitsbüro, das direkt am Präsidium angebunden ist und auch in sehr engem Austausch mit der studentischen Green Office AG steht.

Mit zunehmender Erfahrung in den kommenden Wochen und mit der Mithilfe der Universitätsangehörigen werden die Maßnahmen der Philipps-Universität sicherlich noch verfeinert und nachjustiert. Eventuell muss die Universität auch auf Entwicklungen im Energiesektor kurzfristig reagieren.

Wenn Sie Ideen und Anregungen haben, wie wir noch mehr Energie sparen könnten, Sie auf Probleme in Ihrem Bereich stoßen, oder das Nachhaltigkeitsbüro auf etwas aufmerksam machen möchten, schreiben Sie einfach eine E-Mail an .

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