08.05.2023 Benedict Neuenfels mit 22. Marburger Kamerapreis geehrt

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis geht an einen der vielseitigsten Bildgestalter im deutschsprachigen Raum

Gruppenfoto auf der Bühne des Cineplex
Foto: Georg Kronenberg
Benedict Neuenfels (2. von links) mit der Urkunde des 22. Marburger Kamerapreises, den er von Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Nauss (links) und Oberbürgermeister Thomas Spies (rechts) erhalten hat. Neben ihm steht der Regisseur Stefan Ruzowitzky. Der Oscarpreisträger hielt die Laudatio.

Der Preisträger des Marburger Kamerapreises 2023 ist der Bildgestalter Benedict Neuenfels. Er nahm den mit 5.000 Euro dotierten Preis am Samstag, 6. Mai 2023, von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und dem Präsidenten der Philipps-Universität, Prof. Dr. Thomas Nauss, im Cineplex Marburg entgegen.

Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies begründete in seiner Rede: „Mit Benedict Neuenfels würdigen wir einen Preisträger, der uns deutlich macht, dass Bildgestaltung mehr ist als das Führen einer Kamera. Egal wie innovativ die Technik, ist es doch immer der sie nutzende Mensch, der neue Spielräume auslotet um so innovative Ergebnisse zu schaffen.“

Der Präsident der Philipps-Universität, Prof. Dr. Thomas Nauss, hob hervor: „Die Verleihung des Marburger Kamerapreises an Benedict Neuenfels erinnert auf vielfältige Weise an die entscheidende Bedeutung von Zusammenarbeit. Kollaboration ist nicht nur der Schlüssel für das Gestalten von Filmbildern, sondern auch dafür, die drängenden Krisen unserer Zeit zu
bewältigen."

Die Laudatio auf den Preisträger hielt der österreichische Filmregisseur Stefan Ruzowitzky, mit dem Benedict Neuenfels unter anderem die Filme DIE FÄLSCHER (2007), DIE HÖLLE- INFERNO
(2017) und HINTERLAND (2021) gedreht hat. Die Jury würdigte Benedict Neuenfels als Preisträger, „der sich entschieden dafür einsetzt, den Begriff der Bildgestaltung zu profilieren, um darauf hinzuweisen, dass neben der Bedienung der Kamera auch die Bewegungsdramaturgie, die Arbeit mit Licht und Farben und damit das visuelle Erzählen zu den Aufgaben der Bildgestalterinnen und Kinematografen gehört.“

Benedict Neuenfels studierte bis 1994 an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Seine erste Arbeit als Bildgestalter war der 1988 erschienene Spielfilm EUROPA UND DER ZWEITE APFEL, den er unter der Regie seines Vaters Hans Neuenfels drehte. Danach folgten Filme wie MORLOCK – DIE VERFLECHTUNG mit Götz George (1993, Regie: Dominik Graf), FRAU RETTICH, DIE CZERNI UND ICH mit Martina Gedeck und Iris Berben (1998, Regie: Markus Imboden), HOMEVIDEO mit Jonas Nay und Wotan Wilke Möhring (2011, Regie: Kilian Riedhof), ICH BIN DEIN MENSCH mit Maren Eggert und Dan Stevens (2021, Regie: Maria Schrader) sowie Produktionen aus der TATORT Reihe wie z.B. FRAU BU LACHT (D 1995, Regie: Dominik Graf).

Er drehte über 60 Filme und Serien unterschiedlicher Genres und wurde so zu einem der vielseitigsten Bildgestalter im deutschsprachigen Raum. Für seine ästhetisch ausgesprochen facettenreiche Arbeit wurde Neuenfels bereits mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet, unter anderem bekam er sieben Mal den Deutschen Kamerapreis und zweimal den Deutschen  Filmpreis für die beste Bildgestaltung.

Die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg vergaben den von Prof. Dr. Malte Hagener, Dr. Martin Jehle und dem Fachdienst Kultur geleiteten und organisierten Marburger Kamerapreis zum 22. Mal. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert, die Summe wird seit jeher gemeinsam von ARRI und der Sparkasse Marburg-Biedenkopf gestellt. (Pressetext: Terzo PR)