16.10.2023 Campus Fulda startet zum Wintersemester

Mitte Oktober beginnen die ersten Medizin-Studierenden der Uni Marburg ihre klinische Studienzeit in Fulda

Gruppenfoto mit Studierenden
Foto: Klinikum Fulda
Am ersten Vorlesungstag am Campus Fulda trafen sich Studierende und Dozent*innen zum Gruppenfoto.

Rund 60 Medizinstudierende aus Marburg beziehen bis Mitte Oktober ihre neuen Zimmer und Wohnungen in Fulda. Sie sind die ersten von künftig jährlich 90 Studierenden, die ihr Medizinstudium für zwei Jahre am Klinikum Fulda weiterführen. Unterstützt werden sie dabei von der Hochschule Fulda. Die Bildung eines Medizin-Campus am Standort Fulda stellt für alle Beteiligten eine enorme Chance dar, wie Prof. Dr. Thomas Nauss, Präsident der Philipps-Universität erläutert: „Für die Universität und das Land Hessen waren die sogenannten Teilstudienplätze in der Medizin schon jahrelang ein Problem, da durch die fehlenden Studienplätze in den höheren Semestern viele Studierende Hessen nach dem 4. Semester verlassen mussten. Durch das Kooperationsprojekt können nun rund 400 Studierende pro Studienjahr einen Vollstudienplatz am Universitätsmedizinstandort Marburg erhalten und in Hessen ihre Ausbildung abschließen.“

Das Projekt wird vom Land Hessen finanziert und soll auch Osthessen stärken, das wie andere ländliche Regionen vom zunehmenden Ärztemangel betroffen ist. Durch die Kooperation können jährlich 90 Studierende der Marburger Universitätsmedizin die letzten beiden Studienjahre vor ihrem „Praktischen Jahr“ in Fulda studieren. Da jedes Jahr neue Studierende nach Fulda wechseln, werden ab Oktober 2024 180 Medizinstudierende am „Universitätsmedizin Marburg - Campus Fulda“ studieren.

„Wir haben bei der Entwicklung der Strukturen für hochwertige universitäre Lehre in etlichen Teilprojekten mit den Partnern hervorragend zusammengearbeitet“, unterstreicht Professorin Dr. Annette Becker, Studiendekanin des Fachbereichs Medizin. Dr. Tina Stibane, die das Projekt koordiniert, erläutert die Details: „Von der Medientechnikausstattung, über die IT-Anbindung an die Universität und die Qualifizierung der Lehrenden, bis hin zur Stundenplanung und dem interprofessionellen Lernen gab es auf allen Seiten sehr viel zu tun.“

Die enge Kooperation zwischen den Partnern wird sich auch im alltäglichen Leben der Studierenden zeigen, denn sie werden vor Ort vom Campus-Team des Studiendekanats der Philipps-Universität Marburg betreut, geleitet von Tabea Kreuzer und Yasemin Farnung und Mitarbeiterinnen des Klinikums mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten. Professorin Dr. Margit Christiansen, Studiendekanin des Fachbereichs Gesundheitswissenschaften an der Hochschule Fulda erklärt, dass für die Marburger Studierenden auch Wahlfächer wie „Praxismanagement“ oder „Krankenhausmanagement“ offenstehen. Künftig sollen auch mehr Gelegenheiten zum gemeinsamen Lernen der Medizinstudierenden und Studierenden der Pflege, Physiotherapie und Hebammenkunde geschaffen werden.

Damit die Studierenden an beiden Standorten optimal auf die Prüfungen und ihre zukünftige Tätigkeit vorbereitet werden, stehen auch die Lehrenden von Marburg und Fulda in engem Austausch. „Wir freuen uns auf die Studierenden, denn es macht sehr viel Freude, den Nachwuchs auszubilden“, sagt der Ärztliche Direktor der Viszeralchirurgie des Klinikums Fulda, Privatdozent Dr. Achim Hellinger, der schon seit Jahren Marburger Studierende betreut. Er leitet zudem die Studienkommission in Fulda, eine organisatorische Einheit, die die klinischen Abteilungen auf die neue Aufgabe vorbereitete.

Mit den Mitteln des Landes Hessen richtet die Universität Marburg die Räume ein und hat sie mit moderner Medientechnik ausgerüstet. Neben den Seminarräumen befinden sich auch die nun erweiterte medizinische Fachbibliothek, Räume für Simulationsunterricht, Aufenthaltsräume und Rückzugsräume für Einzel- und Gruppenarbeiten auf der Campusetage des Klinikums Fulda. Die hohe Qualität der Räume zum Lernen, Lehren und für Begegnungen hebt auch der Sprecher der Studierenden, Robert Janke, hervor.

Während die meisten Vorlesungen von einem Hörsaal in Marburg nach Fulda in den Hörsaal übertragen werden, finden die Seminare und der Unterricht an Patientinnen und Patienten in Fulda statt. Das Klinikum Fulda hat dafür eine 2.300 Quadratmeter große, moderne und einladende Campusetage ausgebaut. „Mit dieser Kooperation setzen wir weithin ein Zeichen. Denn wir werden mehr Ärztinnen und Ärzte für Hessen ausbilden. Darauf sind wir gut vorbereitet“, so Privatdozent Dr. Thomas Menzel, der Sprecher des Vorstands der gemeinnützigen Klinikum Fulda AG .

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