24.02.2023 Konferenz zu Sprache und Gewalt

Meeting „Language(s) of Violence“ des neuen hessischen Forschungszentrums „Transformations of Political Violence“ (TraCe) in Frankfurt

Sprache und Gewalt stehen in einem vielschichtigen Verhältnis zueinander. Vom 1. bis 3. März 2023 findet dazu unter starker Marburger Beteiligung die erste Jahreskonferenz „Language(s) of Violence“ des neuen hessischen Forschungszentrums „Transformations of Political Violence“ (TraCe) in Frankfurt statt. Nach der zweitägigen englischsprachigen Konferenz lädt TraCe zu einem Dialogpanel mit der interessierten Öffentlichkeit am 3. März in die Stadtbücherei Frankfurt ein.

Dialogpanel am 3. März in Stadtbücherei Frankfurt

Prominente Gäste diskutieren auf dem Dialogpanel (3. März, 10 bis 12 Uhr, Foyer der Zentralbibliothek Frankfurt): Dr. Natasha A. Kelly (Autorin, Dozentin, Kuratorin) beschäftigt sich mit strukturellem Rassismus und Feminismus. Dr. Nicole Rieber (Berghof Foundation) arbeitet zu Hass und Gewalt im Netz. Das Panel bringt Praxis und Wissenschaft in einen Dialog und vereint verschiedene Zugänge zu Sprache und Gewalt aus praktischen Kontexten. Prof. Dr. Christopher Daase (Goethe-Universität Frankfurt, HSFK/PRIF) und Rebecca Schmidt (ConTrust) moderieren den Austausch, der in Zusammenarbeit mit der Clusterinitiative ConTrust der Goethe-Universität und der Stadtbücherei Frankfurt ausgerichtet wird.

Keynote und Programm

Die wissenschaftliche Konferenz wird am 1. März um 17 Uhr mit einer Keynote von Stathis Kalyvas zu dem Thema „Political Violence: Grand Patterns and Basic Concepts“ eröffnet. Er ist Politikprofessor an der Universität Oxford und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von TraCe.

Gewalt durch Wissensproduktion:

Das erste Panel am 2. März „The Scientific Language of Violence“ widmet sich den vielfältigen Deutungsmöglichkeiten politischer Gewalt. Beiträge von Prof. Dr. Susanne Buckley-Zistel und Lam-Phuong Nguyen Pham (beide Philipps-Universität Marburg), Prof. Dr. Hanna Pfeifer und Dr. Regine Schwab (beide Goethe-Universität Frankfurt) nehmen feministische Sprache, Binaritäten im Bürgerkrieg und Wissensproduktion in Wahrheitskommissionen in den Blick.

Gewalt in öffentlicher Kommunikation:

Im Rahmen des zweiten Panels mit dem Titel „The Public Semantics of Violence“ werden die Beziehungen zwischen politischer Gewalt und öffentlicher Kommunikation untersucht: Wie wird Kolonialisierung gerahmt? Und wie die gezielte Tötung von Aktivist:innen? Georg Krajewsky (Technische Universität Darmstadt), Prof. Dr. Constantin Ruhe, Meri Dankenbring, Iris Volg, Dr. Kaya de Wolff und Prof. Dr. Jonas Wolff (alle Goethe-Universität Frankfurt) stellen ihre Arbeiten vor.

Sprache als politische Gewalt:

Das dritte Panel „Language as Violence“ betrachtet, wie Sprache selbst als politische Gewalt wirken kann. Propaganda, Sprachpolitik im russischen Kontext, Kriegserzählungen, Sprache im Kontext von „Land Grabbing“ und ein Blick zurück ins Jahr 1800 stehen auf dem Programm - mit Prof. Dr. Monika Wingender und Prof. Dr. Horst Carl (beide Justus-Liebig-Universität Gießen), Polina Zavershinskaia (Universität Leipzig) sowie Prof. Dr. Felix Anderl und Ida Forbriger (beide Philipps-Universität Marburg).

Eine internationale Podiumsdiskussion mit Mitgliedern des Beirats von TraCe aus den USA, der UK, Australien und der Schweiz am 2. März um 17:30 Uhr rundet den wissenschaftlichen Teil der Konferenz ab.

Weitere Informationen:

Webseite: https://www.trace-center.de/
Twitter: https://twitter.com/TraCe_Violence

Veranstaltungsadressen:

Konferenz „Language(s) of Violence, 1. März (17-18:30 Uhr) und 2. März (9:30-19:00 Uhr) 2023:
Normative Orders, Max-Horkheimer-Straße 2, 60323 Frankfurt am Main
Dialogpanel, 3. März, 10-12 Uhr: Foyer, Stadtbücherei Frankfurt, Hasengasse 4, 60311 Frankfurt am Main

Über TraCe:

TraCe ist ein Zusammenschluss des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK/PRIF) und der Universitäten Frankfurt, Darmstadt, Marburg und Gießen. Es bündelt die hessische Friedens- und Konfliktforschung und wird vom BMBF gefördert. Über dreißig Wissenschaftler:innen erforschen in dem Netzwerk von April 2022 bis März 2026 mithilfe verschiedener disziplinärer und methodologischer Ansätze die Effekte globaler Entwicklungen auf politische Gewalt. Die Ergebnisse werden in den gesellschaftlichen und politischen Diskurs eingebracht.

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