06.04.2023 Pneumologie-Forschungspreis geht nach Marburg
Grundlagenforschung zur Asthmatherapie von Dr. Bilal Alashkar Alhamwe ausgezeichnet
Der mit 10.000 Euro dotierte Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) für die beste grundlagenwissenschaftliche Arbeit geht in diesem Jahr an Dr. Bilal Alashkar Alhamwe von der Philipps-Universität Marburg. Ausgezeichnet wird er für zwei herausragende Publikationen, in denen er die Schutzfunktion von Umweltbakterien bei Bronchialasthma sowie die Immuntoleranz von regulatorischen T-Zellen untersucht, die beispielsweise das Entstehen von chronischen Entzündungen und Autoimmunkrankheiten verhindern. Der Forschungspreis fördert gezielt den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Pneumologie.
„Meine Forschung insgesamt konzentriert sich auf das bessere Verständnis der molekularen und zellulären Mechanismen, die Lungenkrankheiten zugrunde liegen“, sagt der Preisträger Alashkar Alhamwe. „Aktuell untersuche ich, wie sich bei vorliegenden Allergien bestimmte Zell-Komponenten auf das Fortschreiten oder auch auf den Schutz gutartiger wie bösartiger Tumore auswirken – insbesondere bei Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs“.
Der 35-jährige Gewinner des DGP-Forschungspreises für die grundwissenschaftliche Forschung beschäftigt sich in seiner Arbeit vor allem mit den komplizierten Veränderungen bei der epigenetischen Umprogrammierung von Chromatin und der Darmmikrobiota. Dr. Bilal Alashkar Alhamwe ist erst 2015 aus seiner Heimat Syrien nach Deutschland gekommen und hat seitdem einen beeindruckenden Karriereweg eingeschlagen. So gewann er zum Beispiel mehrere Posterpreise der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI) und der European Academy of Allergy & Clinical Immunology (EAACI). In einem seiner beiden nun ausgezeichneten Fachartikel beschreibt Alashkar Alhamwe den positiven Einfluss von durch Darmbakterien produzierten Fettsäuren auf die vermehrte Produktion von T-Zellen, die wiederum die allergische Immunreaktion hemmen. In seiner zweiten Arbeit befasst er sich mit dem Einfluss von Atemwegsinfektionen auf das Darmmikrobiom und die allergische Immunreaktion. „Die Exposition gegenüber Umweltbakterien kann das Immunsystem verbessern und Asthmasymptome bei betroffenen Patienten potenziell reduzieren. Durch das Verständnis der Verbindung zwischen epigenetischen Veränderungen und der Darmmikrobiota kann es möglich sein, innovative Behandlungen gegen Asthma zu entwickeln“, erklärt der Preisträger. Von der Jury heißt es: „Zwei herausragende Publikationen, die in besonderer Weise dazu beitragen, grundlegende Mechanismen von Lungenerkrankungen besser zu verstehen“, würdigt Professorin Antje Prasse, Jurymitglied und gleichzeitig Vorsitzende der Programmkommission des DGP-Kongresses, die ausgezeichneten Forschungsarbeiten.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V.